fummeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfʊml̩n ]

Silbentrennung

fummeln

Definition bzw. Bedeutung

  • mit kurzen Bewegungen der Finger berühren, sich an etwas zu schaffen machen

  • nach etwas tastend, suchend herumkramen

  • sexuell erregende Berührungen austauschen

  • sich zögernd, trödelnd mit etwas anderem beschäftigen, auch speziell: beim Fußball mit dem Ball tricksen ohne abzugeben

Konjugation

  • Präsens: fummle/​fummele, du fummelst, er/sie/es fummelt
  • Präteritum: ich fum­mel­te
  • Konjunktiv II: ich fum­mel­te
  • Imperativ: fummel/​fummle! (Einzahl), fummelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­fum­melt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für fum­meln (Synonyme)

basteln (ugs.):
an etwas arbeiten, etwas umgestalten, um es zu verbessern
etwas als Hobby durch kleinere Handwerksarbeiten herstellen
bosseln (ugs.):
kleinere Arbeiten präzise erledigen; lange an etwas in Kleinigkeiten arbeiten
fieseln (ugs.):
winzige Teile mit den Zähnen, mit den Fingern oder einem filigranen Werkzeug in mühsamer Kleinarbeit aussortieren, ablösen, entfernen
fingern:
sich mit den Fingern an etwas zu schaffen machen
frickeln (ugs.):
ein technisches/handwerkliches Problem oder eine Aufgabe mühsam, kleinteilig oder zeitaufwändig zu lösen versuchen
friemeln (ugs.):
sich konzentriert mit kleinen Bewegungen, mit Fingerspitzengefühl, an etwas zu schaffen machen
herumprobieren
knispeln
nesteln (fachspr., medizinisch):
(ungeduldig) an etwas fingern
etwas mit den Fingern zu verbinden, zu öffnen oder zu lösen versuchen
pfriemeln (ugs.):
mit den Fingerspitzen an etwas arbeiten
tüfteln:
längere Zeit und mit Geduld an der Lösung eines Problems arbeiten, häufig auch durch Versuch und Irrtum
werkeln:
(wiederholt) an etwas arbeiten
hobbymäßig/laienhaft/versuchsweise an etwas arbeiten
wurschteln (ugs.):
sich wenig zielgerichtet, umständlich und langsam mit einer Sache beschäftigen

Sinnverwandte Wörter

an­ma­chen:
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
an­tör­nen:
Alkohol oder andere Drogen zu sich nehmen und sich damit berauschen
die Sinne reizen, auf positive Art in eine gute Laune versetzen, manchmal auch: sexuell erregen
be­tat­schen:
jemanden oder etwas wenig feinfühlig/plump mit den Fingern berühren/anfassen
drib­beln:
einen Ball mit kurzen Stößen in eine bestimmte Richtung treiben und dabei laufen
fi­schen:
etwas aus einer Flüssigkeit entfernen
Tiere fangen, die im Wasser leben
grab­beln:
mit den Fingern berühren, dabei häufig suchend, tastend oder wühlend
grap­schen:
umgangssprachlich
umgangssprachlich, schnell nach etwas greifen, schnell irgendwohin greifen
ha­ben:
(eine Sache kann) etwas enthalten
an etwas teilnehmen
klabastern
kla­büs­tern:
langsam in mehreren kleinen Schritten bei der Bearbeitung einer Sache oder Lösung eines Problems vorgehen, auch etwas entwirren
klü­tern:
sich mit Kleinkram beschäftigen, an etwas wenig fachmännisch herumbasteln, allerlei kleine Arbeiten machen, ohne sie eigentlich gelernt zu haben
knoddeln
kra­men:
in einer Menge von Sachen (mit wenig Ordnung oder System) umherschauen und suchen
in einer Menge von Sachen etwas (mit wenig Ordnung oder System) (heraus-)suchen und entnehmen
murk­sen:
intransitiv: unfähig oder schlampig vorgehen, insbesondere bei der Arbeit, so dass nichts oder nichts Rechtes zuwege gebracht wird oder doch nicht in annehmbarer Zeit
Pet­ting:
jede Art von sexueller Betätigung ohne Geschlechtsverkehr
pol­ken:
in etwas nach etwas tastend/bohrend suchen
pu­len:
mit den Fingern an etwas herummachen
mit den Fingern etwas aus / von etwas entfernen
pus­seln:
sich intensiv mit kleineren Arbeiten beschäftigen
rei­zen:
(sexuell) anregen, erregen
den Gegner zu einem höherwertigen Spiel herausfordern
sti­mu­lie­ren:
eine Reaktion provozieren
stö­bern:
etwas ausdauernd durchsuchen, in etwas herumwühlen und dabei eine Unordnung machen
gründlich Ordnung machen, aufräumen
strei­cheln:
etwas/jemanden streicheln; (meist mit der flachen Hand bzw. mit den Fingern) sanft über das Äußere eines Tieres, Menschen oder selten auch Gegenstandes fahren
su­chen:
intransitiv, mit Infinitiv mit zu, gehoben: etwas versuchen
transitiv, auch mit nach: sich bemühen, etwas durch Überlegungen zu finden und/oder zu entdecken
zer­ren:
an etwas/jemandem intensiv oder mit großem Kraftaufwand ziehen (auch übertragen)
durch übermäßige Dehnung verletzen

