bodigen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈboːdɪɡn̩]

Silbentrennung

bodigen

Begriffsursprung

Zusammenbildung aus der Wortgruppe zu Boden werfen

Konjugation

  • Präsens: ich bodige, du bodigst, er/sie/es bodigt
  • Präteritum: ich bo­dig­te
  • Konjunktiv II: ich bo­dig­te
  • Imperativ: bodige! (Einzahl), bodigt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­bo­digt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für bo­di­gen (Synonyme)

bodmen/bödmen/bodnen
verwerfen:
(nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt

Sinnverwandte Wörter

ab­ar­bei­ten:
als Computer: Programmschritte sequenziell durchführen
ein auferlegtes Arbeitspensum bearbeiten
ab­ge­hen:
aktiv sein, aus sich herausgehen
bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas nicht anwesend oder vorhanden ist
ab­las­sen:
eine Person nicht weiter bedrängen
eine Sache nicht weiter verfolgen
ab­rü­cken:
Hilfsverb haben: mit einem Ruck oder ruckweise von etwas wegbewegen, wegschieben
Hilfsverb sein, Militärwesen: mit dem gesamten Trupp geordnet an einen anderen Ort marschieren
ab­schmin­ken:
Schminke entfernen
von einer Idee Abstand nehmen
ab­schwö­ren:
sich deutlich distanzieren, Abstand nehmen von etwas, dem man ehemals nahe stand
ab­se­hen:
(zukünftige Ereignisse) voraussehen
beobachtend erkennen
ab­ser­vie­ren:
(jemanden) gewaltsam ums Leben bringen, töten
(jemanden) grob abweisen, feuern
ab­sol­vie­ren:
erfolgreich durchlaufen und abschließen
Religion: Absolution erteilen
auf­ge­ben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
auf­ste­cken:
ein Teil, das eine Öffnung/Vorwölbung/Einbuchtung hat, auf ein Teil mit dem Gegenstück drücken
einen gewissen Gesichtsausdruck zeigen
be­gra­ben:
einen Gedanken aufgeben, verwerfen
einen Verstorbenen beisetzen, beerdigen
be­sie­gen:
den Sieg über jemanden erringen
etwas unter Kontrolle bekommen
be­wäl­ti­gen:
ein schwerwiegendes Erlebnis oder ein Gefühl innerlich verarbeiten
eine mühsame Arbeit hinter sich bringen, damit fertig werden
be­werk­stel­li­gen:
etwas meistern, zufriedenstellend vollenden, erreichen
be­zwin­gen:
jemand oder etwas überwältigen; in einem Kampf besiegen
übertragen: ein Hindernis überwinden
bil­dungs­sprach­lich:
dem Vokabular der gebildeten Schicht angehörend, gewisse Kenntnisse voraussetzend
bü­geln:
glätten von (hauptsächlich) Stoffen mit einem Bügeleisen oder einem sonstigen heißen, flachen Gegenstand
deich­seln:
eine schwierige Angelegenheit geschickt behandeln und erfolgreich beenden; ein Ziel erreichen, indem man jemanden überzeugt oder auch manipuliert; ein Problem durch Improvisieren lösen; hat oft eine leicht negative Konnotation, im Sinne von: sehr clever
de­klas­sie­ren:
herabsetzen
Sport: einen Gegner höher besiegen, als man nach dessen leistungsmäßiger Einteilung (Klassifizierung) erwarten würde
durch­füh­ren:
einen Plan, ein Vorhaben oder einen Befehl in die Tat umsetzen
etwas machen, eine Handlung vollziehen
ent­ra­ten:
auf etwas Verzicht üben, ohne etwas zurechtkommen
ent­sa­gen:
gehoben, mit Dativ: aus Einsicht heraus freiwillig auf etwas fortan verzichten, das man bisher geschätzt hat
er­fül­len:
auf meist positive Art beschäftigen und so Zeit des Lebens ausfüllen
die Gedanken beherrschen, starke Gefühle auslösen
er­le­di­gen:
etwas fertig machen; zu Ende bringen; eine Arbeit tun, die noch aussteht
Ganovenslang: jemanden umbringen
etwas am Kanthaken packen
etwas auf die Reihe bringen
etwas auf die Reihe kriegen
etwas fahren lassen
etwas fallen lassen
etwas in den Griff kriegen
etwas in den Mond schreiben
etwas unter Dach und Fach bringen
hin­be­kom­men:
