gebieten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈbiːtn̩ ]

Silbentrennung

gebieten

Definition bzw. Bedeutung

  • gehoben: jemandem etwas abnötigen, jemandem Befehle erteilen

  • mit über; gehoben: über etwas herrschen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „gebieten“, althochdeutsch „gibiotan“

Konjugation

  • Präsens: gebiete, du gebietest/​gebeutst, er/sie/es gebietet/​gebeut
  • Präteritum: ich ge­bot
  • Konjunktiv II: ich geböte
  • Imperativ: gebiet/​gebiete! (Einzahl), gebietet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­bo­ten
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ge­bie­ten (Synonyme)

(jemanden) anweisen (etwas zu tun):
die Auszahlung einer Geldsumme veranlassen, eine Überweisung anordnen
etwas anweisen: etwas zuteilen, zuweisen z.B. einen Sitzplatz, einen Geldbetrag
beanspruchen:
bezogen auf Arbeit oder Ähnliches: jemandem viel abverlangen; Anstrengungen von jemandem einfordern
bezogen auf Materialien: durch Benutzung beschädigen
bedingen:
etwas als Voraussetzung haben
etwas zur Folge haben
bedürfen:
etwas benötigen, etwas brauchen, auf etwas angewiesen sein
veraltet, selten, mit Akkusativobjekt: etwas benötigen, etwas brauchen, auf etwas angewiesen sein
(jemandem etwas) befehlen (Hauptform):
die Befugnis besitzen, Befehle zu erteilen
vertrauensvoll übergeben, überlassen; sich voller Vertrauen offenbaren
benötigen:
etwas (Akkusativ) haben müssen, um ein bestimmtes Ziel erreichen zu können
Zeit oder auch andere Ressourcen in Anspruch nehmen
erfordern:
etwas unbedingt verlangen, etwas notwendig machen
erheischen (geh.):
etwas bekommen wollen
etwas nötig haben
(jemanden etwas tun) heißen (geh., veraltet):
einen bestimmten Sinn haben
es heißt: es gilt
nötig haben
verlangen:
an einen Gegenstand so herankommen, das man ihn greifen kann; erreichen
etwas notwendig machen, erfordern
voraussetzen:
(ein Wissen/Kenntnisse) erwarten; annehmen, dass etwas so ist, wie gedacht
(finanzielle oder andere zu erfüllende Bedingungen) benötigen; bedingen

Sinnverwandte Wörter

be­feh­li­gen:
das Sagen (den Befehl, die Befehlsgewalt) über eine Gruppe von Menschen haben
er­zwin­gen:
etwas (von jemandem) mit Zwang oder psychischem Druck erreichen
for­dern:
etwas (von jemandem) verlangen
zu einem Kampf herausfordern
herr­schen:
deutlich sichtbar, auffallend vorhanden sein
Macht über jemand oder etwas ausüben
na­he­le­gen:
etwas nahelegen: als wahrscheinlich erscheinen lassen
jemandem etwas nahelegen: jemandem etwas (höflich aber bestimmt) empfehlen, anraten

Beispielsätze

  • Die Klugheit gebietet uns, diesmal nachzugeben.

  • Über Deutschland gebietet kein König oder Kaiser mehr.

  • Man kriegt nicht Kinder, weil das gesellschaftlich so geboten ist, genau so wenig, wie man sich verliebt, weil das gesellschaftlich so geboten ist.

  • In der Gesellschaft der Tuareg gebietet der Besitz von eintausend Kamelen Respekt und Ansehen.

  • Sie presste die Lippen zusammen und gebot sich, nicht zu weinen.

  • Odysseus ließ sich an den Mast binden und gebot, dass man ihn nicht losmache, ehe die Sirenen außer Hörweite seien.

  • Vorsicht ist geboten.

  • Der König gebot, dass man sie schlafen lasse, bis sie von selbst erwache.

  • Die Lehrerin zeigte mit dem Finger auf mich und gebot mir, ihr zu folgen.

  • Der Lehrer zeigte mit dem Finger auf mich und gebot mir, ihm zu folgen.

  • Wie können wir Toms Treiben Einhalt gebieten?

  • Es ist Eile geboten.

  • Wir müssen dem Einhalt gebieten.

  • Zhèng Shì war eine Piratin, die über eine Flotte von 1500 Schiffen und 80 000 Seeleuten gebot.

