wurscht

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ vʊʁʃt ]

Definition bzw. Bedeutung

Ohne Belang, ohne Bedeutung, ohne Interesse aus der Sicht der sich äußernden Person.

Begriffsursprung

Phonetische Schreibweise von Wurst (außerhalb Norddeutschlands), vermutlich, weil deren Bestandteile nicht mehr zu unterscheiden sind.

Alternative Schreibweise

Anderes Wort für wurscht (Synonyme)

(alles) ein- und dasselbe
dasselbe in Grün (ugs.)
egal (sein):
bündig, eben
umgangssprachlich: gleichgültig
eine wie die andere
einer wie der andere
einerlei (sein) (Hauptform):
gleichgültig, nicht von Bedeutung
von gleicher Art
eins wie das andere
furzegal (derb)
ganz gleich (ugs.)
gleich (ugs.):
in jeder Hinsicht einander ähnelnd; so geartet, dass die Eigenschaften zweier Dinge sich wenig bzw. gar nicht unterscheiden
sich nicht verändernd
gleichgültig:
nicht adverbial: nicht wichtig; unbedeutend
ohne Interesse, Teilnahme an etwas
keine Rolle spielen
piepegal (ugs.)
pupsegal (derb)
scheißegal (derb):
völlig gleichgültig
schiskojenno (ugs., berlinerisch, norddeutsch, polnisch, veraltend)
schittegal (ugs.)
schmerzbefreit sein (ugs.)
schnuppe (ugs.):
indeklinabel, nur prädikativ, meist in Verbindung mit ‚sein‘: ohne Bedeutung, keinen Unterschied machend, nicht wichtig
schnurz (ugs.):
einerlei, egal
schnurzegal (ugs.):
vollkommen gleichgültig, total egal
schnurzpiepe (ugs.)
schnurzpiepegal (ugs.):
vollkommen gleichgültig, total egal
so oder so
wumpe (ugs.):
völlig gleichgültig
(jemandem) (glatt / direkt) am Arsch vorbeigehen (derb)
(jemandem) Blunzen sein (ugs., wienerisch)
(jemandem) egal sein (Hauptform)
(jemandem) einerlei sein
(jemandem) gleichgültig sein
(jemandem) herzlich egal (ugs.)
(jemandem) latte (ugs.)
(jemandem) nicht den Schlaf rauben (fig.)
(jemandem) schnurzpiepe (ugs.)
(jemandem) sowas von egal (ugs., emotional)
(jemandem) wurschtpiepe (ugs.)
(jemandem) wurschtpiepegal (ugs.)
(jemanden) gleichgültig lassen
(jemanden) nicht anfechten (geh., veraltend)
(jemanden) nicht die Bohne interessieren (ugs., Redensart)
(jemanden) nicht interessieren
(jemanden) nicht jucken (ugs.)
(jemanden) nicht kratzen (ugs.)
(jemanden) nicht kümmern (veraltend)
(jemanden) nicht nervös machen
(jemanden) nicht scheren (geh., veraltend)
(jemanden) nicht tangieren (geh., bildungssprachlich)
(jemanden) nicht unruhig schlafen lassen (fig.)
(jemanden) nichts angehen
(jemanden) nur peripher tangieren (geh.)
(mit etwas) nichts zu tun haben
(sich) nicht (weiter) kümmern um (ugs.)
(sich) nicht scheren um
(völlig) kalt lassen
(an jemandem) abprallen (fig.):
bei einer Person keine Wirkung zeigen
von einer Oberfläche zurückgeworfen werden
das kannst du deinem Frisör erzählen (ugs., Spruch)
das tangiert mich peripher (geh., Spruch, bildungssprachlich, scherzhaft, verhüllend)
den lieben Gott einen guten Mann sein lassen (ugs., Redensart)
drauf scheißen (vulg.)
erzähl das der Parkuhr (ugs., Spruch, veraltet)
keinen gesteigerten Wert legen auf (ugs.)
keinen Wert legen auf
(jemandem) Latte (ugs.):
besonders in festen Redewendungen ein Ausdruck für: viel
der Vorgang, wenn der Ball von der Latte abprallt, anstatt ins Tor zu gehen
mit den Achseln zucken
nichts am Hut haben (mit)
nichts geben auf (ugs.)
pfeifen auf (ugs.)
Scheiß der Hund drauf. (derb, Spruch, kommentierend)
Scheiß drauf! (vulg., Spruch, kommentierend)
sprich zu meiner Hand (ugs., Spruch, variabel)

