einfallen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌfalən ]

Silbentrennung

einfallen

Definition bzw. Bedeutung

  • (unerwünscht oder sogar gewaltsam) eindringen

  • Abreißen der laminaren Strömung an einem Segel, beginnend am Vorliek; es gibt dann eine charakteristische Beule im Segel

  • bei einem Lied, einer Melodie, einem Sprechchor mitmachen, nachdem es begonnen hat

  • in sich zusammenstürzen, in sich zusammenfallen, einstürzen

  • sich (plötzlich) an etwas erinnern

  • sich etwas Neues ausdenken, das einem (spontan) in den Sinn kommt

  • vom Körper, Gesicht: abmagern, einsinken

  • von Licht, Wind, etc.: hereinkommen

Begriffsursprung

Ableitung zu fallen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ein-.

Konjugation

  • Präsens: falle ein, du fällst ein, er/sie/es fällt ein
  • Präteritum: ich fiel ein
  • Konjunktiv II: ich fiele ein
  • Imperativ: falle ein! (Einzahl), fallt ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­fal­len
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für ein­fal­len (Synonyme)

abfallen:
mehr oder weniger steil nach unten verlaufen, ein Gefälle aufweisen
Segeln: mit einem hoch am Wind segelnden Boot vom Wind abdrehen
bröckeln (ugs.):
schwinden (von Aktienkursen, Gefühlen, der Liebe etc.)
zu kleinen Brocken, in kleine Stücke zerfallen
entgleiten:
die Kontrolle über ein Thema, einen Prozess verlieren
herausrutschen, weil der feste Griff um etwas verloren ging
herabfallen:
von einer höheren Stelle nach unten geraten
herunterfallen:
jemandem aus den Händen fallen
von einer höheren Stelle nach unten fallen und dabei Schaden nehmen
herunterstürzen
(sich) neigen:
(Verhalten) eine Veranlagung zu etwas zeigen
eine häufige Begebenheit sein
(sich) senken:
abwärts bewegen
auf einen niedrigeren Wert bringen
sinken:
(fliegend) absteigen; sich nach unten bewegen
in einer Flüssigkeit oder Ähnlichem durch die Schwerkraft nach unten gezogen werden
stürzen:
absichtlich zum Fallen bringen
eine hilflose, ungewollte Bewegung nach unten ausführen
verringern:
etwas kleiner, weniger machen
kleiner, weniger werden
(in sich) zusammenfallen wie ein Kartenhaus
einbrechen:
beginnen eines besonderen Zeitabschnittes ohne Licht, ohne Wärme
den Halt auf einer Oberfläche verlieren und sich dann durch diese Oberfläche nach unten bewegen
einkrachen (ugs.):
als Projektil/Bombe/Granate mit lautem Geräusch einschlagen
mit lautem Geräusch in sich zusammenfallen
einsinken:
in eine weiche Materie eintauchen
in sich zusammenfallen
einstürzen:
eine Person befallen, ohne dass diese genügend Zeit hat, den Vorgang kontrollieren zu können
etwas zum Einsturz bringen
einstürzen wie ein Kartenhaus
in sich zusammenfallen
in Trümmer fallen
umknicken wie Streichhölzer
zusammenbrechen:
die innere Stabilität verlieren und kollabieren
zusammenfallen:
an Umfang verlieren
durch Einstürzen kaputtgehen
zusammenkrachen (ugs.):
mit Geschwindigkeit und deutlich sichtbar/hörbar aufeinanderprallen; übertragen: lautstark streiten
schnell und deutlich sichtbar/hörbar einstürzen/zerstört werden
zusammensacken (ugs.):
bei Dingen: die innere Statik verlieren und langsam zusammenstürzen
die Körperspannung verlieren, weil man so geschockt oder enttäuscht ist
zusammensinken:
bei Dingen: die innere Statik verlieren und langsam zusammenstürzen; oder auch: die innere Masse verbraucht/verloren haben und deshalb langsam verschwinden
über Personen: langsam kleiner werden, den inneren Halt verlieren, zu Boden gehen
zusammenstürzen:
in sich zusammenfallen, zu Boden gehen, in Trümmer gehen
(auf einmal) ankommen mit (ugs.)
(den) Einfall haben (…) (ugs.)
(einen) Rappel kriegen (und…) (ugs.)
(es sich) nicht verkneifen können (zu)
(jemandem) belieben zu (es) (geh.)
(jemandem) kommt der Gedanke
(plötzlich) die Idee haben (…) (ugs.)
(sich) bemüßigt fühlen (zu) (geh., ironisierend)
(sich) einfallen lassen
(jemanden) anwandeln (geh.):
(jemanden) unvermittelt erfassen, (jemandem) plötzlich in den Sinn kommen (eine Empfindung, Erinnerung, Idee oder Anderes)
(jemanden) anwehen (geh.)
auf den Gedanken verfallen (zu)
auf die glorreiche Idee kommen (zu) (ugs., ironisch)
auf die Idee kommen (zu)
(sich etwas) denken (bei) (ugs.):
auf etwas Rücksicht nehmen oder etwas als sehr wichtig erachten
der Meinung sein, zu einer Einstellung gekommen sein
es für eine gute Idee halten (zu / dass) (ugs., ironisch)
in den Sinn kommen
nichts Besseres zu tun haben als
(jemanden) überkommen (es) (geh.):
als Erbe erhalten, (ver)erben, überliefern
von Gefühlen ergriffen werden
(sich) (etwas) überlegen:
deutlich besser oder stärker
um die Ecke kommen mit (ugs., fig.)
verfallen auf (geh.)
eindringen:
einbrechen oder (manchmal gewaltsam) einfallen
in etwas eintreten, hineingelangen
einmarschieren:
meist über Truppen: mit feindlicher Absicht fremdes Territorium betreten
über Gruppen mit gemeinschaftlichem Auftreten: geordnet im Takt/Gleichschritt hereinkommen
einströmen
invadieren (geh., lat.):
in fremdes Gebiet (meist zum Zwecke der Eroberung) einfallen
Körpergewebe (Zellen) befallen
(jemanden) mit seinem Besuch überrumpeln
auf einmal auf der Matte stehen (salopp)
auf einmal vor der Tür stehen (ugs.)
hereingeschneit kommen (ugs.)
hereinplatzen
(in eine Veranstaltung) hineinplatzen
ins Haus geschneit kommen (ugs.)
plötzlich auftauchen
(jemanden) überfallen (ugs., scherzhaft):
einen Raub durchführen
überraschend angreifen
überraschend auf der Bildfläche erscheinen
unangemeldet erscheinen (Hauptform)
(einen) (vorübergehenden) Blackout haben
(etwas) nicht (mehr) zusammenbekommen
(etwas) nicht (mehr) zusammenbringen
(jemandem) auf der Zunge liegen (fig.)
(nicht) kommen auf
ich hab's gleich
(das) sagt jemandem was (Name, Wort) (ugs.)
etwas klingelt (bei jemandem) (ugs., fig.)

