beschneiden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈʃnaɪ̯dn̩ ]

Silbentrennung

beschneiden

Definition bzw. Bedeutung

Konjugation

  • Präsens: beschneide, du beschneidest, er/sie/es beschneidet
  • Präteritum: ich be­schnitt
  • Konjunktiv II: ich beschnitte
  • Imperativ: beschneide! (Einzahl), beschneidet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­schnit­ten
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­schnei­den (Synonyme)

absägen:
mit einer Säge abtrennen
übertragen: aus dem Amt entfernen
abschneiden:
ein Ergebnis erzielen, Erfolg haben
etwas abtrennen
abtrennen:
eine Sache von einer anderen Sache absondern
amputieren:
einen Teil eines Armes oder eines Beines aus medizinischen Gründen operativ entfernen
ausdünnen:
die überschüssigen Pflanzen oder Setzlingen aus einem Anbau entfernen, um den verbleibenden Pflanzen ausreichend Platz, Nährstoffe und Licht zur optimalen Entwicklung zu bieten
in der Wachstumsperiode überzählige Früchte oder Blüten vom Baum entfernen
ausholzen:
Bäume oder Sträuchern in einem Wald, Forst oder Hain entfernen
ein Gebiet, einen Landstrich kahlschlagen, abholzen
auslichten:
zu dicht stehende Pflanzenteile entfernen
ausschneiden:
(mit Hilfe einer Schere) eine bestimmte Form aus etwas Flachem, zum Beispiel aus einem Papier oder Stoff, herausnehmen
(mit Hilfe eines Schneidewerkzeugs) ein Gewächs von nicht erwünschten Ästen und Zweigen befreien
beischneiden (ugs.)
beschränken:
bescheiden sein, sich mit etwas zufrieden geben
einschränken, einengen; begrenzen
einkürzen:
geringer machen, indem ein Teil (des Umfangs) weggelassen wird und damit auch kostengünstiger gestalten
kürzer machen, indem ein Teil (der Länge) entfernt wird
einschränken:
Schranken setzen, Grenzen setzen, eingrenzen
sich Schranken setzen, sich bescheiden
kappen:
eine straffällige Person fassen
etwas durchtrennen, durchschneiden
kürzen:
kürzer machen
verringern, vermindern
kupieren:
durch Schneiden kürzen oder stutzen (Beschneiden von Pflanzen und Tieren, um ein bestimmtes Aussehen zu erreichen)
einen Krankheitsprozess aufhalten oder unterdrücken (Medizin)
lichten:
etwas weniger dicht, lichter machen
weniger dicht, lückiger werden; einzelne Elemente verlieren, aufklaren
mindern:
eine Zahlung kürzen (oft wegen Mängeln der Leistung)
etwas kleiner, weniger machen; bewirken, dass etwas geringer wird
rasieren:
etwas bis in die Grundstrukturen zerstören
sich oder jemand anderem die Haare oder Barthaare abschneiden
reduzieren:
auf den Normalwert umrechnen
durch Einkochen eine mehr oder weniger dickflüssige Konsistenz erreichen
scheren:
das Handwerk des Barbiers ausüben
die Oberfläche von etwas ausgleichen, indem übermäßig hochstehende Fasern abgeschnitten werden
schneiden:
ein Produkt durch Tätigkeiten formen oder gestalten, die ein schneidendes Zerteilen oder Entfernen wie unter [1–4] umfassen
eine Straßenkurve unzulässig abkürzen
stutzen:
erstaunt innehalten
kürzer machen, kürzer schneiden
trimmen:
das eingestellte Zusammenspiel optimieren
etwas auf etwas trimmen, umgangssprachlich: einer Sache bewusst ein bestimmtes Aussehen oder eine bestimmte Bedeutung verleihen
verkürzen:
in der Länge kleiner machen
vermindern:
kleiner/weniger/geringer machen
verringern:
etwas kleiner, weniger machen
kleiner, weniger werden
wegschneiden:
mit einem Messer/Schneidewerkzeug entfernen
zurechtstutzen:
etwas, was nachwachsen kann, zum Beispiel Haar oder Äste, kürzen
jemanden nachdrücklich zurechtweisen
zurückschneiden:
unerwünschte Triebe oder Äste fachgerecht wegschneiden
zurückstutzen:
nachgewachsene Pflanzenteile einkürzen

Gegenteil von be­schnei­den (Antonyme)

aus­wei­ten:
etwas durch Benutzung dehnen und somit dauerhaft weiter machen
etwas in seinem Ausmaß/oder Umfang vergrößern
be­las­sen:
etwas unangetastet, unverändert lassen
er­hö­hen:
etwas anheben, steigen lassen, größer machen
sich heben, steigen, größer werden
ge­wäh­ren:
jemandem etwas bereiten
jemandem etwas Erwünschtes zugestehen
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
na­tür­lich:
im Sinne von einfach, ungezwungen
im Sinne von selbstverständlich, klar
pfrop­fen:
Obstbäume oder Weinreben durch ein Reis einer besseren Sorte veredeln
to­le­rie­ren:
etwas oder jemanden hinnehmen, dulden
unangetastet
wach­sen:
allmählich größer werden; von der Größe, vom Umfang her zunehmen
im Laufe der Zeit länger werden; an Länge gewinnen
Zu­stand:
Art und Weise, wie etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt ist
nur Plural, umgangssprachlich: plötzlich auftretende körperliche Beschwerden oder schlechte Laune

Beispielsätze

  • Der Junge wurde nach seiner Geburt als Zeichen des Bundes mit Gott beschnitten.

  • Die geplante Reform soll die Gehälter und Pensionen erheblich beschneiden.

  • Der Apfelbaum muss dringend beschnitten werden.

