nachstellen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈnaːxˌʃtɛlən ]

Silbentrennung

nachstellen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Zeiger einer Uhr zurückstellen

  • ein Tier oder eine Person verfolgen

  • eine Person hartnäckig umwerben

  • eine Situation originalgetreu darstellen, wiedergeben

  • etwas nach einer Änderung / nach einem bestimmten Zeitraum wieder genau einstellen

  • Linguistik: ein Wort oder ein Satzglied in einem Satz hinter ein anderes setzen oder verschieben

Konjugation

  • Präsens: stelle nach, du stellst nach, er/sie/es stellt nach
  • Präteritum: ich stell­te nach
  • Konjunktiv II: ich stell­te nach
  • Imperativ: stell nach! / stelle nach! (Einzahl), stellt nach! (Mehrzahl)
  • Partizip II: nach­ge­stellt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für nach­stel­len (Synonyme)

nachregeln
nachvollziehen:
Geschehenes oder von anderen Überlegtes selbst durchdenken, so dass man es verstehen kann
reproduzieren:
ein Objekt/eine Situation herstellen, die einem ehemaligen Original/einer ehemaligen Situation entsprechen
eine optisch gleiche Kopie herstellen
wiederholen:
erneut geschehen
etwas zum zweiten oder mehrfachen Male, erneut aussprechen, sagen
(jemandem) auf den Fersen bleiben
(jemandem) auf den Fersen sein (ugs.)
(jemandem) auf den Hacken sein (ugs.)
(sich) an jemanden hängen
(sich) hinter jemanden hängen (ugs.)
(jemandem) folgen:
einer Aufforderung oder einem Befehl nachkommen
gedanklich nachvollziehen
hinter jemandem her sein (ugs.)
(jemandem) nachjagen:
jemandem etwas (für den meist Negatives) nachschicken, zum Beispiel einen Fluch oder feindliche Kräfte
mit Macht und Einsatz zu erreichen/bekommen suchen
(jemandem) nachsetzen:
etwas an einer Stelle hinter einem Bezugspunkt platzieren
etwas erneut ins Gespräch bringen
(jemandem) nachsprengen (geh.):
schnell zu Pferde folgen; im Galopp verfolgen
(jemandem) nachsteigen:
sich nach oben begeben, zum Beispiel eine Treppe hoch oder einen Berg hinauf, wobei man jemandem folgt
sich sehr (hartnäckig und aufdringlich) um eine andere Person bemühen
sich an jemanden hängen
sich an jemandes Fersen hängen
sich an jemandes Fersen heften
(jemanden) verfolgen:
als Tatbestand behandeln
aufdringlich belästigen
abbilden:
ein Element einer Menge einem anderen Element zuordnen
etwas visuell darstellen oder zeigen, etwa auf einem Foto oder in einer Zeichnung
emulieren:
genau nachbilden, nachformen
modellieren:
ein Unikat erstellen, das auch als Vorlage für weitere Produktionen dienen kann
eine Form aus einem Material gestalten
(modellhaft) nachbilden:
etwas nach einem Vorbild gestalten
so tun als ob (ugs.)
(jemandem) den Hof machen (fig.)
(sich) bemühen um (jemanden)
buhlen (um) (geh., veraltet):
ein Liebesverhältnis haben
mit jemandem Zärtlichkeiten austauschen
(eine) Charmeoffensive (starten) (fig., variabel):
aktiver Versuch, beispielsweise durch eine Kampagne, eine Person, Partei oder andere Organisation besonders freundlich auf Menschen wirken zu lassen
freien (um) (geh., veraltet):
jemanden zum Mann oder zur Frau nehmen
um die Hand einer Frau werben (lassen)
(sich) heranmachen (an):
etwas in Angriff nehmen, etwas mit Tatkraft beginnen
sich jemandem mit einer bestimmten Absicht nähern (und dabei direkt und eher unfein vorgehen)
(ständig) herumschleichen (um) (ugs., salopp):
lautlos herumgehen
um eine Person oder einen Gegenstand im Kreis lautlos herumgehen
(jemanden) hofieren:
sich bemühen, jemandes Gunst durch Höflichkeit und Dienstbarkeit zu erlangen
nachlaufen:
(mehr Flüssigkeit) zulaufen lassen
jemandem oder etwas, der/das sich entfernt, hinterherlaufen
nachrennen:
jemandem oder etwas, der/das sich entfernt, (so schnell es geht) hinterherlaufen
sich sehr um jemanden bemühen
(sich) ranschmeißen (ugs., salopp)
umschmeicheln:
aufmerksam und zärtlich zu jemandem sein
jemanden umgarnen (ihm schmeicheln), um ihn für sich und seine Sache zu gewinnen
umwerben:
sich um die Gunst oder Liebe einer Person bemühen
werben (um):
anwerben
werben für: bekanntmachen, zum Kauf auffordern
beschatten:
jemandem/etwas einen Schatten verleihen
jemanden heimlich überwachen; jemanden im Geheimen beobachten
bespitzeln:
jemanden heimlich beobachten und belauschen, um an Informationen zu kommen
(jemandem) heimlich folgen
(jemandem) hinterherschleichen
(jemandem) hinterherspionieren:
jemandes Tun über einen gewissen Zeitraum heimlich beobachten, überprüfen, verfolgen
(jemandem) nachschleichen:
still und leise einer Person folgen
(jemandem) nachspionieren:
jemandes Tun über einen gewissen Zeitraum heimlich beobachten, überprüfen, verfolgen
(jemanden) stalken (engl.):
jemanden aus verschmähter Liebe, aus Rachegelüsten oder aus anderen Motiven beständig verfolgen, ihm auflauern und ihn zum Beispiel durch Geschenke, Anrufe, SMS, E-Mails, Briefe oder Nachrichten in sozialen Netzwerken belästigen
beharrlich verfolgen
behelligen:
jemanden stören oder belästigen
belästigen:
jemanden aktiv stören und bei demjenigen ein Unwohlsein erzeugen
plagen:
Beschwerden verursachen, lästig werden
sich großen Anstrengungen unterziehen
zusetzen:
bei einem Geschäft Geld verlieren
durch etwas verstopfen
auf eine frühere Zeit einstellen