Weitere mögliche Alternativen für wurscht

Banane:
bananenförmige Gürteltasche
längliche, meist gelbe tropische Frucht
blunzen:
gleichgültig
powidl:
gleichgültig
vergangelt
wurstig

Gegenteil von wurscht (Antonyme)

in­te­r­es­sant:
einen Erfolg oder Vorteil versprechend
Interesse beanspruchend/weckend
wich­tig:
wesentlich sein, von Gewicht, Bedeutung sein; Gewicht, Bedeutung habend

Beispielsätze

  • Sag doch gleich, dass ich dir völlig wurscht bin!

  • Ob ich zu der Fete gehe oder nicht, kann dir doch wurscht sein.

  • Heute ist mir alles wurscht.

  • Das ist doch völlig wurscht.

  • Ist mir doch wurscht.

  • Das ist mir wurscht.

  • Ich weiß, das ist dir wurscht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Christian Bläul ist das wurscht.

  • Am Schottentor meldete sich in der U4 eine Fahrerin: "Na mir is wurscht, lasst eich Zeit.

  • Bei Kreuzimpfungen sei das Mischungsverhältnis aber letztlich "völlig wurscht".

  • Wenn auch das Après-Ski-Aus wahrscheinlich 80 Prozent der Skifahrer ohnehin wurscht ist.

  • Das ist mir sowas von wurscht.

  • Am Ende ist es mir eh wurscht, jede Plattform hat sich scheinbar rentiert.

  • Alles andere ist wurscht egal!

  • Das ist ihm aber so etwas von wurscht, Existenzängste mögen andere Kicker haben.

  • Arbeitsplätze sind eh wurscht, ham wir genug und prekäre Arbeitsverhältnisse setehen ja genug zur Verfügung.

  • Ausser Melo bringt keiner was:( melo ists wurscht.

  • Anlegern ist das Fanboylagergeschreibsel eines Bloggers völlig wurscht.

  • "Des is der Auster doch so wurscht" - Künstler hatten die Beharrlichkeit der Muscheln längst beschrieben.

  • Alles andere ist wurscht.

  • Doch wenn wir liberal wären, dann wäre das alles wurscht und würde nicht jeden Tag in der Zeitung stehen.

  • Beckenbauer – "München ist Ribery wurscht"

  • Die Bevölkerung war den Georgiern dabei wurscht.

  • Mir ist das dann wurscht.

  • Und wenn nicht, auch wurscht.

  • Wenn es um die eigene Karriere geht, ist ihm die Zukunft Bayerns wurscht.

  • Das ist eigentlich normal und eigentlich auch wurscht, betrübt aber das IOC.

Häufige Wortkombinationen

  • das ist mir wurscht, das kann dir doch wurscht sein

Übersetzungen

Wortaufbau

Das Isogramm wurscht be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × H, 1 × R, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × R, 1 × S, 1 × T, 1 × W

Das Alphagramm von wurscht lautet: CHRSTUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Unna
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ulrich
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Uni­form
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

wurscht

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort wurscht kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wurscht. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wurscht. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2188323, 2128065, 1734883 & 1182855. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. saechsische.de, 24.05.2023
  2. wien.orf.at, 12.06.2022
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  11. zdnet.de, 25.01.2013
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  13. tagesspiegel.de, 05.02.2011
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  15. welt.de, 26.07.2009
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  19. fr-aktuell.de, 21.10.2005
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  21. berlinonline.de, 27.07.2003
  22. welt.de, 21.04.2002
  23. Die Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Welt 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995