  • Es ist an der Zeit, diesem Spiel mit dem Feuer Einhalt zu gebieten.

  • Der Lehrer gebot Tom zu schweigen.

  • Eile ist nicht geboten.

  • Eile scheint nicht geboten.

  • Es war einmal ein Kaiser, der ein großer Eroberer war und über mehr Länder gebot als irgendein anderer auf der Welt.

  • Einer muss dir Einhalt gebieten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch wenn die helvetische Bescheidenheit eine andere Antwort gebieten würde: Ja, ich würde mich in vielen Bereichen als mutig beschreiben.

  • Besondere Umstände - etwa Krankheit oder Kleinkinder - können demgegenüber eine besondere nachbarrechtliche Rücksichtnahme gebieten.

  • Einhalt zu gebieten, gründen nachhaltige Start-ups, schließen sich Protestbewegungen an.

  • Der Überfigur Xi Jinping will niemand Einhalt gebieten.

  • Die USA hoffen auf ein geeintes Irak, um die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu besiegen und dem Iran Einhalt zu gebieten.

  • Aber auch für sie war es nicht selbstverständlich, als Frau über ein Auto zu gebieten.

  • Dann plötzlich explodieren Bomben, als Selbstmordattentäter sich opfern, um den verhassten Invasoren Einhalt zu gebieten.

  • Aber es ist ohnehin nicht einzusehen, warum nur massiver Giftgaseinsatz ein Grund sein sollte, dem Morden in Syrien Einhalt zu gebieten.

  • Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, war die Aktion der EZB angebracht.

  • Es bedürfe neuer Maßnahmen, um Insiderhandel und anderen Formen der Manipulation Einhalt zu gebieten.

  • Und die Frage zum x-ten Mal diskutiert werden, wie man den Naturgewalten, wenn sie einmal entfesselt sind, Einhalt gebieten kann.

  • Palästinenserpräsident Abbas ist zu schwach, um dem Einhalt zu gebieten.

  • Einhalt zu gebieten, bin ich zu einer weiteren Zahlung bereit.

  • Als Manolo 1982 in Arco auftauchte, konnte ihm kaum ein Fels Einhalt gebieten.

  • Amerikaner und Kuwaitis werden über die Aktienmehrheit der künftigen Daimler-Chrysler AG gebieten.

  • Dem Sommerkinosterben will der Athener Kulturminister nun Einhalt gebieten.

Häufige Wortkombinationen

  • Einhalt gebieten

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ge­bie­ten?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ge­bie­ten be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × G, 1 × I, 1 × N & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ge­bie­ten lautet: BEEEGINT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Ida
  5. Emil
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. India
  5. Echo
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

gebieten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ge­bie­ten kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­wer­bung:
Übernahme einer Person aus einem anderen Arbeitsverhältnis, nachdem man dieser Person etwas geboten hat, damit sie wechselt
Ein­halt:
heutige Verwendung: Einhalt gebieten, Einhalt tun, in der Bedeutung etwas Schlechtes stoppen, beenden
Hoa­gascht:
geselliger Abend oft in einer Gaststätte, bei dem nicht-kommerzielle Volksmusik geboten wird
in­hi­bie­ren:
einer Sache Einhalt gebieten
Ta­ten­lo­sig­keit:
Verhalten der Untätigkeit, obwohl ein Handeln geboten wäre
Tausch­bör­se:
allgemein: Börse oder Ort, an dem Menschen die Gelegenheit zum Tauschhandel geboten wird
The­a­ter­sze­ne:
das Umfeld, in dem Theatervorstellungen geboten und besucht werden
von­nö­ten:
für einen bestimmten Zweck zwingend, nachdrücklich geboten, nötig
Vor­zu­zei­gen­des:
etwas, das einer größeren Gruppe von Personen zur Ansicht geboten werden soll
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: gebieten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: gebieten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10733301, 12266192, 11488421, 10673228, 10333383, 10241369, 10155202, 10155199, 9066711, 8163250, 6671833, 6298270, 6200034, 5710040, 5308682, 5308681, 4543594 & 2878958. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. bernerzeitung.ch, 08.11.2023
  3. krone.at, 19.06.2022
  4. kurier.at, 04.01.2020
  5. focus.de, 08.10.2018
  6. de.sputniknews.com, 25.09.2017
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  17. Stuttgarter Zeitung 1995