Allgemeinplatz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ alɡəˈmaɪ̯nˌplat͡s ]

Silbentrennung

Einzahl:Allgemeinplatz
Mehrzahl:Allgemeinplätze

Definition bzw. Bedeutung

Aussage, die Selbstverständliches, Triviales ausdrückt, oft in tautologischer Form.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus allgemein und Platz.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Allgemeinplatzdie Allgemeinplätze
Genitivdes Allgemeinplatzesder Allgemeinplätze
Dativdem Allgemeinplatz/​Allgemeinplatzeden Allgemeinplätzen
Akkusativden Allgemeinplatzdie Allgemeinplätze

Anderes Wort für All­ge­mein­platz (Synonyme)

Banalität:
das leere, inhaltslose Gerede, die oberflächliche Aussage
die Alltäglichkeit, die Selbstverständlichkeit
Binse (ugs.):
elliptisch: Binsenweisheit
grasartige Pflanze, Vertreter der Gattung Juncus der Binsengewächse
Binsenwahrheit:
allgemein bekannte Tatsache
Binsenweisheit:
allgemein bekannte Tatsache
einfache Formel
Floskel:
formelhafte Redewendung oder nichts sagende (inhaltsarme) Worte
flotter Sager (ugs., österr.)
flotter Spruch (ugs.)
Gemeinplatz:
Aussage, die Selbstverständliches, Triviales ausdrückt, oft in tautologischer Form
Gerede ohne tiefere Bedeutung
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
leeres Gerede
leeres Stroh (dreschen) (ugs.)
nichts sagende Redensart
nichtssagende Redensart
Phrase:
leere Redensart, Ausspruch ohne konkreten Inhalt
Sinn- und Gliederungseinheit in der musikalischen Kompositionslehre
Platitude (franz.):
ursprüngliche Schreibweise des (anders ausgesprochenen) Wortes Plattitüde
Plattitüde:
eine nichtssagende, abgenutzte Aussage oder Redewendung
Schlagwort:
abgegriffene, formelhafte und daher nicht mehr überzeugende Äußerung
ein einzelnes, eine Sache charakterisierendes Wort
sinnentleerte Chiffre (geh.)
Sprachhülse
Sprechblase (journal.) (fig.):
Bestandteil von Comics, der einem gezeichneten Kreis ähnelt und der gesprochenen Text enthält
übertragen: inhaltsleeres Gerede
(nur so ein) Spruch (ugs.):
auf eine kurze Formel gebrachter Teil eines Urteils, der die eigentliche Entscheidung und weitere Rechtsfolgen der Hauptsache benennt
eine Stellungnahme
Stammtischweisheit
Trivialität:
eine nicht sehr geistreiche Äußerung oder Idee
etwas nicht Bedeutendes, etwas Gewöhnliches

Gegenteil von All­ge­mein­platz (Antonyme)

ge­flü­gel­tes Wort:
Phraseologismus/Zitat, dessen Herkunft nach Autor und/oder Text bekannt ist
Sprich­wort:
Sinnspruch volkstümlichen Charakters, meist anonym überliefert; oft erzieherisch gedachter Erfahrungssatz, der treffend und bildmächtig formuliert ist

Beispielsätze

  • Sie wich auf Allgemeinplätze aus.

  • Er ergeht sich in Allgemeinplätzen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das ist ein Allgemeinplatz, der Streiktag ist sicherlich gerechtfertigt.

  • Einschließlich der Allgemeinplätze, Sprüche und so weiter.

  • Zum Brexit gab’s also keine aufgescheuchten Stellungnahmen, sondern allenfalls diplomatische Allgemeinplätze.

  • Auch am Weltumwelttag beließ Modi es bei Allgemeinplätzen.

  • Ist ein Allgemeinplatz, den man für all und jenes anwenden kann.

  • Für das 0:2 im Achtelfinale wählte Spaniens Trainer einen Allgemeinplatz für Ausscheidungsspiele: »Nur einer kann gewinnen.«

  • Dass man bei diesem Buch mit Allgemeinplätzen nicht weit kommt, hat sich herumgesprochen.

  • Daß unser Leben immer hektischer werde, ist ein häufiger Allgemeinplatz.

  • Das ist - für wahr - ein Allgemeinplatz, dem dennoch eine unglaubliche Sprengkraft innewohnt.

  • Bartels entschied sich in dem Moment, als Löw auf die Tribüne stapfte, Allgemeinplätze von sich zu geben.

  • Besonders in der Branche für Informationstechnik, in der mein Unternehmen tätig ist, dominieren Weitschweifigkeit und Allgemeinplätze.

  • Wie ein Wahlverlierer flüchtete der Schweizer sich in Allgemeinplätze.

  • Und es war kein Allgemeinplatz; es war eine Erkenntnis.

  • Das klingt nach einem Allgemeinplatz und ist doch mehr, wie die Vergangenheit zeigt.

  • Die Kommentatoren rechnen ihm vor, dass er so gut wie nie etwas anderes sagt als Allgemeinplätze, dafür aber fast nie auf einer Party fehlt.

  • Nichts als wohl klingende Allgemeinplätze

  • Die Polizeisprecherin erging sich in Allgemeinplätzen: "Wir wollen weit und breit an den Fall herangehen", hieß es.

  • Angela Merkel jedenfalls beließ es anders als Fraktionschef Friedrich Merz bei Allgemeinplätzen.

  • Papier ist eben geduldig; das Manifest liest sich wie eine Ansammlung von unverbindlichen Allgemeinplätzen - bis auf eine Stelle.

  • Schindhelm selbst versteht sich als Abteilung Belletristik in der Memoirenliteratur, denn er liebt den bedeutungsvollen Allgemeinplatz.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv All­ge­mein­platz be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × L, 2 × A, 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × A, 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 3 × L, 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × P, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten L, ers­ten E und N mög­lich. Im Plu­ral All­ge­mein­plät­ze zu­dem nach dem T.

Das Alphagramm von All­ge­mein­platz lautet: AAEEGILLLMNPTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Leip­zig
  3. Leip­zig
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Nürn­berg
  10. Pots­dam
  11. Leip­zig
  12. Aachen
  13. Tü­bin­gen
  14. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Lud­wig
  3. Lud­wig
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Martha
  7. Emil
  8. Ida
  9. Nord­pol
  10. Paula
  11. Lud­wig
  12. Anton
  13. Theo­dor
  14. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Lima
  3. Lima
  4. Golf
  5. Echo
  6. Mike
  7. Echo
  8. India
  9. Novem­ber
  10. Papa
  11. Lima
  12. Alfa
  13. Tango
  14. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort All­ge­mein­platz (Sin­gu­lar) bzw. 31 Punkte für All­ge­mein­plät­ze (Plural).

Allgemeinplatz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen All­ge­mein­platz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Allgemeinplatz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Allgemeinplatz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5117353 & 1822888. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  13. archiv.tagesspiegel.de, 25.08.2005
  14. archiv.tagesspiegel.de, 02.05.2005
  15. Die Zeit (51/2004)
  16. spiegel.de, 05.06.2003
  17. spiegel.de, 19.09.2003
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  19. sueddeutsche.de, 15.10.2002
  20. bz, 20.03.2001
  21. sz, 25.09.2001
  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Tagesspiegel 1999
  25. Welt 1998
  26. Welt 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995