Gegenteil von nach­stel­len (Antonyme)

vor­stel­len:
etwas darstellen, jemanden (im Theater) spielen
etwas nach vorne stellen

Beispielsätze

  • Er stellte Anna so lange nach, bis sie sich mit ihm verabredete.

  • Auf Anweisung der Polizei stellte er den Unfall nach.

  • Weil seine Uhr vorging, musste er sie nachstellen.

  • Aufgrund der hohen Belastung seiner Fahrradbremsen musste er sie nach der Geländetour nachstellen.

  • Der Jäger stellte dem Reh vorsichtig nach.

  • Wenn dieser Geck stattdessen mir nachstellen würde, würde mir das auch ziemlich zusetzen.

  • Dem Feinde mit Gift nachstellen ist auch unehrlich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alternativ gibt es Sets von Govee, die Ambilight nachstellen können.

  • Auf einer Fake-Website, die Seiten der Bundesnetzagentur nachstellen will, wird ein Gasrabatt beworben.

  • Auch wenn sie viele schöne Kameraperspektiven aus den Spielen nachgestellt haben, wäre mir doch ein neuer, animierter Film lieber gewesen.

  • Beide gehören zur Gruppe Legio XVII Albi, deren Mitglieder als Hobby eine römische Legion nachstellen.

  • Der Gottesdienst wird von 14 bis 16 Uhr in der Germanuskirche in Brombach nachgestellt und gedreht.

  • Anlass sind auf Facebook aufgetauchte Bilder, auf denen Buben in Tarnanzügen eine Schlacht aus dem Ersten Weltkrieg nachstellen.