in einen funktionierenden Zustand versetzen
hin­krie­gen:
etwas hinkriegen: eine Sache mit Können erledigen / schaffen
hin­schmei­ßen:
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
Jar­gon:
Art und Weise des Sich-Ausdrückens bestimmter sozialer, beruflicher oder ähnlicher Gesellschaftskreise innerhalb einer Sprache
heller Zirkon
jemandem ein Waterloo bereiten
jemanden auf die Bretter schicken
jemanden auf die Knie zwingen
jemanden auf die Plätze verweisen
jemanden fertig machen
jemanden in die Knie zwingen
ma­na­gen:
die Organisation von etwas durchführen
jemanden betreuen
meis­tern:
eine schwierige Aufgabe gut bewältigen, damit fertig werden
mit etwas zu Rande kommen
mit etwas zurande kommen
mit jemandem fertig werden
niederbügeln
nie­der­kämp­fen:
bewusst unterdrücken bzw. zu unterdrücken versuchen
durch anhaltenden (körperlichen) Kraftaufwand überwältigen und bezwingen
niederkantern
nie­der­rin­gen:
nach (längerem) Kampf besiegen; im Ringkampf niederwerfen
nicht zum Ausdruck/Ausbruch kommen lassen
nie­der­wer­fen:
den Boden unter den Füßen wegziehen, tief deprimieren
ein Ereignis mit Gewalt beenden oder einen Gegner besiegen
nie­der­zwin­gen:
mit Gewalt zu Boden drücken; nach Kampf besiegen
ob­sie­gen:
gehoben, veraltend: den Sieg davontragen
pa­cken:
etwas zusammenlegen, zusammenfalten, wegräumen, in eine gepackte Form (Bündel, Packen, Paket) bringen, zubinden, zusammenkleben, in eine Verpackung tun
jemanden innerlich im übertragenen Sinn stark ergreifen, berühren, fesseln; einen starken Eindruck, ein starkes Gefühl hervorrufen
pa­pier­deutsch:
in trockener, komplizierter deutscher Sprache; im Papierdeutsch
put­zen:
eine Deckschicht Mörtel auf Mauerwerk bringen
etwas schön machen
sa­lopp:
etwaige Formen nicht beachtend
schaf­fen:
etwas künstlerisch oder handwerklich erzeugen
schau­keln:
sich auf und ab oder hin und her bewegen
schmei­ßen:
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
sich etwas aus dem Kopf schlagen
Sport:
die kulturelle Handlung von Menschen, sich körperlich und geistig in Wettkämpfen zu messen
intensive körperliche und/oder geistige Betätigung mit Leistungsanspruch
ste­cken:
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
strei­chen:
eine Brotscheibe mit Belag versehen
eine formbare Masse mit den Händen verändern
tren­nen:
ein Wort über einen Zeilenumbruch hinweg schreiben
eine Sache in ihre Bestandteile zerlegen
über­fah­ren:
etwas fahrend passieren
mit einem Fahrzeug über jemanden rollen
über­man­nen:
jemanden körperlich besiegen
überwältigend getroffen werden
über­wäl­ti­gen:
einen Gegner im Kampf besiegen
über ein Gefühl: sich sehr stark bemerkbar machen
über­win­den:
ein Hindernis überqueren
mit etwas Schwierigem fertig werden
ver­ab­schie­den:
durch spezielle Handlungen gegenüber einer Person dieser deutlich machen, dass man sich von ihr entfernen wird
ein Gesetz oder Ähnliches beschließen
ver­al­tend:
im Prozess des Veraltens sein; außer Gebrauch kommend, Alterserscheinungen und Alterungserscheinungen zeigend
ver­al­tet:
nicht mehr aktuell
ver­bie­ten:
Unterlassung fordern
ver­put­zen:
eine große Portion einer Speise auf einmal essen
einen Putz auf eine Mauer auftragen
ver­sa­gen:
jemandem oder sich selbst etwas nicht gönnen/geben
nicht so funktionieren, wie es geplant war oder üblich ist
ver­zich­ten:
Ansprüche auf etwas freiwillig aufgeben; etwas aus seiner freien Entscheidung heraus nicht tun
von etwas Abstand nehmen
weg­put­zen:
aufessen
deutlich und mühelos besiegen
zu­recht­kom­men:
einer Situation oder den Umständen gewachsen sein, sie bewältigen können
rechtzeitig irgendwo ankommen

