kündigen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkʏndɪɡn̩]

Silbentrennung

kündigen

Definition bzw. Bedeutung

Konjugation

  • Präsens: kündige, du kündigst, er/sie/es kündigt
  • Präteritum: ich kün­dig­te
  • Konjunktiv II: ich kün­dig­te
  • Imperativ: kündig/​kündige! (Einzahl), kündigt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­kün­digt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kün­di­gen (Synonyme)

abbedingen (fachspr., juristisch):
durch einen Vertrag eine gesetzliche Bestimmung ausschließen
abschaffen:
etwas entfernen, außer Kraft setzen, beseitigen
annullieren:
etwas auflösen, für ungültig erklären
aufheben:
ein Verbot oder eine Beschränkung abschaffen
etwas behalten bzw. nicht wegwerfen
aufkündigen:
eine persönliche Beziehung, Freundschaft förmlich beenden
einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung beenden
auflösen:
das Ergebnis eines Rätsels oder Problems geben; die Antwort aufzeigen
eine Ansammlung zerstreuen
außer Kraft setzen
für aufgehoben erklären
für nichtig erklären
für null und nichtig erklären
für ungültig erklären
kippen (journal.):
etwas durch Schrägstellen aus einem Gefäß schütten
etwas schräg stellen, in Schräglage bringen
stornieren:
einen Vertrag, eine Zahlung rückgängig machen
zurückziehen:
(Truppen) wieder zum Ausgangsort verlegen
den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen oder sich von anderen Menschen entfernen, um ungestört allein zu sein
(den) Bettel hinschmeißen (ugs.)
(den) Dienst quittieren
(den) Job an den Nagel hängen (fig.)
(eine) neue Herausforderung suchen (Bewerbungssprache)
(sein) Bündel schnüren (fig.)
(sein) Büro räumen
(seine) Kündigung einreichen
(seinen) Abschied nehmen
(sich) was anderes suchen (ugs.)
abheuern (fachspr., seemännisch)
abmustern (fachspr., seemännisch):
jemanden aus dem Arbeitsverhältnis auf einem Schiff entlassen
sein Arbeitsverhältnis auf einem Schiff beenden
aufhören (bei) (ugs.):
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
ausscheiden:
als Option nicht zur Verfügung stehen
aus einem Wettbewerb herausfallen (im Sinne von Disqualifikation oder Niederlage im KO-System)
das Handtuch werfen (ugs., fig.)
gehen (ugs.):
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
(den Kram) hinschmeißen (ugs.):
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
in den Sack hauen (ugs., fig.)
künden (schweiz.):
eine Aussage über etwas machen (manchmal auch auf indirekte Art und Weise)
kündigen
seinen Hut nehmen (fig.)
(ein Unternehmen) verlassen:
eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen
was Besseres finden
weggehen (ugs.):
ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
sich entfernen; einen Ort verlassen
(jemandem) den Stuhl vor die Tür setzen (ugs., fig.)
(jemandem) den Vertrag nicht verlängern (variabel)
absägen (ugs., salopp):
mit einer Säge abtrennen
übertragen: aus dem Amt entfernen
(eiskalt) abservieren (ugs., salopp):
(jemanden) gewaltsam ums Leben bringen, töten
(jemanden) grob abweisen, feuern
achtkantig rauswerfen (ugs., variabel)
auf die Straße setzen (ugs., fig.)
entlassen:
jemandem die Arbeitsstelle kündigen
jemandem erlauben zu gehen
(sich jemandes) entledigen (geh.):
sich von etwas oder jemandem trennen
feuern (ugs.):
heizen, ein Feuer machen und es unterhalten
mit Kraft werfen oder schmeißen
freisetzen (verhüllend):
etwas sich entwickeln lassen
etwas ungewollt entweichen lassen, herauslassen
freistellen (verhüllend):
jemandem die Möglichkeit bieten, sich frei für etwas zu entscheiden
jemanden (in der Regel vorübergehend) von einer Tätigkeit oder Verpflichtung befreien
hochkant(ig) rauswerfen (ugs., variabel)
im hohen Bogen rauswerfen (ugs., fig.)
(jemanden) loswerden (ugs.):
etwas aussprechen/sagen
etwas verkaufen
rausschmeißen (ugs., salopp):
einen Text aus etwas (beispielsweise einem Buch, Report, Gesetz) entfernen
jemanden (aus einer Arbeitsstelle) entlassen
rauswerfen (ugs.)
schassen (ugs.):
jemanden schimpflich entlassen