  • Der Shooter "Call of Duty: WW2" will den Zweiten Weltkrieg möglichst detailgetreu nachstellen.

  • Aus Polizeikreisen erfuhr BILD, dass der Pirat noch mindestens einem weiteren Mann nachgestellt hat.

  • Dazu hat Pfister Mutter, Vater, Tochter und Sohn einzeln interviewt und das Gesagte monologartig von Schauspielern nachstellen lassen.

  • Dazu hat er einige psychologische Experimente wie das Milgram- und das Stanford-Experiment nachgestellt und spricht mit Forschern.

  • Die Kulisse musste zwar teilweise im Studio nachgestellt werden, zu groß war die Einsturzgefahr nahe den maroden Gebäuden.

  • Für Kinder steht zudem ein kleiner Teich zur Verfügung, an dem sie mit der Angelrute Holzfischen nachstellen können.

  • Das wurde alles in Katar nur nachgestellt.

  • Das habe ein Gutachten ergeben, bei dem der Unfallhergang am Originalschauplatz nachgestellt worden war.

  • Dann wird an der Aller aber keine Schlacht nachgestellt, stattdessen will man einen historischen Markt organisieren.

  • Beim NRW-Tag wird unter anderem die Postkarte Sonnborner Brücke aus dem Jahre 1914 nachgestellt.

  • Dort soll die Hinrichtungsszene Stauffenbergs nachgestellt werden.

  • Bei diesen schauerlichen Geschichten, wo Mitgliedern nachgestellt wurde, ging es um Personen, die tief in dem System drin waren.

  • An einem Bahnhof wurde eine Explosion nachgestellt.

  • "Bereits im Ermittlungsverfahren ist der Angeklagten von den Medien in erheblichem Maße nachgestellt worden", sagte der Vorsitzende.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb nach­stel­len be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem H und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von nach­stel­len lautet: ACEEHLLNNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Salz­wedel
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Leip­zig
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Samuel
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Lud­wig
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Sierra
  6. Tango
  7. Echo
  8. Lima
  9. Lima
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

nachstellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nach­stel­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

as­sai:
Musik, im Zusammenhang mit einer Tempoangabe; nachgestellt: sehr
hin­ter­her­schwim­men:
jemanden oder etwas, der/das sich (schwimmend) entfernt, nachschwimmen; jemandem oder etwas (schwimmend) nachstellen
in spe:
einem Substantiv nachgestellt: zukünftig, voraussichtlich zu etwas werdend
lo­cke­re Ap­po­si­ti­on:
die Form der Apposition, die eine weniger enge Verbindung mit dem Bezugsnomen eingeht als die enge Apposition; sie wird nachgestellt und im Schriftbild durch ein Komma abgetrennt
Nord­west:
Geografie: bei bestimmten Objekten als Bestimmungswort dem Toponym nachgestellt oder mit Bindestrich mit diesem verbunden
oh­ne­glei­chen:
bei Substantiven nachgestellt, gehoben: so geartet, dass es sich mit nichts vergleichen lässt
Ost:
Geografie: Nachsatz zu einem Ort oder Toponym oder diesem mit Bindestrich nachgestellt
Süd:
Nachsatz zu einem Ort oder Toponym oder diesem mit Bindestrich nachgestellt
Süd­west:
Geografie: bei bestimmten Objekten als Nachsatz dem Toponym nachgestellt oder mit Bindestrich mit diesem verbunden
zu­guns­ten:
vorangestellt (Präposition) mit Genitiv oder mit von-Erweiterung und Dativ; seltener nachgestellt (Postposition) mit Dativ: zum Vorteil oder Nutzen von jemandem oder etwas
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: nachstellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: nachstellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10711153 & 2025157. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  13. derstandard.at, 01.09.2011
  14. tagblatt.de, 01.09.2010
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  18. sueddeutsche.de, 09.08.2006
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  21. berlinonline.de, 19.09.2003
  22. sueddeutsche.de, 18.09.2002
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 23.06.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. BILD 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995