verlachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈlaxn̩ ]

Silbentrennung

verlachen

Definition bzw. Bedeutung

Sich spottend über jemanden lustig machen.

Begriffsursprung

Ableitung eines Präfixverbs zum Verb lachen mit dem Präfix ver-.

Konjugation

  • Präsens: verlache, du verlachst, er/sie/es ver­lacht
  • Präteritum: ich ver­lach­te
  • Konjunktiv II: ich ver­lach­te
  • Imperativ: verlach/​verlache! (Einzahl), ver­lacht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­lacht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­la­chen (Synonyme)

(einen) Scherz machen (über)
(jemandem) eine lange Nase drehen (ugs., fig.)
(jemandem) eine lange Nase machen (ugs., fig.)
(jemandem) ins Gesicht lachen
(sich) auf jemandes Kosten amüsieren
(sich) ein Lachen kaum verkneifen können (angesichts)
(sich) lustig machen (über)
(jemanden) auslachen:
aufhören zu lachen
sich über jemanden lustig machen, jemanden verspotten, indem man über ihn lacht
(sich) belustigen (über) (geh.):
jemanden erheitern, sodass er sich amüsiert
sich über etwas/jemanden lustig machen
(jemanden) bespötteln (geh.):
jemanden oder etwas leicht oder unauffällig bespotten; über jemanden oder etwas spötteln
(jemanden) derblecken (ugs., bairisch):
sich in boshafter, derber Weise über jemanden lustig machen
durch den Kakao ziehen (ugs., fig.)
frotzeln:
sich leicht abfällig, mit zwinkerndem Auge über jemanden lustig machen, jemanden nicht ganz ernst gemeint leicht abfällig anmachen
höhnen:
abschätzig reden
jemanden verspotten, mit Spott und Hohn behandeln
ins Lächerliche ziehen
lächerlich machen
lästern (über):
durch verächtliches Gerede beleidigen (insbesondere Gott, etwas Heiliges)
subjektive und abwertende Kritik äußern
(sich) mokieren (über) (geh.):
sich über jemanden oder etwas spöttisch oder abfällig äußern
nicht ernst nehmen
Scherze treiben (mit)
scherzen:
intransitiv: Späße machen, einen Scherz machen, es nicht ernst meinen
seinen Spaß haben (mit/bei)
Späße treiben (mit) (veraltend)
spötteln:
(mit leichtem Spott) über jemanden oder etwas herziehen oder etwas kommentieren
spotten (über) (Hauptform):
(in Bezug auf Sachen, Vorkommnisse, Vorgänge und Ähnliches) von etwas nicht ergriffen/umfasst werden, nicht Gegenstand von etwas sein
etwas als unwichtig abtun, etwas nicht weiter beachten
ulken:
einen Spaß (Ulk) machen, spaßen
(jemanden / etwas) verhöhnen:
sich über jemanden lustig machen; jemanden verspotten
verhohnepiepeln (ugs.):
etwas oder jemanden mit Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen
(jemanden) verspotten:
sich boshaft über jemanden oder etwas lustig machen; über jemanden oder etwas spotten
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. (geh., Sprichwort)
Witze machen (über)
witzeln:
lustige/spaßige Bemerkungen machen
zum Gespött machen

Sinnverwandte Wörter

auf­zie­hen:
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
hohn­la­chen:
einen Widerspruch zu etwas bilden, etwas spotten
meist im Partizip I oder als Substantivierung: auf eine Weise lachen, die als höhnisch, schadenfroh oder überheblich wahrgenommen wird

Gegenteil von ver­la­chen (Antonyme)

an­er­ken­nen:
einen Umstand als sachlich richtig oder wahr akzeptieren
etwas wertschätzen, jemanden loben
ernst nehmen

Beispielsätze

  • Sie verlachten ihn wegen seiner abenteuerlichen Erzählungen.

  • Wer die Narbe verlacht, weiß nichts von Wunden.

  • Das arme Entlein wusste nicht, wohin, und fühlte sich ganz elend, weil es so hässlich war und vom ganzen Bauernhof verlacht.

  • Der Blinde verlacht den Lahmen.

  • Großer Mut und kleine Macht wird von jedermann verlacht.

  • Ist man glücklich über die Bruck, verlacht man gern den Nepomuck.

  • Zorn ohne Macht wird verlacht.

  • Das ist nichts, was zu verlachen ist, mein werter Herr!

  • Ich verlache Tom.

  • Ich verlache dich.

  • Er wurde von allen verlacht.

  • Ich bin verlacht worden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Noch verhöhnt der Kreml Völkerrecht, verlacht die UN-Charta, vergeht sich an nationalen Gesetzen.

  • Als ich vor Wochen darauf aufmerksam machte, dass die Rezession längst im Gange ist, wurde ich verlacht!

  • Anfangs in den USA verlacht, ist Airbus heute Boeings einziger Rivale auf dem Weltmarkt für Passagierflugzeuge mit mehr als 150 Sitzen.

  • Zu Unrecht verlachte Kandidatur Der Treueschwur ist aber mehr als nur eine Formalität.

  • Sein Vorschlag wurde als Ölpapier verlacht und niedergemacht.

  • Stoibers mutmaßliche Rechtfertigung, seine Einser-Juristen seien natürlich über jeden Zweifel erhaben, wäre verlacht worden.

  • Und ihr Besitzer ein müder Mann, der sich nicht länger verlachen und verhöhnen lassen will.

  • Zuerst wurde sie verlacht, dann als radikaler Pöbel verteufelt.

  • Ist er «untendurch, wird er verlacht, als Weichei bezeichnet oder als lila Pudel».

  • Wer Platt sprach, wurde verlacht.

  • Er wurde verlacht, ausgepfiffen - und kam dann doch zurück.

  • Von seinen Vettern und Freunden im britischen Adel wurde Lord Bath zunächst verlacht.

  • Alle, die mich sehen, verlachen mich,verziehen die Lippen, schütteln den Kopf", schreibt der Psalmist.

  • Anfangs wurden wir noch als naive Putzteufel verlacht, aber mittlerweile haben sich unsere Erfolge herumgesprochen.

  • Erst wurden sie missachtet, später wurden sie verlacht.

Wortbildungen

  • Verlachen
  • verlachend
  • verlacht

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­la­chen?

Anagramme

  • veracheln

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­la­chen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und A mög­lich.

Das Alphagramm von ver­la­chen lautet: ACEEHLNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Leip­zig
  5. Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Lud­wig
  5. Anton
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Lima
  5. Alfa
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

verlachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­la­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verlachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verlachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7872626, 6152236, 5270336, 2157351, 1946989, 1854185, 1783479, 1729526, 1661289, 1556388 & 1536108. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nd-aktuell.de, 29.09.2022
  2. focus.de, 27.10.2019
  3. focus.de, 15.08.2019
  4. spiegel.de, 04.09.2015
  5. heise.de, 20.05.2012
  6. feedsportal.com, 17.02.2011
  7. kino-zeit.de, 19.07.2010
  8. weltwoche.ch, 03.11.2010
  9. nzz.ch, 31.10.2010
  10. rp-online.de, 02.07.2007
  11. welt.de, 11.05.2002
  12. Die Zeit (40/2002)
  13. Tagesspiegel 2000
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Tagesspiegel 1999
  16. Berliner Zeitung 1999
  17. Tagesspiegel 1998
  18. Welt 1998
  19. Berliner Zeitung 1998
  20. TAZ 1997
  21. Berliner Zeitung 1997
  22. Stuttgarter Zeitung 1996
  23. Süddeutsche Zeitung 1996
  24. Welt 1996