stocken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtɔkn̩ ]

Silbentrennung

stocken

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Vermutlich abgeleitet von Stock, belegt seit dem 16. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: stocke, du stockst, er/sie/es stockt
  • Präteritum: ich stock­te
  • Konjunktiv II: ich stock­te
  • Imperativ: stock/​stocke! (Einzahl), stockt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­stockt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für sto­cken (Synonyme)

erlahmen:
in der Kraft nachlassen
nach anfänglicher Intensität weniger werden
ins Stocken geraten
ins Stocken kommen
nicht weiterkommen (ugs.)
stagnieren:
auf gleichem Niveau bleiben; sich nicht weiterentwickeln
intransitiv, Gewässer: nicht fließen, nicht zirkulieren
stillstehen:
aufhören, sich zu bewegen oder (von Maschinen) zu arbeiten
beim Stehen aufhören, sich zu bewegen; (fast) regungslos dastehen
erschrecken:
jemandem einen Schrecken einflößen
stutzen:
erstaunt innehalten
kürzer machen, kürzer schneiden
stutzig werden
erschaudern:
eine körperliche Reaktion, ein Beben (Schaudern) zeigen, weil etwas jemanden sehr beeindruckt/verängstigt
erstarren:
starr werden, die Beweglichkeit verlieren
in Bestürzung geraten
Panikattacke erleiden
sich entsetzen
sich erstaunen
verblüfft werden
vom Schlag getroffen (gerührt) werden
(von Milch) gerinnen (landschaftlich):
(als einzelne Substanz) aus einer Suspension oder Lösung zusammenklumpen und ausfallen
klumpen:
unregelmäßig verteilt sein/werden, so dass sich in einer Masse Klumpen/Klümpchen bilden
schlickern:
(hin und her) schwanken
Milch: gerinnen, dick(-flüssig) werden

Sinnverwandte Wörter

an­hal­ten:
andauern
etwas (an etwas) anhalten: etwas (an etwas) anlegen (z. B. ein Lineal)
auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
aus­set­zen:
aus der Obhut entlassen, verstoßen
etwas einem anderen oder bestimmten Bedingungen anheimgeben, überantworten
schim­meln:
von Schimmelpilzen besiedelt werden
stau­en:
den (Verkehrs-)Fluss zum Erliegen bringen
die Bewegung von etwas (einer Flüssigkeit) unterbinden
ste­hen:
etwas steht: fertig/gemacht/erledigt sein
gut passen
un­ter­bre­chen:
(eine bestehende Verbindung) vorübergehend trennen
eine Handlung aussetzen; aufhören etwas zu tun, um später wieder damit zu beginnen
ver­har­ren:
seinen Zustand / seine Stellung nicht ändern
wach­sen:
allmählich größer werden; von der Größe, vom Umfang her zunehmen
im Laufe der Zeit länger werden; an Länge gewinnen

Gegenteil von sto­cken (Antonyme)

er­gie­ßen:
übertragen, von Menschenmengen: sich ausbreiten
veraltet: sich ergehen in
flie­ßen:
austauschen von Ladungsträgern
transferieren von Zahlungsmitteln
sie­den:
etwas kochen, zum Kochen bringen
kochen; als Wasser über 100 Grad warm sein
spru­deln:
aufschäumen, sich bewegen und auch Bläschen bilden
mit etwas Druck (und ungerichtet) entweichen
strö­men:
sich in großen Mengen, in großer Anzahl, oft heftig und recht gleichmäßig in eine bestimmte Richtung bewegen
wal­len:
in Bezug auf Flüssigkeiten: sich heftig bewegen
über Stoff, Haare, gehoben: in Wellen und Wogen sich bauschend herabhängen

Redensarten & Redewendungen

  • ins Stocken geraten

Beispielsätze

  • Zur Herstellung von Eierstich muss man die verrührte Eimasse so lange vorsichtig erhitzen, bis sie stockt.

  • Mir stockte fast der Atem!

  • Stocken von Steinoberflächen war ursprünglich eine klassische handwerkliche Flächenbearbeitung nur für Hartgesteine.

  • Speziell trainierte Hunde können riechen, wo es im Gebäude schimmelt und stockt.

  • Seit vierhundert Jahren stocken ununterbrochen Kopfweiden am Almkanal.

  • Durch die vielen Zwischenrufe stockte er häufig in seiner Rede.

  • Wenn sie mich an sich lockte, war Rede nicht im Brauch, und wie die Zunge stockte, so stockt die Feder auch.

  • Ihre Stimme stockt jedes Mal, wenn sie ihren verstorbenen Vater erwähnt.

  • Der Export stockt.

  • Sein Atem stockte, als er nach dem Helm griff.

  • Die Unterhaltung stockt.

  • Das Gespräch stockt.

  • Es ist eine Kriegslist des Schöpfers, dass er das Notwendige mit dem Anreiz der Lust verbindet, weil sonst das Leben stocken würde.

  • Die Zeit verflog, doch die Arbeit stockte.

  • Als ich dies sah, stockte mir der Atem.

  • Der vollkommene Weltmann wäre der, welcher nie in Unschlüssigkeit stockte und nie in Übereilung geriete.

  • Mir stockte das Herz.

  • Ohne zu stocken, goss sie mit einer eleganten Bewegung Wasser in das Glas.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei den EU-Staaten stocken die Gespräche allerdings.

  • Aber die Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Flughäfen stocken.

  • Aber auch alle anderen Parteien stocken ihre Budgets für Social-Media-Kampagnen mit Blick auf die Bundestagswahl auf.

  • Dort stocken derzeit alle weiteren Planungen, da das Gelände von Stuttgart 21 berührt sein wird.

Häufige Wortkombinationen

  • der Verkehr stockt, Wasser stockt, der Atem stockt
  • Ei stockt, Eiweiß stockt
  • Tapete stockt, Wäsche stockt

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf sto­cken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm sto­cken be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × K, 1 × N, 1 × O, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem O mög­lich.

Das Alphagramm von sto­cken lautet: CEKNOST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Offen­bach
  4. Chem­nitz
  5. Köln
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Otto
  4. Cäsar
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Oscar
  4. Char­lie
  5. Kilo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

stocken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort sto­cken ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ei­er­spei­se:
Lebensmittel, österreichisch: mit Flüssigkeit (etwa Kondensmilch oder Sahne), Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen verschlagene Eier, die in der Pfanne gestockt werden
Rühr­ei:
Lebensmittel: mit Flüssigkeit (etwa Kondensmilch oder Sahne), Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen verschlagene Eier, die in der Pfanne gestockt werden
ver­ha­ken:
stocken (weil etwas zu kompliziert wird)
ver­hed­dern:
aus dem Sprachfluss kommen, an einer Textstelle wiederholt stocken

Film- & Serientitel

  • Dritter stock, links (Kurzfilm, 1997)
  • Hamburger Himmelsstürmer – Arbeiten, wo einem der Atem stockt (Doku, 2003)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stocken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stocken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2274224, 12276408, 11778722, 8292736, 3812973, 3812970, 2880244, 2869055, 2841756, 2840826, 1231183 & 455331. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. krone.at, 06.11.2019
  3. bazonline.ch, 07.03.2017
  4. tagesspiegel.de, 22.11.2016
  5. Stuttgarter Zeitung 1996