Gegenteil von fum­meln (Antonyme)

ab­tör­nen:
eine vorhandene positive oder erregte Einstellung so beeinflussen, dass weniger Erregung oder Aufregung herrscht
zu Potte kommen

Beispielsätze

  • Er fummelte ewig in der Werkzeugkiste, bis er endlich den richtigen Schlüssel, also den mit der Nummer 8, fand.

  • Ich mag nicht, wenn du an meinem Notebook fummelst!

  • Sie fummelte eine schiere Ewigkeit, bis sie dann endlich mal zu Potte kam.

  • Ein guter Libero sollte nicht immer so viel fummeln wie du!

  • Ja, gefummelt haben wir schon, damals bei den Partys im Partykeller.

  • Sie fummelte in der Umhängetasche nach der Taschenlampe.

  • Alle wollen den Gürtel enger schnallen, aber jeder fummelt am Gürtel des Nachbarn herum.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • So knutschen und fummeln die beiden wild miteinander herum.

  • Es ist nicht schlimm, mal vom anderen Menschen die Hand zu nehmen – also nicht fummeln oder sowas – ganz normal.

  • Und auf gar keinen Fall popeln oder mit dem Sitznachbarn fummeln, denn: Jeder kann jederzeit im Bild sein.

  • "Sie waren unzertrennlich und haben ziemlich wild gefummelt", berichtet die Quelle weiter.

  • Die größte Pornoindustrie und fummeln verboten.

  • Da nervt es dann schon, wenn man 10 Sendungen einpackt und in diese jeweils 2 Löcher irgendwie durch die Umschläge fummeln muss.

  • Ohne Sicherung sollte man an der Konfiguration nicht herum fummeln.

  • Und hinterher wird zwischen den beiden sogar ein bisschen gefummelt.

  • Und am Code fummeln darf man schon gar nicht, wenn man Support vom Hersteller will.

  • Es wimmelt nur so von moralfreien Menschen in dieser Komödie der Missverständnisse, selbst die Klempner fummeln im Dienst.

  • Ganz einfach, sie hätten ja an ihrem Parteiabzeichen so lange putzen und fummeln müssen, bis das Hakenkreuz durchgekommen sei.

  • Aber will ich denn noch fummeln, wenn es mich ganz plötzlich überkommt?

  • In diesem Glauben fummeln die Politiker an peripheren Modalitäten des Systems herum, um die Beiträge unter 20 Prozent zu halten.

  • Sie können es nicht, indem sie an den Wechselkursen fummeln - es wird keine Wechselkurse mehr geben, an denen man herumfummeln kann.

Wortbildungen

  • Fummelei

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch: fiddle
  • Neugriechisch: ψηλαφίζω (filarízo)

Was reimt sich auf fum­meln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb fum­meln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 1 × E, 1 × F, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × F, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von fum­meln lautet: EFLMMNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Martha
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Mike
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

fummeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fum­meln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fummeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fummeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1857679. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. promiflash.de, 21.09.2023
  2. hna.de, 16.11.2021
  3. morgenweb.de, 19.02.2017
  4. feedproxy.google.com, 13.04.2016
  5. spiegel.de, 23.10.2014
  6. frag-mutti.de, 07.06.2012
  7. pcwelt.feedsportal.com, 08.02.2011
  8. ln-online.de, 03.03.2010
  9. heise.de, 31.08.2010
  10. ard.de, 17.05.2007
  11. Neues Deutschland 2004
  12. Die Zeit (21/2001)
  13. Berliner Zeitung 1999
  14. Die Zeit 1996