Sinnverwandte Wörter

auf­sa­gen:
etwas auswendig rezitieren
veraltend: etwas unilateral beenden
kun­den:
eine veraltete Variante zu künden: bekannt (kund) machen

Gegenteil von kün­di­gen (Antonyme)

ab­schlie­ßen:
das Öffnen durch Unbefugte mit einem Verschließmechanismus blockieren
einen Vertrag, Handel oder Ähnliches vereinbaren durchführen
an­stel­len:
bei bestimmten abstrakten Substantiven (immer im Plural) so viel wie tätigen, unternehmen, also die durch das Substantiv ausgedrückte Tätigkeit zur Ausführung bringen
einen Gegenstand an einen anderen anlehnen
ein­stel­len:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen

Redensarten & Redewendungen

  • jemandem die Freundschaft kündigen

Beispielsätze

  • Unser Vermieter hat uns wegen Eigenbedarf die Wohnung gekündigt.

  • Die Firma hat mein Arbeitsverhältnis fristlos gekündigt.

  • Kündige doch das Abonnement dieser Zeitschrift zum Jahresende!

  • Tom kündigte an, die Gruppe verlassen zu wollen.

  • Du solltest kündigen.

  • Glockengeläut kündigte das neue Jahr an.

  • Brigadegeneralin Flavia Byekwaso, die Sprecherin des Heeres, kündigte an, dass man die für die Angriffe Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen werde.

  • Da ihm die Arbeit nicht gefiel, kündigte Tom.

  • Er hat seinen Arbeitsplatz letzten Monat gekündigt.

  • Ihr wisst ja, wenn wir den Sohn entlassen, wird der Vater kündigen.

  • Ich dachte, Sie hätten gekündigt.

  • Ich habe gekündigt.

  • Alex kündigte an, das morgen zu erledigen.

  • Mein Nachbar wurde am Arbeitsplatz wegen seiner Nationalität viel schikaniert, deshalb hat er gekündigt.

  • Ich denke, es ist sicher, dass Tom kündigen wird.

  • Sie beschloss, zu kündigen.

  • Er hat ihrem Vater gekündigt.

  • Die Chefin hat mir gekündigt.

  • Maria hat ihre Arbeit gekündigt.

  • Maria kündigte Tom an, dass sie den Eintopf nicht essen werde, so Schweinefleisch darin enthalten sei.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

Aber das ist kein Grund, die Gottesbeziehung zu kündigen.

Häufige Wortkombinationen

  • der Vermieter kündigt jemandem, jemandem wird gekündigt
  • jemand kündigt etwas
  • jemand kündigt jemandem, jemand wird gekündigt

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf kün­di­gen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb kün­di­gen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × K & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × G, 1 × K
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und I mög­lich.

Das Alphagramm von kün­di­gen lautet: DEGIKNNÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Umlaut-Unna
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Ingel­heim
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Über­mut
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Ida
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Novem­ber
  5. Delta
  6. India
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

kündigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kün­di­gen ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­half­tern:
aus dem Berufsleben, von einer Position entfernen, jemandem kündigen
hi­n­aus­flie­gen:
seine Arbeit verlieren, gekündigt werden
quit­tie­ren:
transitiv; veraltend; auch übertragen: den Dienst kündigen; ein (offizielles) Amt niederlegen
Stor­no­be­kämp­fer:
Berufsbezeichnung für einen Beschäftigten im Vertrieb, der Kunden davon abbringen soll, ihren Vertrag mit dem eigenen Unternehmen zu kündigen.

Buchtitel

  • Bevor du deinen Job kündigst … Robert T. Kiyosaki | ISBN: 978-3-95972-154-7

Film- & Serientitel

  • Mutter kündigt (Fernsehfilm, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kündigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kündigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11078116, 10493090, 10166786, 10021204, 10008156, 9984364, 9858314, 9101834, 8995686, 8910804, 8881396, 8877910, 8599646, 8557464, 8444260, 7808436 & 7531194. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. abendblatt.de, 12.07.2014