veräppeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈʔɛpl̩n]

Silbentrennung

veräppeln

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden an der Nase herumführen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb äppeln mit dem Derivatem ver-

Konjugation

  • Präsens: veräppele/​veräpple, du veräppelst, er/sie/es ver­äp­pelt
  • Präteritum: ich ver­äp­pel­te
  • Konjunktiv II: ich ver­äp­pel­te
  • Imperativ: veräppele! (Einzahl), ver­äp­pelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­äp­pelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­äp­peln (Synonyme)

(jemandem) Sand in die Augen streuen (fig.)
an der Nase herumführen (ugs., fig.)
anschmieren (ugs.):
gedankenlos schlecht bemalen
hereinlegen, betrügen
auf eine falsche Fährte führen (fig.)
auf eine falsche Fährte locken (fig.)
derblecken (ugs., bayr.):
sich in boshafter, derber Weise über jemanden lustig machen
düpieren (geh.):
jemanden brüskieren, vor den Kopf stoßen
jemanden hereinlegen, täuschen, zum Narren halten
hereinlegen:
eine Person täuschen (beispielsweise durch einen Trick) und damit schädigen
einen Gegenstand in etwas (beispielsweise in eine Schublade / ein Postfach / einen Koffer) legen
hinters Licht führen (ugs.)
in die Irre führen
(jemanden) irreführen:
absichtlich in die falsche Richtung lenken
irreleiten
reinlegen (ugs.):
hereinlegen/hineinlegen, eine Sache in etwas legen
jemandem einen Streich spielen, jemanden betrügen
(jemanden über etwas) täuschen (Hauptform):
etwas irrtümlich für wahr halten
falsche Tatsachen vorspiegeln
trompieren (ugs., franz., landschaftlich)
verarschen (derb):
jemandem zu seinem eigenen Vorteil bzw. zur allgemeinen Belustigung eine Unwahrheit erzählen, sich über jemanden lustig machen
verkaspern (ugs.)
ins Lächerliche ziehen
karikieren:
eine Person oder einen Sachverhalt überzeichnet darstellen, eine Karikatur zeichnen, um dadurch Belustigung auszulösen
persiflieren:
jemanden durch eine Persiflage auf eine geistreiche und feine Art verspotten, oft durch übertreibende Nachahmung
travestieren (geh.)
verballhornen:
ein (häufig fremdsprachiges) Wort in einer Art und Weise falsch aussprechen oder schreiben, dass Anklänge an heimische Wörter entstehen
(jemandem) ein X für ein U vormachen
(jemandem) einen Bären aufbinden (ugs.)
(jemanden) für dumm verschleißen (ugs., rheinisch, veraltend)
(mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben (ugs.)
an der Nase herumführen (ugs.)
anführen (ugs.):
Argumente/Erklärung vorbringen
eine Gruppe von Personen oder etwas leiten
anmeiern (ugs.)
auf den Arm nehmen (ugs., fig., Hauptform)
auf die Rolle nehmen (ugs.)
auf die Schippe nehmen (ugs.)
aufziehen (ugs.):
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
einseifen (ugs.):
Seife reibend auftragen (sodass sich der Seifenschaum über die betreffende Stelle ausbreitet)
übertragen, schülersprachlich: jemandem das Gesicht mit Schnee einreiben
foppen:
jemanden hereinlegen, hinters Licht führen
für dumm verkaufen (ugs.)
hinter die Fichte führen (ugs., fig., variabel)
hochnehmen (ugs.):
auf den Arm nehmen, sich über jemanden lustig machen, indem man ihn täuscht
über Verbrecher, ungesetzlich Handelnde: verhaften, aus dem Verkehr ziehen
hopsnehmen (ugs.)
narren:
jemandem etwas vormachen, ihm statt der Wahrheit eine andere Sichtweise präsentieren
nasführen:
jemanden hereinlegen, zum Narren halten
veralbern:
jemanden verspotten, ihn durch Spott und Satire herabsetzen
sich über jemanden lustig machen, ihn narren, täuschen, aber auch (freundschaftlich) necken
verdummbeuteln (ugs.)
verdummdeubeln (ugs.)
vergackeiern (ugs.):
transitiv (umgangssprachlich): jemanden veräppeln, verulken, veralbern; sich einen Spaß mit jemandem machen
verkohlen (ugs.):
ein Material durch Verbrennen zu Kohle oder einer der Kohle ähnlichen Substanz machen
zu einer schwarzen Substanz werden, die der Kohle ähnelt
verladen (ugs.):
falsche Tatsachen vorspiegeln, betrügen
Frachtgüter oder Personen auf ein Transportmittel bringen
vernatzen (ugs., regional):
jemanden (aus Spaß) täuschen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben
jemanden geschickt ausspielen
verschaukeln (ugs.):
jemanden veräppeln, auf den Arm nehmen, jemanden anflunkern, nicht die Wahrheit erzählen
verscheißern (derb):
jemanden nicht ernst nehmen und sich einen Spaß mit der Person machen
(jemandem etwas) weismachen (wollen) (Hauptform):
jemandem etwas Unwahres glaubhaft machen
zum Besten haben
zum Besten halten
zum Narren halten

Sinnverwandte Wörter

uzen:
transitiv; umgangssprachlich: sich über jemanden lustig machen

Beispielsätze

  • Ich lasse mich von euch doch nicht veräppeln.

