beschämend

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈʃɛːmənt]

Silbentrennung

beschämend

Definition bzw. Bedeutung

Gegenüber jemanden ein derart schlechtes oder unwürdiges Verhalten zeigen, dass Dritte dieses Verhalten als sehr peinlich empfinden; einen Fakt als dürftig oder kläglich wahrnehmen.

Begriffsursprung

Derivation des Verbs beschämen zum Adjektiv.

Steigerung (Komparation)

  1. beschämend (Positiv)
  2. beschämender (Komparativ)
  3. am beschämendsten (Superlativ)

Anderes Wort für be­schä­mend (Synonyme)

blamabel:
Scham bewirkend
cring(e)y (ugs., engl., jugendsprachlich)
cringe (ugs., engl., jugendsprachlich):
so peinlich, dass man sich dafür fremdschämen muss
daneben (ugs.):
als Konjunktion verwendet: neben dem eben genannten auch noch
neben etwas oder jemandem
geht gar nicht! (ugs.)
hochnotpeinlich (ugs., Verstärkung):
sehr beschämend
sehr genau
peinlich (Hauptform):
adverbieller Gebrauch: sehr genau, pedantisch
beschämend, unangenehm
unmöglich! (ugs.):
nicht machbar, undurchführbar
personenbezogen: unduldbar, unentschuldbar, nicht akzeptabel, unpassend
armselig(e) (+ Mengenangabe):
als jämmerlich, gering, unzureichend wahrgenommen
wegen materieller Armut karg, elend, ärmlich
bescheiden(e) (+ Mengenangabe):
einfach, schlicht und ohne großen Luxus
umgangssprachlich: anstelle von scheiße oder beschissen benutzt, als weniger vulgäre Variante zu verstehen, weil sonst eine Strafe oder Verwarnung drohen kann
erbärmlich(e) (+ Mengenangabe) (abwertend):
elend, so dass man Mitleid haben muss, jämmerlich
moralisch verwerflich, gemein
kümmerlich(e) (+ Mengenangabe) (abwertend):
weit unterdurchschnittlich ausgebildet, entwickelt; mit deutlichen Defiziten
lumpige (+ Mengenangabe) (abwertend)
magere (+ Mengenangabe)
mickrige (+ Mengenangabe) (abwertend)
traurige (+ Mengenangabe)
unter (jemandes) Würde
würdelos:
keine Würde ausstrahlend, ohne Würde; die Würde verletzend, missachtend
kläglich:
Angst, Enttäuschung oder Schmerz ausdrückend
Erwartungen enttäuschend

Sinnverwandte Wörter

bedrückend
demütigend
empörend
entwürdigend
erniedrigend
schänd­lich:
in sehr negativer Art und Weise
Schande bringend
skan­da­lös:
Empörung und Aufsehen erregend
un­wür­dig:
keine Würde, keinen Respekt verdienend
so geartet, dass jemand etwas nicht verdient, jemandem etwas nicht zustehen; jemandes oder etwas nicht würdig sein

Gegenteil von be­schä­mend (Antonyme)

bei­spiel­haft:
als Beispiel, Vorbild, Muster geeignet
vor­bild­lich:
anderen als Vorbild, Muster zur Nachahmung dienen könnend

Beispielsätze

  • Das Einkommen von Erzieherinnen und Erziehern ist beschämend niedrig.

  • Es ist einfach beschämend, dass niemand von den Verantwortlichen auch nur versucht die Armutsquote von 30% bei Kindern in dieser reichen Gesellschaft zu senken.

  • Die beschämende Sachen von diesen Menschen wird nicht unbemerkt gegangen sollen.

  • Sein Geheimnis war ein beschämendes.

  • Sein Geheimnis war ein beschämendes, und er konnte sich nicht überwinden, es preiszugeben.

  • Das war beschämend.

  • Es ist beschämender, seinen Freunden zu misstrauen, als von ihnen getäuscht zu werden.

  • Das ist beschämend.

  • Es ist zutiefst beschämend.

  • Das ist wirklich beschämend.

  • Außerdem finde ich es nicht beschämend, es zuzugeben, wenn ich etwas nicht weiß.

  • Es ist wirklich beschämend.

  • Kinder derartig brutal zu behandeln ist beschämend.

  • Wie beschämend!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aufgrund der beschämenden und pietätlosen Aktion der Fans des Stadtrivalen übernimmt das Fanprojekt Grazer AK 1902 ab.

  • Das sei weder zeitgemäß noch gerecht und im internationalen Vergleich beschämend gering.

  • Aktivistin über indexierten Kinderbonus: "Es ist beschämend"

  • Auch Stefan Birkner (FDP) nannte es beschämend, dass jetzt wieder über den Schutz jüdischen Lebens gesprochen werden müsse.

