pulen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈpuːlən]

Silbentrennung

pulen

Definition bzw. Bedeutung

  • mit den Fingern an etwas herummachen

  • mit den Fingern etwas aus / von etwas entfernen

Begriffsursprung

Aus dem Niederdeutschen vom mittelniederdeutschen Verb pulen „bohren, herausklauben, wühlen“

Konjugation

  • Präsens: pule, du pulst, er/sie/es pult
  • Präteritum: ich pul­te
  • Konjunktiv II: ich pul­te
  • Imperativ: pul/​pule! (Einzahl), pult! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­pult
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für pu­len (Synonyme)

gruscheln (ugs., bayr.):
durch Wühlen suchen
freundliche Bemerkungen gegenüber einer anderen Person in einem sozialen Medium machen
gruschen (ugs., bayr.)
kramen (ugs.):
in einer Menge von Sachen (mit wenig Ordnung oder System) umherschauen und suchen
in einer Menge von Sachen etwas (mit wenig Ordnung oder System) (heraus-)suchen und entnehmen
polken:
in etwas nach etwas tastend/bohrend suchen
stochern:
einen Gegenstand (zum Beispiel einen Stock, eine Gabel) in etwas mehrfach, prüfend hineinstoßen

Beispielsätze

  • Sie pult das Etikett von der Flasche.

  • Du sollst nicht immer an der Wunde pulen.

  • Er pult die Rosinen aus dem Kuchen.

  • Sie pult in der Nase.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Profis pulen die ausgestochenen Kekse übrigens nicht aus dem Teig.

  • Kratzen, pulen, herumdrücken: „Skin Picking“ kann krankhaft werden und das gesamte Leben beeinträchtigen.

  • Oberleerer heute, 10:31 Uhr Warum gibt es für das pulen keine Machine/Robotter?

  • Hart genug für die belesene Kommissarin, daß sie sich immer wieder aus einem piefigen Käfer zu pulen hat.

Häufige Wortkombinationen

  • Krabben pulen, in den Zähnen pulen

Wortbildungen

  • gepult
  • pulend
  • Pulerei

Untergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf pu­len?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm pu­len be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × L, 1 × N, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von pu­len lautet: ELNPU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Essen
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Emil
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Echo
  5. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

pulen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort pu­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: pulen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: pulen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 846043. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. prignitzer.de, 08.12.2017
  3. tagblatt.ch, 27.05.2016
  4. spiegel.de, 25.10.2015
  5. TAZ 1997