bezweifeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈt͡svaɪ̯fl̩n ]

Silbentrennung

bezweifeln

Definition bzw. Bedeutung

Etwas nicht glauben, Zweifel über etwas hegen.

Konjugation

  • Präsens: bezweifle/​bezweifele, du bezweifelst, er/sie/es be­zwei­felt
  • Präteritum: ich be­zwei­fel­te
  • Konjunktiv II: ich be­zwei­fel­te
  • Imperativ: bezweifle! (Einzahl), be­zwei­felt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­zwei­felt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­zwei­feln (Synonyme)

(auch) auf die Gefahr hin, Ihnen zu nahe zu treten, (möchte ich dennoch sagen …) (geh., variabel)
(das) kann zutreffen, oder auch nicht (ugs., variabel)
(etwas) in das Reich der Fabel verweisen (geh.)
(etwas) nicht glauben können
(jemandem etwas) nicht abnehmen (ugs.)
(jemandem) kommen (erhebliche) Zweifel
anzweifeln:
in Frage stellen
beargwöhnen:
misstrauisch betrachten
Das wage ich zu bezweifeln. (ugs., floskelhaft)
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. (Zitat) (geh.)
(etwas) hinterfragen:
überlegen und/oder herausfinden, ob eine Aussage wahr bzw. glaubhaft ist oder welche Intention oder Gründe hinter einer Aussage oder Handlung stehen
ich hab' da so meine Zweifel (ugs.)
Ich will dir nicht zu nahe treten (aber …) (ugs., floskelhaft)
in Frage stellen
in Zweifel ziehen
infrage stellen:
die Richtigkeit von etwas oder jemandes Vertrauenswürdigkeit hinterfragen
kaum glauben können (was man sieht)
kaum glauben können (was man zu hören bekommt)
(einer Sache) misstrauen:
zu einem Menschen oder einer Sache kein Vertrauen haben
nicht (so) recht glauben (wollen) (ugs.)
nicht glauben (wollen)
skeptisch sein
Wer's glaubt, wird selig. (ugs., Redensart)
Zweifel hegen
zweifeln (an):
den Wahrheitsgehalt in Frage stellen; glauben oder vermuten, dass etwas nicht stimmt
die nötige Fähigkeit oder Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit einer Person in Frage stellen

Sinnverwandte Wörter

ha­ben:
(eine Sache kann) etwas enthalten
an etwas teilnehmen
in Frage
kön­nen:
aufgrund bestimmter Gegebenheiten zu einem Verhalten berechtigt sein
durch bestimmte Umstände die Möglichkeit haben, etwas zu tun
nicht:
den Sinn nicht verändernde Partikel in Sätzen oder Satzteilen (Nebensätzen), die schon anders als durch das Wort „nicht“ funktional negiert sind
Negation, Negator
sein:
existieren
Hilfszeitwort zur Bildung zusammengesetzter Zeiten bestimmter Verben
seine
skep­tisch:
zum Zweifel geneigt
stel­len:
einstellen, etwas justieren
etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
Zwei­fel:
inneres Schwanken; Unsicherheit in Bezug auf Vertrauen, Taten, Entscheidungen, Glauben oder Behauptungen bzw. Vermutung von Tatsachen

Gegenteil von be­zwei­feln (Antonyme)

ak­zep­tie­ren:
etwas hinnehmen
sich mit etwas einverstanden erklären
glau­ben:
religiös sein, an einen oder mehrere Götter glauben; in seinem Glauben überzeugt sein
sich auf jemanden vertrauensvoll verlassen
schlu­cken:
durch Zusammenziehen der Muskeln im Hals und Mund in dem Magen gelangen lassen
etwas akzeptieren

Beispielsätze

  • Ich bezweifele, dass das die ganze Wahrheit ist. Da gibts noch viel mehr zu sagen.

  • Ich bezweifle, dass du hier richtig liegst.

  • Wenn du alles bezweifelst, bezweifle wenigstens auch deinen Zweifel.

  • Ich bezweifle, dass sie viel von dem versteht, was sie sagt.

  • Ich bezweifle, dass ich entlassen würde, wenn ich das täte.

  • Unter Umständen wird uns Tom glauben, aber ich bezweifle es.

