grapschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡʁapʃn̩]

Silbentrennung

grapschen

Definition bzw. Bedeutung

  • umgangssprachlich

  • umgangssprachlich, schnell nach etwas greifen, schnell irgendwohin greifen

Begriffsursprung

Abgeleitet vom mundartlichen grappen „raffen“, stellt somit die hochdeutsche Variante von nds. grabben, grabbeln dar

Alternative Schreibweise

Konjugation

  • Präsens: grapsche, du grapschst/​grapscht, er/sie/es grapscht
  • Präteritum: ich grapsch­te
  • Konjunktiv II: ich grapsch­te
  • Imperativ: grapsch/​grapsche! (Einzahl), grapscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­grapscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für grap­schen (Synonyme)

befingern:
mit den Fingern berühren, oft auf probende oder auch zudringliche Weise
befummeln:
etwas prüfend mit den Fingern berühren/anfassen
jemanden ungebeten sexuell berühren
berühren:
etwas berühren: einen bestimmten Inhalt ansprechen, zum Beispiel ein Thema
jemanden / etwas berühren: mit dem Äußeren seines Körpers mit einer Sache oder einer Person in Kontakt kommen
betasten:
mit den Fingern prüfend anfassen
ergreifen:
jemanden gefangen nehmen, festnehmen
jemanden innerlich erregen, bewegen; von einem bestimmten Gefühl, einer gewissen Empfindung erfüllt werden
fassen:
aufnehmen können
aufnehmen und verstehen können
festnehmen:
in Gewahrsam nehmen
greifen:
das gewünschte Resultat zeigen
ein Musikinstrument durch Berührung: zum Klingen bringen
herumtasten
hinlangen
klauen:
etwas entwenden, stehlen
packen:
etwas zusammenlegen, zusammenfalten, wegräumen, in eine gepackte Form (Bündel, Packen, Paket) bringen, zubinden, zusammenkleben, in eine Verpackung tun
jemanden innerlich im übertragenen Sinn stark ergreifen, berühren, fesseln; einen starken Eindruck, ein starkes Gefühl hervorrufen
raffen:
(Inhalte, Text) zusammenfassen, (auf das Wesentliche) kürzen, in kürzere Form bringen
einen Zusammenhang erkennen
schnappen:
jemanden festnehmen
schnell nach etwas greifen
zugreifen:
körperlichen Einsatz zeigen, sich bei der Erledigung einer Sache anstrengen
mit der Hand fassen (greifen), auch bildlich: Zugang zu etwas bekommen
zusammenraffen:
(rücksichtslos Geld) ansammeln und horten
einzelne Dinge schnell ohne große Sorgfalt zusammensammeln

Beispielsätze

  • Er grapscht sich im Tanzkurs immer die hübschesten Tanzpartnerinnen.

  • Grapsche dir einen Verkäufer, der dir die Vor- und Nachteile des Gerätes erklären soll.

  • Ich grapsch dir gleich an deinen Sack.

  • Wer mir an den Hintern grapscht, kriegt eine gepfeffert!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Jetzt wollen die Einbrecher auch schon grapschen?

  • Und während andere grapschen, hat sich Mario auf's Klopfen verlegt…

  • Zuerst gegeneinander antreten, um noch mehr Stimmen zu grapschen, später dann fusionieren.

  • Auf den Wühltischen grapschen und zerren sie.

  • Eher beiläufig geben die Aktionäre ihre Stimmkarten ab, grapschen im Foyer den letzten Keks und ziehen davon.

  • Im Gegenteil, alle über fünfzig, müßten sie längst Ausschau halten nach eigenen Nachfolgern, statt nach der Macht zu grapschen.

  • Die Autofahrer, wenn sie bei Rotlicht anhalten müssen, strecken schon mal die Hand aus dem Fenster, um nach mir zu grapschen - aber denkste!

  • Die Flugangst ist wie weggeblasen, wenn wir mit schwitzigen Fingern nach den Spielkarten grapschen.

Häufige Wortkombinationen

  • an den Busen, an das Gesäß grapschen; unter den Rock grapschen

Wortbildungen

  • Busengrapschen
  • gegrapscht
  • grapschend
  • Grapscher

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm grap­schen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem P mög­lich.

Das Alphagramm von grap­schen lautet: ACEGHNPRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Pots­dam
  5. Salz­wedel
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Anton
  4. Paula
  5. Samuel
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Papa
  5. Sierra
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

grapschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort grap­schen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: grapschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: grapschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5125142 & 932962. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. nzz.ch, 03.09.2016
  3. finanztreff.de, 12.09.2016
  4. derstandard.at, 04.01.2013
  5. blogigo.de, 25.12.2010
  6. sueddeutsche.de, 21.05.2003
  7. Berliner Zeitung 1998
  8. Süddeutsche Zeitung 1996
  9. Die Zeit 1995