witzeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɪt͡sl̩n ]

Silbentrennung

witzeln

Definition bzw. Bedeutung

lustige/spaßige Bemerkungen machen

Begriffsursprung

  • Ableitung zu Witz mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -el (plus nötiger Flexionsendung)

  • Belegt seit dem 16. Jahrhundert mit der Bedeutung „geistreich reden wollen“, seit dem 19. Jahrhundert mit der heutigen Bedeutung

Konjugation

  • Präsens: witzle/​witzele, du witzelst, er/sie/es witzelt
  • Präteritum: ich wit­zel­te
  • Konjunktiv II: ich wit­zel­te
  • Imperativ: witzle/​witzele! (Einzahl), witzelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­wit­zelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für wit­zeln (Synonyme)

(jemanden) auslachen:
aufhören zu lachen
sich über jemanden lustig machen, jemanden verspotten, indem man über ihn lacht
(jemanden) bespötteln (geh.):
jemanden oder etwas leicht oder unauffällig bespotten; über jemanden oder etwas spötteln
frotzeln:
sich leicht abfällig, mit zwinkerndem Auge über jemanden lustig machen, jemanden nicht ganz ernst gemeint leicht abfällig anmachen
höhnen:
abschätzig reden
jemanden verspotten, mit Spott und Hohn behandeln
lästern (über):
durch verächtliches Gerede beleidigen (insbesondere Gott, etwas Heiliges)
subjektive und abwertende Kritik äußern
(sich) mokieren (über) (geh.):
sich über jemanden oder etwas spöttisch oder abfällig äußern
scherzen:
intransitiv: Späße machen, einen Scherz machen, es nicht ernst meinen
spötteln:
(mit leichtem Spott) über jemanden oder etwas herziehen oder etwas kommentieren
spotten (über) (Hauptform):
(in Bezug auf Sachen, Vorkommnisse, Vorgänge und Ähnliches) von etwas nicht ergriffen/umfasst werden, nicht Gegenstand von etwas sein
etwas als unwichtig abtun, etwas nicht weiter beachten
ulken:
einen Spaß (Ulk) machen, spaßen
(jemanden / etwas) verhöhnen:
sich über jemanden lustig machen; jemanden verspotten
(jemanden / etwas) verlachen (geh.):
sich spottend über jemanden lustig machen
(jemanden) verspotten:
sich boshaft über jemanden oder etwas lustig machen; über jemanden oder etwas spotten
flachsen:
sich humorig, ohne Ernst äußern
Gags machen
Späße machen
Witze machen
(sich) in Blödeleien ergehen (geh.)
albern:
in unpassender und dummer Art lustig
kindisch, in der Situation unangebracht
auf Gaga machen (ugs.)
blödeln:
bewusst Unsinn reden, sich albern geben
Faxen machen (ugs.)
gagamäßig drauf sein (ugs.)
herumalbern:
andauernd (in kindischer Weise) scherzen, Unfug treiben
herumblödeln:
andauernd (in kindischer Weise) scherzen, Unfug treiben
herumkalbern (regional)
herumkaspern
Jux machen
juxen:
Späße machen
rumalbern (ugs.):
andauernd (in kindischer Weise) scherzen, Unfug treiben
rumblödeln (ugs.)
rumspacken (ugs.)
spaßen:
scherzen, Spaß machen
Spökes machen (ugs., ruhrdt.)
Unsinn machen
Unsinn treiben
(einen) Scherz machen (über)
(jemandem) eine lange Nase drehen (ugs., fig.)
(jemandem) eine lange Nase machen (ugs., fig.)
(jemandem) ins Gesicht lachen
(sich) auf jemandes Kosten amüsieren
(sich) ein Lachen kaum verkneifen können (angesichts)
(sich) lustig machen (über)
(sich) belustigen (über) (geh.):
jemanden erheitern, sodass er sich amüsiert
sich über etwas/jemanden lustig machen
(jemanden) derblecken (ugs., bairisch):
sich in boshafter, derber Weise über jemanden lustig machen
durch den Kakao ziehen (ugs., fig.)
ins Lächerliche ziehen
lächerlich machen
nicht ernst nehmen
Scherze treiben (mit)
seinen Spaß haben (mit/bei)
Späße treiben (mit) (veraltend)
verhohnepiepeln (ugs.):
etwas oder jemanden mit Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. (geh., Sprichwort)
Witze machen (über)
zum Gespött machen
(sich) amüsiert zeigen
(sich) amüsieren (über):
etwas tun, so dass jemand lacht oder etwas lustig findet
sich vergnügen; Spaß haben
amüsiert sein (über)
amüsiert zur Kenntnis nehmen
(milde) belächeln:
jemanden oder etwas in herablassender Weise nicht ernst nehmen
lustig finden

Sinnverwandte Wörter

ka­lau­ern:
(schlechte) Witze machen

Beispielsätze

  • Andere witzeln und spötteln über Maria.

  • Hinter jeder Frau im Nerz steht eine andere, die darüber witzelt, wo sie ihn her hat.

  • Tom witzelt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Schüler soll hinterher erzählt haben, Prinz William habe gewitzelt, er "wisse es nicht".

  • Der Professor kann auch erklären, warum selbst nach menschlichen Katastrophen gern gewitzelt wird.

  • Das Geschwätz von den russischen Hackern ist derart hanebüchen, daß man zu diesem Thema nur noch witzeln kann.

  • "Von der schwarzen Null zum schwarzen Loch", witzeln die Grünen, die die Weltausstellung ohnehin am liebsten abgesagt hätten.

Übersetzungen

  • Interlingua: burlar

Was reimt sich auf wit­zeln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm wit­zeln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × T, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × N, 1 × T, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von wit­zeln lautet: EILNTWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Zwickau
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Zacharias
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Tango
  4. Zulu
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

witzeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort wit­zeln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: witzeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: witzeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7057351, 2320821 & 1713298. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  2. n-tv.de, 17.11.2023
  3. morgenpost.de, 01.07.2019
  4. dudeweblog.wordpress.com, 06.02.2017
  5. Rheinischer Merkur 1997