Fiskus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɪskʊs ]

Silbentrennung

Einzahl:Fiskus
Mehrzahl:Fisken / Fiskusse

Definition bzw. Bedeutung

Gesamtes Barvermögen eines Staates; Staatskasse.

Begriffsursprung

Entlehnt vom lateinischen Wort fiscus (Korb, Geldkorb). Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Fiskusdie Fisken/​Fiskusse
Genitivdes Fiskusder Fisken/​Fiskusse
Dativdem Fiskusden Fisken/​Fiskussen
Akkusativden Fiskusdie Fisken/​Fiskusse

Anderes Wort für Fis­kus (Synonyme)

Finanzamt:
Gebäude, in dem diese Behörde ihren Sitz hat
Staatsorgan: örtliche Behörde, die für die Verwaltung der Steuerabgaben der Bevölkerung an den Staat verantwortlich ist
Kasse:
ein abschließbarer Behälter zur Aufbewahrung von Geld (Geldscheine, Münzen)
ein Institut
öffentliche Hand:
Körperschaft des öffentlichen Rechts (Gemeinde, Land, Bund oder Ähnliches)
Staatsetat
Staatsfinanzen:
gesamtes Barvermögen eines Staates
Staatshaushalt:
der Etat eines Staates
Staatskasse:
gesamtes Barvermögen eines Staates
Staat als Wirtschaftssubjekt
Staatssäckel (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

Fi­nanz­be­hör­de:
staatliche Institution, die für die Planung und den Einsatz der Geldmittel zuständig ist

Beispielsätze

  • Dieses Jahr mussten wir schon wieder mehr Steuern an den Fiskus zahlen.

  • Was übrig lässt Christus, das holt der Fiskus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andererseits führte er zur aktuellen Mietpreisdebatte ins Treffen, dass dem Fiskus enorme Steuereinnahmen verlorengehen würden.

  • An den 1000 Euro, die eine Mieterin mehr berappt, ist der Fiskus mit 160 Euro Mehrwertsteuer beteiligt.

  • Bei einer Nachzahlung profitiert der Fiskus, bei einer Erstattung der Steuerzahler.

  • Der Fiskus schaut dann gänzlich durch die klebrigen Finger.

  • Die Erben großer Vermögen führen an Fiskus lediglich drei Prozent ab.

  • Absehbar ist allerdings die Richtung: Der hiesige Fiskus wird sich warm anziehen müssen.

  • Dem Fiskus entgehen so Hunderte Millionen Euro jährlich.

  • Aber auch hier gibt es eine Erleichterung: Der Fiskus gewährt nämlich einen Bewertungsabschlag von 10 Prozent.

  • Auch hier macht der Fiskus mit.

  • Beim Fiskus bleibt kein Schaden.

  • Auch dies sollte anonym an den deutschen Fiskus überwiesen werden.

  • Bis 2014 zu warten, "hilft keinem Beteiligten - weder den Unternehmen, noch dem Fiskus", sagte Winterkorn auf dem Aktionärstreffen.

  • Arm vor dem Fiskus, reich vor der Bank Wer kräftig sparen will, sollte sich jedoch schnell mit dem BilMoG auseinandersetzen.

  • In Niedersachsen gingen beim Fiskus erste größere Selbstanzeigen ein.

  • Damals wurde für Fahrzeuge ohne Filter ein Steueraufschlag beschlossen, der zu Mehreinnahmen für den Fiskus in Millionenhöhe geführt hat.

  • Der Fiskus sähe arm aus, müsste die Lohnsteuer von den Arbeitnehmern extra an das Finanzamt überwiesen werden.

  • Wer sich mit seinen Einkünften am oberen Rand einer Steuerstufe befinde, könne wegen der Prämie vom Fiskus stärker zur Kasse gebeten werden.

  • Die simple Tatsache dahinter: Verheiratete Paare stehen vor dem Fiskus oft besser da als unverheiratete.

  • Ein einziges gutes Jahr, und der Fiskus schlägt so rabiat zu, daß nichts mehr übrigbleibt.

  • Denn der deutsche Fiskus verlangt 16 Prozent Mehrwertsteuer innerhalb der ersten zehn Tage nach der Erstzulassung.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Fis­kus?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Fis­kus be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × F, 1 × I, 1 × K & 1 × U

  • Vokale: 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × F, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S mög­lich. Im Plu­ral Fis­ken nach dem S.

Das Alphagramm von Fis­kus lautet: FIKSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Köln
  5. Unna
  6. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Kauf­mann
  5. Ulrich
  6. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. India
  3. Sierra
  4. Kilo
  5. Uni­form
  6. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Fis­kus (Sin­gu­lar) bzw. für Fis­ken und 14 Punkte für Fis­kus­se (Plural).

Fiskus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fis­kus kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Schatz­kam­mer:
(in verschiedenen Ländern) offizielle Bezeichnung des Finanzamts, des Finanzministeriums, der Finanzverwaltung, des Fiskus, des Kassenwesens, des Schatzamts oder der Staatskasse
Steu­er­scha­den:
dem Fiskus zugefügter Schaden (durch ein Steuerdelikt)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Fiskus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Fiskus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4890578. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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