Gegenteil von bo­di­gen (Antonyme)

un­ter­lie­gen:
besiegt werden
einer Sache ausgesetzt sein; davon beeinflusst, bestimmt werden
ver­lie­ren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

Beispielsätze

  • Wir werden unsere Aufgaben schon bodigen.

  • Er war immer der Schwächere und konnte mich noch nie bodigen.

  • Das heutige Arbeitspensum bodigte ich ohne langes Zögern.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das wahre Ziel ist sowieso ein anderes: Am Sonntag, den 14. Februar 2021, am 75. Geburtstag im Schoren ab 17.30 Uhr die Oltner bodigen.

  • Der Siegesmoment: Reichmuth reisst die Arme in die Höhe, nachdem er im Schlussgang Schurtenberger gebodigt hat.

  • Er liegt eine halbe Ewigkeit zurück, am 25. November konnte man St. Gallen noch 2:1 bodigen.

  • Die ZSC Lions bodigen Ambri-Piotta – eine wilde Partie entscheiden die Zürcher in der Verlängerung.

  • Es führt kein Weg daran vorbei, da können sie trötzeln wie sie wollen, SIE hat noch alle gebodigt, leider.

  • 207 organisierte Nein-Stimmen hätten an jeder anderen Gemeindeversammlung gereicht, um eine Vorlage zu bodigen.

  • Ein Beschluss für die Bonussteuer nur in der Hoffnung, damit die «Abzocker»-Initiative bodigen zu können, erscheint jedenfalls riskant.

  • Im Gegenteil, ist doch ihr erklärtes Ziel auch die PFZ zu bodigen.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Gesetz bodigen, eine Gesetzesinitiative bodigen, einen Plan/Vorschlag bodigen
  • jemanden/den Gegner bodigen, die gegnerische Mannschaft bodigen
  • sein Arbeitspensum bodigen

Wortbildungen

  • Bodigung

Übersetzungen

  • Englisch:
    • beat
    • defeat
    • outdo
    • overcome
    • work off
    • dismiss
    • reject
  • Französisch:
    • battre
    • l’emporter sur quelque chose
    • l’emporter sur quelqu’un
    • enfoncer
    • gagner
    • vaincre
    • abattre
    • accomplir
    • exécuter
    • liquider
    • régler
    • venir à bout de quelque chose
    • rejeter
  • Niederländisch:
    • verslaan
    • overwinnen
    • overmeesteren
    • neervellen
    • vloeren
    • terneerdrukken
    • verpletteren
    • kloppen
    • bedwingen
    • afwerken
    • beëindigen
    • voltooien
    • onder de knie krijgen
    • zich meester maken
  • Schwedisch:
    • kasta till marken
    • besegra
    • klara av
    • bemästra

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb »bo­di­gen« be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem O und I mög­lich.

Das Alphagramm von »bo­di­gen« lautet: BDEGINO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Offen­bach
  3. Düssel­dorf
  4. Ingel­heim
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Otto
  3. Dora
  4. Ida
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Oscar
  3. Delta
  4. India
  5. Golf
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

bodigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort »bo­di­gen« kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bodigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bodigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115
  2. grenchnertagblatt.ch, 01.10.2020
  3. blick.ch, 13.05.2019
  4. blick.ch, 12.05.2019
  5. blick.ch, 04.10.2018
  6. blick.ch, 12.07.2017
  7. bazonline.ch, 13.11.2013
  8. nzz.ch, 25.02.2011
  9. nzz.ch, 29.11.2010