Floskel

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈflɔskl̩ ]

Silbentrennung

Einzahl:Floskel
Mehrzahl:Floskeln

Definition bzw. Bedeutung

Formelhafte Redewendung oder nichts sagende (inhaltsarme) Worte.

Begriffsursprung

Von lateinisch flosculus „Blümchen“ (im Sinne von Redeblume, schmückender Ausdruck). Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Floskeldie Floskeln
Genitivdie Floskelder Floskeln
Dativder Floskelden Floskeln
Akkusativdie Floskeldie Floskeln

Anderes Wort für Flos­kel (Synonyme)

Allgemeinplatz:
Aussage, die Selbstverständliches, Triviales ausdrückt, oft in tautologischer Form
Banalität:
das leere, inhaltslose Gerede, die oberflächliche Aussage
die Alltäglichkeit, die Selbstverständlichkeit
Binse (ugs.):
elliptisch: Binsenweisheit
grasartige Pflanze, Vertreter der Gattung Juncus der Binsengewächse
Binsenwahrheit:
allgemein bekannte Tatsache
Binsenweisheit:
allgemein bekannte Tatsache
einfache Formel
flotter Sager (ugs., österr.)
flotter Spruch (ugs.)
Gemeinplatz:
Aussage, die Selbstverständliches, Triviales ausdrückt, oft in tautologischer Form
Gerede ohne tiefere Bedeutung
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
leeres Gerede
leeres Stroh (dreschen) (ugs.)
nichts sagende Redensart
nichtssagende Redensart
Phrase:
leere Redensart, Ausspruch ohne konkreten Inhalt
Sinn- und Gliederungseinheit in der musikalischen Kompositionslehre
Platitude (franz.):
ursprüngliche Schreibweise des (anders ausgesprochenen) Wortes Plattitüde
Plattitüde:
eine nichtssagende, abgenutzte Aussage oder Redewendung
Schlagwort:
abgegriffene, formelhafte und daher nicht mehr überzeugende Äußerung
ein einzelnes, eine Sache charakterisierendes Wort
sinnentleerte Chiffre (geh.)
Sprachhülse
Sprechblase (journal.) (fig.):
Bestandteil von Comics, der einem gezeichneten Kreis ähnelt und der gesprochenen Text enthält
übertragen: inhaltsleeres Gerede
(nur so ein) Spruch (ugs.):
auf eine kurze Formel gebrachter Teil eines Urteils, der die eigentliche Entscheidung und weitere Rechtsfolgen der Hauptsache benennt
eine Stellungnahme
Stammtischweisheit
Trivialität:
eine nicht sehr geistreiche Äußerung oder Idee
etwas nicht Bedeutendes, etwas Gewöhnliches
Blähwort (fachspr.)
hohle Phrase (ugs., Hauptform)
inhaltsleeres Geschwätz (variabel)
leere Phrase (ugs.)
Leerformel
Nebelwort
nur um (überhaupt) (irgend)etwas zu sagen
Redeblume (geh., veraltet)
wolkiges Gerede
Wortgirlande(n) (fig.)
Worthülse:
Wort ohne nennenswerten Inhalt, nicht ernst gemeintes Wort
Plattheit:
banale, triviale Aussage

Beispielsätze

  • Er sprach die meiste Zeit in Floskeln.

  • Tom hat während seines Urlaubs in Nordafrika bei den Berbern einige Floskeln aufgeschnappt, die er jetzt ständig sagt.

  • Ich hatte solche Floskeln ständig in der Werbung gehört, aber sie jemanden im richtigen Leben sagen zu hören, war schon schräg.

  • Die Sprachhülse besiegt das Durchdachte, die Floskel besiegt den Inhalt.

  • Es gibt in allen Sprachen Sprüche, Floskeln, Redewendungen und Sprichwörter, die man nicht wörtlich übersetzen kann.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es ist eine Floskel, die zur Floskel wurde, weil sie stimmt.

  • Darin wurden die Scharen von Empörten mit dürftigen Floskeln abgefertigt.

  • Der Ampelkoalitionsvertrag bleibe im Bereich Bildung „bei abstrakten und unambitionierten Floskeln“, kritisierte Prien.

  • An den Stellen, an denen die AfD soziale Floskeln präsentiert, bleibt sie unkonkret.

  • Bei Wörtern wie „letztlich“ fragt die Software, ob diese Floskel nicht verzichtbar sei.

  • Am Jahrestag des Anschlags auf dem Breitscheidplatz haben Sie sich über die Floskeln von Politikern beschwert.

