ureigen

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈuːɐ̯ˌʔaɪ̯ɡn̩ ]

Silbentrennung

ureigen

Definition bzw. Bedeutung

Zur Person gehörend, ihr Wesen oder ihre Motive genau widerspiegelnd; jemandem zutiefst eigen.

Begriffsursprung

Kompositum, zusammengesetzt aus eigen und dem verstärkenden ur-.

Steigerung (Komparation)

  1. ureigen (Positiv)
  2. ureigener (Komparativ)
  3. am ureigensten (Superlativ)

Anderes Wort für ur­ei­gen (Synonyme)

immanent:
im Innern eines Gegenstandes, einer Erscheinung vorhanden seiend; innewohnend
innerhalb der Grenzen der Erfahrung, der Erkenntnis bleibend; vorstellbar
in der Natur der Sache liegen
innewohnend
wesenhaft:
den Kern, das Besondere ausmachend

Sinnverwandte Wörter

arteigen
höchst­per­sön­lich:
oder ironisch auch von anderen Personen}} (entgegen der Erwartung) in eigener Person
per­sön­lich:
meist als Adverb, attributiv, keine Steigerung: in eigener Person
meist attributiv: ein besonderes Merkmal von jemandem kennzeichnend
pri­vat:
eine einzelne Person betreffend, im Gegensatz zu allgemeinen Bereichen der Gesellschaft (wie Unternehmen, Parteien oder Staaten)
familiär, intern und nicht öffentlich
ty­pisch:
als Muster/Vorbild geltend
einen bestimmten allgemeinen Typ verkörpernd

Beispielsätze

  • Soll er etwa gegen seine ureigensten Interessen verstoßen?

  • In ureigener Weise stellt er das komplizierte Familienbild in seinem neuesten Roman feinfühlig dar.

  • Ich sage das mal so, aus ureigenstem Interesse, das hat mit dir rein gar nichts zu tun.

  • Letztlich ist das ihre ureigenste Entscheidung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es liege im ureigenen Interesse der USA, Terroristen und diktatorische Aggressoren zu stoppen.

  • »Dass er so auch gegen russische ureigene Interessen handelt, hatte ich mir nicht vorstellen können«, sagte Röller.

  • Außerdem, sagt Hauser-Felberbaum: Ob sich jemand impfen lasse, sei dessen ureigene Entscheidung.

  • Die Regierung komme damit ihrer »ureigensten Aufgabe, besonders verletzliche Gruppen zu schützen, nicht nach«, so Nastic.

  • Diese Freiheit nimmt sich Streich heraus, weil sie ureigener Teil des Freiburger Weges ist.

  • Da gehst Du mal jetzt von Deinem ureigenen Selbstempfinden aus.

  • Aber auch Rechtsberatung kaufte man im ureigensten Bereich des Ressorts zu.

  • Das unterstreicht richtigerweise die Hinweise an die britische Regierung, sich im ureigenen Interesse bald zu positionieren.

  • Die Abgeordnete können ihren ureigenen Untersuchungsauftrag nicht erfüllen.

  • Die Dämonen bleiben Cleggs ureigene Dämonen.

  • Es gehe um eine «Interessenverletzung der Intentionen seines ureigensten Werkes und seines Namens.»

  • Allerdings sei es ureigene Sache der griechischen Regierung, «ihren Haushalt in Ordnung zu bringen».

  • Der Kreis hat dennoch ein ureigenes Interesse daran, dass die Kommunen auch wirklich Betreuungsplätze schaffen.

  • Das gilt auch dort, wo die Gewerkschaften sich nicht für ihre ureigensten Rechte einsetzen aus welchen Gründen auch immer.

  • Zum Ausklang gibt es seine ureigene Version vom Rotkäppchen - etwas unkonventioneller, als wir das Märchen von den Gebrüdern Grimm kennen.

  • Insofern handelt die Wirtschaft nur nach ihrem ureigensten Prinzip: Nachfrage und Angebot bestimmen den Markt.

  • Schröder habe "im ureigenen deutschen Interesse die Aufsicht übernommen".

  • Das ureigene Genre des Heimatlichen im Kino aber ist der Dokumentarfilm.

  • Deshalb noch einmal: Die SPD hat jetzt die große Chance, dem Umbau des Wohlfahrtsstaates ihren ureigenen Stempel aufzudrücken.

  • Dann hätten die Kliniken ein ureigenes Interesse daran, Kosten für Blutkonserven zu sparen.

Häufige Wortkombinationen

  • ureigenste Sache, Angelegenheit; aus ureigenstem Interesse

Übersetzungen

Was reimt sich auf ur­ei­gen?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ur­ei­gen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von ur­ei­gen lautet: EEGINRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Emil
  4. Ida
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. Echo
  4. India
  5. Golf
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

ureigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ur­ei­gen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ureigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ureigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 20.10.2023
  2. spiegel.de, 29.03.2022
  3. sueddeutsche.de, 23.09.2021
  4. neues-deutschland.de, 15.07.2020
  5. kicker.de, 22.04.2019
  6. neulandrebellen.de, 26.03.2018
  7. tagesanzeiger.ch, 04.04.2017
  8. euractiv.de, 30.06.2016
  9. zeit.de, 18.09.2015
  10. taz.de, 21.02.2012
  11. schwaebische.de, 20.01.2011
  12. business-wissen.de, 13.02.2010
  13. abendblatt.de, 04.03.2009
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  17. n-tv.de, 16.12.2005
  18. archiv.tagesspiegel.de, 24.01.2004
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  20. sueddeutsche.de, 04.09.2002
  21. DIE WELT 2001
  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. TAZ 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995