  • Sie war außer sich, da sie sich in ihren Hoffnungen stark beschnitten sah.

  • Bei Airedale Terriern beschnitt man früher den Schwanz.

  • Durch den Hausarrest fühlte er sich in seiner Freiheit beschnitten.

  • Der Baum ist zu groß geworden, er muss beschnitten werden.

  • Er wurde beschnitten.

  • Die Bäume müssen jeden Winter beschnitten werden.

  • Die Bäume muss man jeden Winter beschneiden.

  • Ich beschneide ihre Bäume nicht.

  • Bist du beschnitten?

  • Ich beschneide niemanden.

  • Das Kind wird beschnitten, sobald es das Alter von acht Jahren erreicht hat.

  • Die neue Verfassung beinhaltete das Ziel, die Macht des Königs zu beschneiden.

  • Sie werden ihre Ausgaben beschneiden müssen.

  • Er weiß, wie man Kinder beschneidet.

  • Mein Nachbar lehnte meine Bitte ab, seinen Baum zu beschneiden.

  • Ich habe keine Angst vor Terroristen, wohl aber vor denen, die uns Angst vor Terroristen machen, um unsere Freiheit beschneiden zu können.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Vorwurf: die Unabhängigkeit von Richterinnen und Richtern sei beschnitten, das Prinzip der Gewaltenteilung in Gefahr.

  • Beim Toyota fällt mehr als bei den anderen Modellen auf, wie deutlich die Aerodynamik im Bereich des Hecks beschnitten wurde.

  • Die Aufgaben der ehrenamtlichen Funktionäre und angestellten Geschäftsführer wurden klarer aufgeteilt, Ämterhäufung beschnitten.

  • Als Bohdan sich das einfallen ließ, grummelten alle, weil es so aussah, als würde das Präsidentenbüro allen die Aufgaben beschneiden.

  • Als Sohn einer jüdischen Mutter wurde Jesus beschnitten.

  • Die Geschichten werden beschnitten und leicht verständlich gemacht.

  • Bringt man die Karte auf Nanoformat, kann es aber sein, dass die Kontaktflächen beschnitten werden.

  • Das eröffnet insgesamt mehr Möglichkeiten, vor allem wenn man Selfies nachbearbeiten und beschneiden will.

  • Allerdings bedarf das Ganze genauer vertraglicher Vereinbarung, da die Arbeitnehmerrechte erheblich beschnitten werden.

  • Aber Hauptsache wir beschneiden die eh schon ohnehin geringen Nettoeinkommen der Mittelschicht.

  • Dettwilers Bilder sind aus Blättern gestaltet, beschnitten und collagiert, die nun wie große ausgebreitete Insekten erscheinen.

  • Zoomen Sie, setzen Sie eine längere Brennweite ein, oder beschneiden Sie das Bild bei der Nachbearbeitung am Rechner.

  • Die Situation spitze sich in Krisenzeiten zu, weil dann Projekte zeitlich und inhaltlich beschnitten und sogar aufgegeben würden.

  • "Steinbrück hat die Möglichkeiten der Bankenaufsicht deutlich beschnitten", sagte der Lehrstuhlinhaber.

  • Dafür hoben sie den Leitzins auf den historischen Höchststand von 8 Prozent und beschnitten das Kreditwachstum der Banken.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­schnei­den?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­schnei­den be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × I & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und I mög­lich.

Das Alphagramm von be­schnei­den lautet: BCDEEEHINNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Nürn­berg
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Düssel­dorf
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Nord­pol
  7. Emil
  8. Ida
  9. Dora
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Novem­ber
  7. Echo
  8. India
  9. Delta
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

beschneiden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­schnei­den ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

dros­seln:
einen Vorgang beschneiden, so dass dieser weniger Ergebnis pro Zeiteinheit produziert
Huf­be­schlag:
nur im Singular: die vom Hufschmied ausgeübte Tätigkeit, bei der dem Pferd das abgenutzte Hufeisen abgenommen, das nachgewachsene Huf beschnitten und geraspelt und das neue Hufeisen angepasst und angebracht wird
ku­piert:
beschnitten
Reb­schnitt:
notwendige Maßnahme im Rebbau, bei der die Reben meist in der Wintersaison aus verschiedenen Gründen (Ertragssteigerung, Qualitätssteigerung und so weiter) beschnitten werden
stüm­meln:
einen Baum beschneiden, ihn stark zurückschneiden, ihm die meisten Äste nehmen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beschneiden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beschneiden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12039464, 11702278, 11067419, 11067418, 7871614, 7362488, 5620853, 3410505, 1863118, 1813235, 1751495, 755998 & 642520. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagesschau.de, 14.10.2023
  2. motorsport-total.com, 15.01.2022
  3. boerse-online.de, 16.05.2021
  4. ukraine-nachrichten.de, 28.03.2020
  5. nzz.ch, 04.02.2019
  6. aargauerzeitung.ch, 06.04.2018
  7. spiegel.de, 16.10.2017
  8. finanznachrichten.de, 09.12.2016
  9. bz-berlin.de, 04.08.2014
  10. derstandard.at, 13.01.2013
  11. schwaebische.de, 21.05.2012
  12. feedsportal.com, 30.03.2011
  13. feedsportal.com, 16.09.2010
  14. faz.net, 26.05.2009
  15. faz.net, 07.04.2008
  16. nzz.ch, 31.10.2007
  17. merkur-online.de, 20.06.2006
  18. spiegel.de, 22.01.2005
  19. fr-aktuell.de, 06.12.2004
  20. spiegel.de, 11.06.2003
  21. sz, 06.02.2002
  22. bz, 20.02.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Welt 1997
  26. TAZ 1996
  27. Die Zeit 1995