  • Sie hat mich immer veräppelt, als wir zusammenarbeiteten.

  • Tom veräppelt dich doch nur.

  • Du veräppelst mich, oder?

  • Jetzt versuchst du mich aber zu veräppeln.

  • Wir lassen uns nicht veräppeln!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Doch es sind offenbar noch ausreichend Angestellte da, um Profile zu löschen, die den neuen Chef veräppeln.

  • Fieser Trick bei „The Masked Singer“: Dieser Schauspieler veräppelt alle!

  • Als Gesprächspartner von Luka Krajnc kann man sich fast schon veräppelt fühlen.

  • Ich dachte, der will mich veräppeln

  • Armin Götz, Geschäftsführer der IGE GmbH, fühlt sich von der DB veräppelt.

  • Da kommen sich manche Fans veräppelt vor.

  • Wenn einer weiss, wie man Leute veräppelt, dann Martin Creed.

  • Das «Wort zum Sport» ist dazu wie geschaffen, den Sport mitsamt seinen Akteuren weiterhin wonnig zu veräppeln.

  • Kein Wunder, dass in Deutschlan die Menschen bestimmte Volksparteien wählen und sich veräppeln lassen!

  • Dann veräppeln die ja die Fans von vorne bis hinten.

  • Ich als Anwohner habe mich ein wenig veräppelt gefühlt.

  • Ich gucke keine Komödien, und schon gar nicht, wenn darin das Synchronschwimmen veräppelt wird.

  • Von den anderen Pinguinen wird er veräppelt, keiner nimmt ihn ernst, nur sein Freund „007“ versteht ihn.

  • Als er mir dann sagte, ich könne nicht gehen, da habe ich mich veräppelt gefühlt", sagte Ba weiter.

  • Oder noch besser: die wollen bloß Geld verdienen und veräppeln die Leute.

  • Obwohl der Beamte sich nach wie vor veräppelt fühlte, leitete er die Beschwerde an die zuständigen Kollegen in Darmstadt-Arheilgen weiter.

  • "Union und SPD veräppeln die jüngere Generation", bemängelte sie gegenüber der Zeitung.

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung Wer die Menschen um Vertrauen bittet, der sollte sie nicht veräppeln.

  • Auch drang er schon öfter in Museen ein und platzierte dort "Kunstwerke", um den Museumsbetrieb zu veräppeln.

  • Melancholisch auch der Gang über den Nürnberger Westfriedhof, wenn der große Gleichmacher Tod beschworen und veräppelt wird.

  • Aber vielleicht wurde ich auch nur veräppelt.

  • Das kostet Zeit und Geld - und die Kunden fühlen sich zudem oft veräppelt.

  • Man möchte ja wenigstens anspruchsvoll veräppelt werden.

  • Er fühle sich als Kinogänger veräppelt.

  • Weil ich mich dort als Konsument veräppelt fühlte.

  • Das Tabu, den "Stellvertreter" zu veräppeln, ist passé.

  • Als ob eine schöner wird, wenn sie sich selbst veräppelt, schmollte Charlotte.

  • Allerdings, grenzenlos veräppeln lassen will man sich nicht.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­äp­peln?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­äp­peln be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × P, 1 × Ä, 1 × L, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten P mög­lich.

Das Alphagramm von ver­äp­peln lautet: ÄEELNPPRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Aachen
  5. Pots­dam
  6. Pots­dam
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Ärger
  5. Paula
  6. Paula
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Papa
  7. Papa
  8. Echo
  9. Lima
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 26 Punkte für das Wort.

veräppeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­äp­peln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: veräppeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: veräppeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11497902, 6639889, 3997456, 3345509 & 2580939. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 07.11.2022
  2. berliner-kurier.de, 26.02.2021
  3. nrz.de, 01.10.2020
  4. focus.de, 09.02.2019
  5. sueddeutsche.de, 18.02.2018
  6. blickamabend.ch, 21.07.2017
  7. cash.ch, 16.12.2016
  8. nzz.ch, 03.11.2015
  9. focus.de, 12.07.2014
  10. focus.de, 15.06.2013
  11. feedsportal.com, 01.08.2013
  12. faz.net, 12.08.2012
  13. schwaebische.de, 13.05.2012
  14. feeds.rp-online.de, 12.12.2011
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  19. tagesspiegel.de, 20.05.2008
  20. wiesentbote.de, 22.10.2007
  21. n24.de, 22.12.2006
  22. handelsblatt.com, 26.04.2006
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  24. f-r.de, 04.04.2003
  25. f-r.de, 07.11.2002
  26. DIE WELT 2000
  27. Berliner Zeitung 1999
  28. Süddeutsche Zeitung 1996