Tatenlosigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtaːtn̩loːzɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Tatenlosigkeit

Definition bzw. Bedeutung

Verhalten der Untätigkeit, obwohl ein Handeln geboten wäre.

Begriffsursprung

Ableitung zu tatenlos mit den Derivatem (Ableitungsmorphem) -igkeit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Tatenlosigkeit
Genitivdie Tatenlosigkeit
Dativder Tatenlosigkeit
Akkusativdie Tatenlosigkeit

Sinnverwandte Wörter

Abgestumpftheit
Gleich­gül­tig­keit:
Mangel an Interesse, Indifferenz
Pas­si­vi­tät:
der Zustand, passiv zu sein; das Nichtausführen von Handlungen
Teil­nahms­lo­sig­keit:
Eigenschaft, teilnahmslos zu sein
Träg­heit:
Bestreben von physikalischen Körpern, in ihrem Bewegungszustand zu verharren, solange keine äußeren Kräfte oder Drehmomente auf sie einwirken
das Trägesein
Ungerührtheit
Zaudern

Beispielsätze

  • Die Tatenlosigkeit der westdeutschen Justiz gegenüber ehemaligen Nazis in den 1950ern und 1960ern ist allgemein bekannt.

  • Ich schimmelte in Tatenlosigkeit und Langweile dahin.

  • Unser Problem ist nicht die Unwissenheit, sondern die Tatenlosigkeit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Autoliebhaber ängstigt, zum Passagier und damit zur Tatenlosigkeit verdammt zu sein.

  • Boris Palmer wirft der Bundesregierung hinsichtlich der steigenden Flüchtlingszahlen Tatenlosigkeit vor.

  • Gleichzeitig warf Nepp Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) „Tatenlosigkeit gegen den Teuerungshorror“ vor.

  • Al-Baroodi ist davon überzeugt, dass die Tatenlosigkeit Absicht ist: "Es ist Vorsatz!

  • Die Tatenlosigkeit führte zur um sich greifenden Ökonomisierung und zur Privatisierung.

  • Greta Thunberg hat Managern und Politikern in Davos Tatenlosigkeit vorgeworfen.

  • Die vergangenen Tage zeigen: Auch sie steht weiterhin für eine Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Motto: vollmundige Tatenlosigkeit.

  • Sie müssen zunächst untätig zuschauen, wie rechte Netzwerke den Anschlag dem linken Mob zuordnen und der Polizei Tatenlosigkeit vorwerfen.

  • Dabei war die gebürtige Berlinerin einst "wegen Tatenlosigkeit" an der Schauspielschule durchgefallen.

  • Die Tatenlosigkeit des roten Bürgermeisters macht deutlich, dass die Politik vor den Zuwanderern eingeknickt ist.

  • Manager aus dem Ausland sind angesichts solcher Tatenlosigkeit fassungslos.

  • US-Außenminister Kerry erklärte, Tatenlosigkeit sei keine Alternative.

  • Immer nur den Kongress fuer Obamas Taten und Tatenlosigkeit zu beschuldigen wird langsam langweilig.

  • Blatter räumte darauf Kenntnisse über die Vorgänge ein, sah in seiner Tatenlosigkeit allerdings keinen Fehler.

  • Pillay hatte dem Rat am Freitag Tatenlosigkeit vorgeworfen.

  • Umweltschützer warnten, dass Russland wegen der Tatenlosigkeit der Behörden auf eine nationale Katastrophe zusteuere.

  • Die brandenburgische CDU wirft der Gesundheitsministerin "Tatenlosigkeit" vor.

  • Über die Tatenlosigkeit der deutschen Regierung ist auch Amnesty International enttäuscht.

  • Israels Regierung warf der palästinensischen Autonomiebehörde zum wiederholten Male Tatenlosigkeit im Kampf gegen Terrorgruppen vor.

  • Darin verteidigen sie den Irakkrieg und werfen den Gegnern von Bush Tatenlosigkeit gegen den Terrorismus vor.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: andauernde/anhaltende Tatenlosigkeit
  • mit Adjektiv: minutenlange/​stundenlange/​tagelange/​wochenlange/​jahrelange Tatenlosigkeit
  • mit Substantiv: (kein) Verständnis für die Tatenlosigkeit
  • mit Substantiv: Tatenlosigkeit der Behörden/​der Politik/​der Regierung/​der Staatsanwaltschaft
  • mit Substantiv: Vorwurf der Tatenlosigkeit
  • mit Verb: die Tatenlosigkeit (von jemandem) kritisieren/verurteilen, jemandem Tatenlosigkeit vorhalten/vorwerfen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ta­ten­lo­sig­keit be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × T, 2 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × O & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × T, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem A, N, O und G mög­lich.

Das Alphagramm von Ta­ten­lo­sig­keit lautet: AEEGIIKLNOSTTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Leip­zig
  7. Offen­bach
  8. Salz­wedel
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar
  11. Köln
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Lud­wig
  7. Otto
  8. Samuel
  9. Ida
  10. Gus­tav
  11. Kauf­mann
  12. Emil
  13. Ida
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Lima
  7. Oscar
  8. Sierra
  9. India
  10. Golf
  11. Kilo
  12. Echo
  13. India
  14. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

Tatenlosigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ta­ten­lo­sig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tatenlosigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2801972 & 2409391. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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