Sinnverwandte Wörter

er­in­nern:
durch Ähnlichkeit ins Gedächtnis rufen
Erinnerung wachrufen
über­rol­len:
mit einem Fahrzeug über jemanden rollen
ueberrollen_ueberziehen

Gegenteil von ein­fal­len (Antonyme)

ab­hau­en:
etwas abschlagen, abtrennen (starke und schwache Konjugation: hieb/haute ab und abgehauen/abgehaut)
sich entfernen, davonmachen (Präteritum nur schwache Konjugation: haute; Partizip II abgehaut oder abgehauen)
ab­zie­hen:
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
flüch­ten:
meist schnell und wenig vorbereitet, vor einer drohenden Gefahr oder aus einer unangenehmen Situation fliehen
woanders Zuflucht suchen
ver­ges­sen:
(lange) nicht mehr bekannt/beachtet/wahrgenommen, für längere Zeit ganz und gar aus dem Sinn gekommen
in Moment/bestimmter Situation nicht daran gedacht, nicht daran erinnert
ver­schwin­den:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen

Redensarten & Redewendungen

  • nicht im Traum einfallen

Beispielsätze

  • Wenn ich nur ein wenig nachdenke, fällt es mir bestimmt wieder ein.

  • Das Licht fiel schräg durch die Baumkronen ein und blendete sie.

  • Mit fortschreitender Krankheit fiel sein Gesicht immer weiter ein.

  • Fällt mir gar nicht ein, dich bei diesem unsinnigen Vorhaben zu unterstützen.

  • Wenn der Wind von Steuerbord einfällt hat man gegenüber anderen Seglern Vorfahrt, es sei denn, sie segeln höher am Wind.

  • Die besten Lösungen fallen mir beim Laufen ein.

  • Gott sei Dank ist mir in der Klausur die Lösung für die Aufgabe noch eingefallen.

  • Die Mongolenhorden fielen in großer Anzahl nach Europa ein.

  • Beim Sturm heute Nacht ist das Dach des Schuppens eingefallen.

  • Wenn man hoch am Wind noch ein bisschen anluvt, fällt das Segel ein.

  • Wir müssen uns eine neue Strategie einfallen lassen.

  • Wir müssen uns etwas Besseres einfallen lassen.

  • Wir müssen uns etwas einfallen lassen.

  • Ich werde mir eine Lösung des Problems einfallen lassen.

  • Wieso ist es mir nicht eingefallen?

  • Lass dir was einfallen, damit sie kommt!

  • Wir werden uns etwas einfallen lassen.

  • Versuche, dir etwas Neues einfallen zu lassen!

  • Dir wird bestimmt etwas einfallen.

  • Gut, dass du mich daran erinnerst, sonst wäre es mir nie eingefallen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber wir haben gute und erfahrene Leute und werden uns was einfallen lassen“, sagt Denk abschließend.