  • Ob das dann auch gemacht wird, weiß ich nicht und bezweifle das auch ein wenig.

  • Ich bezweifle, dass Tom und Maria wirklich so naiv sind.

  • Ich bezweifle, dass Tom und Maria schuldig sind.

  • Tom bezweifelt das.

  • Ich bezweifle sehr stark, dass Tom bei der morgigen Sitzung anwesend sein wird.

  • Ich bezweifle, dass Tom zugegen sein wird.

  • Ich bezweifle, dass dich irgendetwas interessieren wird.

  • Ich bezweifle, dass Tom rechtzeitig kommen wird.

  • Ich bezweifle, dass es ein Menschenrecht auf totale Transparenz gibt.

  • Manchmal wünsche ich mir, ich könnte ein ruhiges, zurückgezogenes Leben führen, aber ich bezweifle, ob ich das länger als ein paar Tage aushalten könnte.

  • Ich bezweifele, dass Tom dir helfen kann.

  • Ich bezweifle, dass wir zu Tom aufschließen können.

  • Ich hoffe, ich liege falsch, doch ich bezweifele es.

  • Ich bezweifele seine Worte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei kann bezweifelt werden, dass es um sozialen Wohnungsbau geht.

  • Aber dass die Regierung den Willen hat, bei den Sicherheitskräften im Land gründlich aufzuräumen, darf bezweifelt werden.

  • Aber dass die Müllberge bei diesem Tempo in einigen Wochen verschwunden sind, wie vom Betreiber angekündigt, bezweifelt er.

  • Aber auch Moskauer Fachleute bezweifeln, dass Amerika seine Militärpräsenz ohne nordkoreanische Vorleistungen verringern wird.

  • Aber genau das bezweifeln die FREIEN WÄHLER jetzt - Stichwort "Nutzen-Kosten-Faktor".

  • Aber er bezweifelt, dass das Bezirksamt die Kosten übernehmen würde.

  • Wer diese Analyse bislang bezweifelt hat, wird am Donnerstagabend im Berliner Tiergarten Ohrenzeuge ihrer Richtigkeit.

  • Analysten bezweifeln indes, dass sich diese Strategie durchsetzen lässt.

  • Ob sie dabei nach dem Runden Tisch am 23. April in Berlin durch ein pädagogisches Konzept unterstützt wird, ist allerdings zu bezweifeln.

  • Beim Dollar ist das stark zu bezweifeln.

  • Der 52-Jährige hatte zudem bezweifelt, dass er selbst mit "Gemag" gemeint sein könnte.

  • Ob das etwas nutzen wird, darf indes bezweifelt werden.

  • Er bezweifelt dessen Wirksamkeit, weil tausende von Jugendlichen Warteschleifen in Berufsschulen und Praktika drehen.

  • Dass der DFB allerdings so schnell noch mal freiwillig ein Spiel in der Hansestadt ansetzt, darf bezweifelt werden.

  • Ob die Bundesregierung viel mehr als die verhältnismäßig bescheidenen Pönalen herausholen kann, wird von vielen bezweifelt.

Häufige Wortkombinationen

  • jemand bezweifelt etwas, jemand bezweifelt, dass … 

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­zwei­feln be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × F, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und I mög­lich.

Das Alphagramm von be­zwei­feln lautet: BEEEFILNWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Zwickau
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Frank­furt
  8. Essen
  9. Leip­zig
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Zacharias
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Ida
  7. Fried­rich
  8. Emil
  9. Lud­wig
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Zulu
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. India
  7. Fox­trot
  8. Echo
  9. Lima
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

bezweifeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­zwei­feln kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

blin­des Ver­trau­en:
uneingeschränkte, nicht bezweifelte Gewissheit
frag­lich:
meist prädikativ: in Frage stehend, zu bezweifeln
un­be­zwei­fel­bar:
so, dass es nicht bezweifelt werden kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bezweifeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bezweifeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 787646, 12119316, 11824874, 8822850, 8500506, 8337440, 8248194, 7592254, 7429430, 7429426, 7293460, 6471564, 6363346, 5956844, 5881170, 5796560, 5645424 & 5499614. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nd-aktuell.de, 16.03.2023
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