Analphabet

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌanʔalfaˈbeːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Analphabet
Mehrzahl:Analphabeten

Definition bzw. Bedeutung

Jemand, der nicht lesen und/oder schreiben kann; jemand, der an Analphabetismus leidet.

Begriffsursprung

Um 1800 von griechisch ἀναλφάβητος „des Lesens und Schreibens Unkundiger“ entlehnt. Darin enthalten ist das griechische Alpha privativum αν, α an, a = „nicht“, „un“.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Analphabetdie Analphabeten
Genitivdes Analphabetender Analphabeten
Dativdem Analphabetenden Analphabeten
Akkusativden Analphabetendie Analphabeten

Anderes Wort für An­al­pha­bet (Synonyme)

analphabetisch (Person):
unfähig, zu lesen und zu schreiben
hat nicht lesen und schreiben gelernt (ugs.)
kann nicht lesen und schreiben (ugs.)
nicht des Schreibens mächtig (geh.)
schreibunkundig

Beispielsätze

  • Ich bin ein Legastheniker, kein Analphabet.

  • Die sinkende Alphabetisierungsrate bescherte Deutschland einen Zuwachs an Analphabeten.

  • Mit Karl Marx lesen lernen ist allemal besser, als mit Dallas Analphabet zu werden.

  • Er heißt jeden einen Analphabeten.

  • Bist du Analphabet?

  • Vier Fünftel der Franzosen waren um 1685 völlige Analphabeten.

  • Ich bin kein Analphabet.

  • Fast 60% der jugendlichen Analphabeten sind weiblich.

  • Ist Tom wirklich Analphabet?

  • Ich weiß, dass Tom Analphabet ist.

  • Tom schien Analphabet zu sein.

  • Tom ist Analphabet.

  • Bilder sind die Bücher der Analphabeten.

  • In diesem Dorf, das von Gott vergessen wurde, waren die meisten Bauern Analphabeten.

  • In diesem gottverlassenen Dorf sind die meisten Bauern Analphabeten.

  • Ein Analphabet war Freiwild für die gebildeten Ausbeuter, die eine Rolle in seiner Heimatstadt spielten.

  • Ich glaube, dass Tom ein Analphabet ist.

  • Wir sind Analphabeten.

  • Ich bin Analphabet.

  • Analphabeten müssen diktieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Deutschlandweit gebe es sechs Millionen erwachsene Analphabeten.

  • Trotzdem behaupten naive Idioten und Analphabeten immer wieder – das waren die Russen und die Bonzen der DDR!

  • Denn es habe auch ein paar Analphabeten unter den Betreuten gegeben: „Das Schlüsselwort ist Deutschlernen.

  • Arme deutsche Rentner übersiedeln nach Bulgarien und Analphabeten aus Bulgarien zu uns.

  • Ein Ärgernis habe er aber mit Analphabeten, die Grablichter in den auffallend beschrifteten Grünabfalltonnen entsorgen.

  • Aus den Höchstqualifizierten wurden teilweise Analphabeten, aber hochmotiviert.

  • Aha, funktionale Analphabeten, die benötigen wir also um die Zukunft Deutschlands zu sichern.

  • Für sie sind IS- Kämpfer religiöse Analphabeten.

  • Zuerst über die Anzahl Analphabeten lästern und dann so ein Buch präsentieren!

  • Gemessen an linguistischen Standards müsse man heute jeden fünften 15-Jährigen als Analphabeten bezeichnen.

  • Afghanistans Bevölkerung besteht laut Human Development Index zu 72 Prozent aus Analphabeten.

  • Analphabeten schämen sich meist und versuchen, kritische Situationen zu vermeiden.

  • Das hat dazu geführt, dass die Armutsquote deutlich gesunken und die Zahl der Analphabeten nur noch gering ist.

  • Dazu gehörten Obdachlose, Drogen- und Alkoholabhängige, Analphabeten und geistig Behinderte.