  • «Aber so, wie ich unsere Mitglieder kenne, werden sie sich trotzdem einiges einfallen lassen», freut er sich.

  • Aber er verspricht, kreative Lösungen zu finden: „Ich lasse mir etwas einfallen.

  • Agiere ich dann noch wie Sony aus einer absoluten Machtposition heraus, würden mir kaum Gründe einfallen, weshalb ich noch die E3 brauche.

  • Aber euch würden da noch einige andere Alternativen einfallen.

  • Apple wird was neues einfallen.

  • Aber dann ist mir einfach der richtige Zug nicht eingefallen“, sagte Zeller.

  • Aber auch Trump ist eingefallen, wie man eine unangenehme Frage beantworten kann.

  • Aber irgendwas müssen wir uns auch einfallen lassen.

  • Aber was er sich im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen (1:0) einfallen ließ, war wirklich sehr überraschend.

  • Aber lassen Sie sich bitte was einfallen.

  • Was er vor zehn Jahren damit sagen wollte, das würde ihm heute nicht einmal mehr einfallen, wenn er es noch einmal lesen würde.

  • Aber es würde mir nicht einfallen, extra nach D zu fahren.

  • Da wird man sich noch eine Menge einfallen lassen.

  • Auch in diesem Jahr hat sich der Kreis-Chorverband Worms wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Substantiv: das Gesicht/die Augen/die Wangen fallen ein
  • mit Substantiv: ein Dach/​ein Kachelofen/​ein Schuppen/​ein Zaun/​eine Decke fallen ein
  • mit Substantiv: eine Bande, Herde, Horde, Masse, Menge, Wassermasse fällt ein
  • sich etwas Neues einfallen lassen

Übersetzungen

  • Arabisch:
    • يخطر على البال
    • يجيء في البال
  • Englisch:
    • intrude
    • occur
    • remember
    • come to mind
  • Esperanto:
    • enfali
    • ekokupi
    • invadi
    • rememori
    • ion novan elpensi
    • terenfali
    • falegi
    • ruiniĝi
    • kune kanti
    • kune ludi
    • incidi
  • Französisch:
    • venir à l'esprit
    • trouver
  • Italienisch:
    • invadere
    • venire in mente
    • farsi venire in mente
  • Japanisch:
    • 侵す
    • 侵略する
  • Kambodschanisch: រាតត្បាត
  • Klingonisch: chargh
  • Neugriechisch:
    • εισβάλλω (isvállo)
    • νους (érchome sto nou)
    • θυμάμαι (thymáme)
  • Plautdietsch: biefaulen
  • Portugiesisch:
    • lembrar
    • recordar
  • Schwedisch:
    • tränga in
    • invadera
    • falla in
    • komma på
    • rasa
    • stämma in
  • Spanisch:
    • invadir
    • recordar
  • Tschechisch:
    • vniknout
    • napadat
    • napadnout

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­fal­len be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 2 × N, 1 × A, 1 × F & 1 × I

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 1 × F

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von ein­fal­len lautet: AEEFILLNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Frank­furt
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Fried­rich
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Fox­trot
  5. Alfa
  6. Lima
  7. Lima
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

einfallen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­fal­len kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

drauf­kom­men:
dahinterkommen, herausfinden, herausbekommen, entdecken, einfallen
ein­kom­men:
als (eine plötzliche) Idee in den Sinn kommen, einfallen
er­den­ken:
etwas ausdenken, sich etwas Neues einfallen lassen

Film- & Serientitel

  • Der Tag an dem Herrn Müller einfach nichts einfallen wollte (Kurzfilm, 2009)
  • Lass dir was einfallen! (Fernsehfilm, 2002)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einfallen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einfallen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12405281, 12137401, 12130997, 12002950, 11886411, 11815637, 11536610, 10834201, 10622867 & 9606500. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. werra-rundschau.de, 05.07.2023
  2. luzernerzeitung.ch, 01.04.2022
  3. merkur.de, 15.09.2021
  4. gamestar.de, 15.01.2020
  5. motorsport-total.com, 14.08.2019
  6. focus.de, 17.12.2018
  7. remszeitung.de, 04.01.2017
  8. n-tv.de, 10.10.2016
  9. kleinezeitung.at, 12.10.2015
  10. focus.de, 09.12.2014
  11. derstandard.at, 08.11.2013
  12. schwaebische.de, 02.03.2012
  13. blog.bazonline.ch, 05.08.2011
  14. dw-world.de, 25.09.2010
  15. wormser-zeitung.de, 02.05.2009
  16. spiegel.de, 03.12.2008
  17. freiepresse.de, 07.07.2007
  18. thueringer-allgemeine.de, 04.12.2006
  19. berlinonline.de, 13.07.2005
  20. welt.de, 20.11.2004
  21. welt.de, 21.07.2002
  22. Die Welt 2001
  23. DIE WELT 2000