  • Aber es ist unübersehbar, dass mit solchen Floskeln der Sack geschlagen, aber der Esel gemeint ist.

  • Dass eine Sekunde die Welt verändern kann ist für Shin A Lam seit den Spielen vor vier Jahren in London mehr als nur eine Floskel.

  • Also streichen Sie bitte Floskeln wie "ein Europa kann nur funktioneren, wenn.

  • Die seit Wochen zu hörenden Floskeln vom „neuen Deutschland“, das sich im Spiel dieser Mannschaft verkörpere, werden zum Gespött geraten.

  • Auch die Floskel "Menschen mit Migrationshintergrund“ erzeugt keine besseren Assoziationen.

  • Es blieb allerdings weitgehend bei diesen Floskeln.

  • Es war ausnahmsweise keine Floskel, sondern einfach die Realität.

  • Der von Präsident Dmitri Medwedew angekündigte "Kampf gegen den Rechtsnihilismus erscheint als bloße Floskel.

  • aber was soll diese Floskel bewirken, fragt sich Paula, als sie bereits die Treppen zur Wohnungstür hinaufsteigt.

  • Ohne meine Mitspieler kann ich keine Tore machen, auch wenn das nach einer Floskel klingt.

  • Solche Floskeln helfen aber nicht.

  • Heute hält sich Schew- tschenko aus politischen Fragen heraus, er belässt es bei Floskeln: "Die Ukraine kann stolz auf uns sein."

  • Melodische Floskeln leuchten und dünne Linien spinnen sich dahin, mit großem Streicheratem.

  • Gefordert war von den Autoren, die alltägliche Floskel zum Umgang mit der Zeit "mit Emotionen" zu füllen.

Häufige Wortkombinationen

  • nichtssagende Floskel

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Flos­kel be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × F, 1 × K, 1 × O & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × F, 1 × K, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich. Im Plu­ral Flos­keln an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Flos­kel lautet: EFKLLOS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Leip­zig
  3. Offen­bach
  4. Salz­wedel
  5. Köln
  6. Essen
  7. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Lud­wig
  3. Otto
  4. Samuel
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Lima
  3. Oscar
  4. Sierra
  5. Kilo
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Flos­kel (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Flos­keln (Plural).

Floskel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Flos­kel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­grü­ßungs­flos­kel:
formalisierte oder ritualisierte Geste, Floskel oder ein anderes Ausdrucksmittel zur Begrüßung einer anderen Person
Höf­lich­keit:
eine höfliche Geste oder Floskel
just:
veraltend: als verstärkende oder abmildernde Floskel ohne besondere eigene Bedeutung
Lieb­lings­flos­kel:
Floskel, die eine Person(engruppe) am meisten mag
nor ni:
verschliffene Floskel für die eingeschobene, rhetorische Frage „Gelt es?“, „Gilt es?“, „Habe ich recht?“ oder „Nicht wahr?“, „Stimmt es?“, um sich der (vorausgesetzten) Zustimmung zu versichern; die Frage wird nicht oder nur mit der gleichen Floskel beantwortet
schön­schrei­ben:
rhetorisch versiert schreiben, gekonnt Wendungen und Floskeln einsetzen
sprich­wört­lich:
in einer feststehenden Floskel verwendet

Buchtitel

  • Am Anfang war die Floskel Andreas Malessa | ISBN: 978-3-96340-151-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Floskel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Floskel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9611547, 6006536, 4001271 & 2176535. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nrz.de, 24.02.2023
  3. jungefreiheit.de, 19.01.2022
  4. landeszeitung.de, 25.11.2021
  5. freitag.de, 26.11.2020
  6. tagesspiegel.de, 07.02.2019
  7. taz.de, 19.01.2018
  8. abendblatt.de, 29.06.2017
  9. sueddeutsche.de, 03.08.2016
  10. zeit.de, 17.06.2015
  11. faz.net, 15.07.2014
  12. zeit.de, 15.01.2013
  13. nzz.ch, 23.09.2012
  14. spiegel.de, 30.10.2011
  15. handelsblatt.com, 27.12.2010
  16. jetzt.sueddeutsche.de, 10.12.2009
  17. otz.de, 30.05.2008
  18. sueddeutsche.de, 16.07.2007
  19. berlinonline.de, 24.06.2006
  20. welt.de, 27.10.2005
  21. n-tv.de, 10.06.2004
  22. svz.de, 01.10.2003
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 18.06.2002
  24. bz, 23.07.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Die Zeit (12/1998)
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995