  • Sie weiß aber eben auch, dass es ihm die großen Stromkonzerne überaus leicht machen, weil sie wie politische Analphabeten agieren.

Häufige Wortkombinationen

  • funktioneller Analphabet, primärer Analphabet, sekundärer Analphabet

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Birmanisch: စာမတတ်သူ
  • Chinesisch: 文盲 (wénmáng)
  • Englisch: illiterate
  • Esperanto: analfabeto
  • Französisch:
    • analphabète (männlich)
    • illettré (männlich)
  • Kurmandschi: xwendewar (männlich)
  • Limburgisch: ónalfabieët (männlich)
  • Luxemburgisch: Analphabet (männlich)
  • Neugriechisch:
    • αναλφάβητος (analfávitos)
    • αγράμματος (agrámmatos)
  • Polnisch: analfabeta (männlich)
  • Portugiesisch: analfabeto (männlich)
  • Russisch: неграмотный (männlich)
  • Schwedisch: analfabet
  • Serbisch: неписмен (nepismen) (männlich)
  • Slowakisch: analfabet (männlich)
  • Slowenisch: analfabet (männlich)
  • Spanisch: analfabeto (männlich)
  • Tschechisch: analfabet (männlich)
  • Ukrainisch:
    • неграмотний (männlich)
    • анальфабет (männlich)
  • Ungarisch:
    • írástudatlan
    • analfabéta

Was reimt sich auf An­al­pha­bet?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv An­al­pha­bet be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × P & 1 × T

  • Vokale: 3 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N, L und drit­ten A mög­lich. Im Plu­ral An­al­pha­be­ten nach dem ers­ten N, L, zwei­ten A und ers­ten E.

Das Alphagramm von An­al­pha­bet lautet: AAABEHLNPT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Leip­zig
  5. Pots­dam
  6. Ham­burg
  7. Aachen
  8. Ber­lin
  9. Essen
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Lud­wig
  5. Paula
  6. Hein­reich
  7. Anton
  8. Berta
  9. Emil
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Lima
  5. Papa
  6. Hotel
  7. Alfa
  8. Bravo
  9. Echo
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort An­al­pha­bet (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für An­al­pha­be­ten (Plural).

Analphabet

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen An­al­pha­bet kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­al­pha­be­ten­quo­te:
relativer Anteil der Analphabeten
An­al­pha­be­tis­mus:
Zustand, in dem Jemand nicht Lesen und Schreiben kann, Zustand eines Analphabeten

Film- & Serientitel

  • Analphabet (Kurzfilm, 2010)
  • Der Analphabet (Fernsehfilm, 1981)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Analphabet. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Analphabet. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9795758, 8952288, 8587503, 8306569, 8103397, 8076373, 7938719, 7464154, 7330202, 6619315, 6215941, 4954946, 4953159, 4856528, 3703400, 3096874, 2737019 & 2581022. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. tagesspiegel.de, 17.11.2023
  3. linkezeitung.de, 20.07.2021
  4. noen.at, 09.09.2020
  5. focus.de, 17.05.2018
  6. mainpost.de, 31.03.2017
  7. blogs.faz.net, 06.09.2016
  8. handelsblatt.com, 30.11.2015
  9. krone.at, 25.10.2014
  10. derstandard.at, 17.10.2013
  11. feedsportal.com, 02.01.2012
  12. zeit.de, 24.04.2011
  13. neues-deutschland.de, 14.01.2010
  14. handelsblatt.com, 12.06.2009
  15. tagesschau.sf.tv, 29.04.2008
  16. tagesspiegel.de, 17.08.2007
  17. sat1.de, 13.07.2006
  18. berlinonline.de, 21.01.2005
  19. archiv.tagesspiegel.de, 04.09.2004
  20. heise.de, 09.05.2003
  21. sueddeutsche.de, 26.06.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Junge Welt 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995