  • Der Ethikrat der EU muß diesen bestür- zenden und beschämenden Verstoß ahnden!

  • Am Rande spielten sich beschämende Szenen ab.

  • Der sozialistische Fraktionschef im Europaparlament, Gianni Pitella, bezeichnete dies als "beschämend" und "nicht hinnehmbar".

  • Das ist für Rechtsstaaten, die davon leben, dass Menschenrechte nicht nur auf dem Papier existieren, beschämend und nicht hinnehmbar.

  • Aber wie jämmerlich, ja beschämend war der Weg dorthin.

  • Als "schmerzhaft und in Teilen beschämend" bezeichnet der jetzige Rektor Pater Johannes Siebner den Bericht.

  • Die meisten fielen „zugunsten der Frau aus, nicht gegen sie, aber der Test selbst ist beschämend“.

  • Auch die Art und Weise, wie die deutsche Justiz jahrzehntelang mit dessen Aufarbeitung umging, ist beschämend.

  • Das ist beschämend», ereiferte sich Wollitz.

  • Der geringe Frauenanteil bei den Professuren sei "beschämend" für das deutsche Wissenschaftssystem, sagt DFG-Präsident Matthias Kleiner.

  • Am Rande eines Treffens mit US-Außenministerin Condoleezza Rice nannte Odinga Präsident Mugabe "beschämend" für Afrika.

  • Ich finde es beschämend, wie Personen, die Ihre Meinung kundtun an der FH Kufstein behandelt werden.

  • "Banal bis beschämend", findet Agostinetto.

  • In einem Bericht hieß es weiter: "Dieser beschämende Abend wird Spuren hinterlassen.

  • Er nannte diesen Ostalgie-Zirkus eine "beschämende Kultur".

  • Unsere 71 Punkte sind beschämend.

  • Die beschämende Antwort lautet: Nein, zumindest nicht, wenn man keine horrenden Transportkosten in Kauf nehmen möchte.

  • Lediglich die irische Tageszeitung The Irish Times untersuchte ausführlich die beschämenden Hintergründe dieses NATO-Skandals.

  • Apfelbaum nannte den Jubel der Börsianer "beschämend angesichts der Befürchtung, dass bei Mannesmann nun Arbeitsplätze wegfallen".

  • Neumann bezeichnete das Ergebnis des Besuchs von Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) in der JVA vom Vortag als beschämend.

  • Die Mittel für diese unsinnige Straßenbahn wären gegen die beschämende Obdachlosigkeit in unserer Stadt sinnvoller einzusetzen gewesen!

  • Der Deutsche Gewerkschaftbund (DGB) hat das Verhalten von Wirtschaftsminister Rexrodt (FDP) als "beschämend" bezeichnet.

  • Mit Entsetzen verfolgte er die beschämenden Szenen auf der Gegentribüne des Gornik-Stadions.

  • Beklemmend, beschämend fast ist nur das Nichtberührtwerden.

Häufige Wortkombinationen

  • beschämend ausfallen (beispielsweise ein Prüfungsergebnis einer Klasse), etwas als beschämend bezeichnen, etwas als beschämend empfinden, etwas beschämend finden, etwas beschämend nennen, beschämend wirken
  • beschämend gering, beschämend klein, beschämend leer, beschämend niedrig, beschämend schlecht
  • ein beschämendes Armutszeugnis, ein beschämendes Ergebnis, ein beschämendes Gezerre, beschämende Ignoranz, ein beschämendes Schauspiel, beschämende Tatsache, beschämende Unkenntnis, ein beschämendes Verhalten, ein beschämender Vorfall, ein beschämender Vorgang

Wortbildungen

  • beschämenderweise

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • shameful
    • disgraceful
    • embarrassing
    • cringeworthy
    • cringy
    • dishonourable
  • Interlingua: vergoniose
  • Katalanisch:
    • vergonyós
    • humiliant

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv be­schä­mend be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × Ä, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × M, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und Ä mög­lich.

Das Alphagramm von be­schä­mend lautet: ÄBCDEEHMNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Umlaut-Aachen
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg
  10. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Ärger
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol
  10. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber
  11. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

beschämend

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort be­schä­mend kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beschämend. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beschämend. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9216132, 7027869, 7027867, 2990125, 2554556, 1907080, 1904420, 1600736, 1588082, 1544606, 942782 & 804664. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. steiermark.orf.at, 17.10.2022
  2. bnn.de, 25.02.2021
  3. derstandard.at, 11.08.2020
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  6. morgenpost.de, 04.07.2017
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  11. focus.de, 26.07.2012
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  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
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  28. Süddeutsche Zeitung 1995