beliebig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈliːbɪç ]

Silbentrennung

beliebig

Definition bzw. Bedeutung

Frei aus vorhandenen Möglichkeiten auswählbar oder nach eigenem Gutdünken bei etwas vorgehend.

Begriffsursprung

Stamm von belieben/Belieben + Suffix -ig.

Steigerung (Komparation)

  1. beliebig (Positiv)
  2. beliebiger (Komparativ)
  3. am beliebigsten (Superlativ)

Anderes Wort für be­lie­big (Synonyme)

abgedroschen
abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
banal:
einfach zu bewerkstelligen, auszuführen
ohne großen Anspruch
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
flau:
schwach, matt
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
inhaltsleer
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
nichts sagend
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
oberflächlich:
die Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Sache betreffend, sich auf die Oberfläche beziehend
nicht gründlich oder auch nicht gründlich genug, nur das Äußere beachtend
ohne Aussage
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
seicht:
im übertragenen Sinne: wenig anspruchsvoll (von geringem Tiefgang)
von geringer Wassertiefe
trivial:
aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes sofort und ohne weitere Modelle folgend
ohne weitere Erklärungen und Begriffe verständlich
witzlos:
nicht sinnvoll
nicht witzig
wohlfeil:
für einen geringen Preis, günstig
geistlos, ohne intellektuelles Niveau
akzidentell (fachspr.):
nicht unbedingt zur Sache gehörend
akzidentiell (fachspr., sehr selten)
arbiträr (geh., bildungssprachlich):
Linguistik: als durch Konvention einer Sprachgemeinschaft willkürlich festgelegtes sprachliches Zeichen oder Wort, das keinen zwangsläufigen, naturgegebenen Zusammenhang zwischen Artikulation und Inhalt erkennen lässt
Mathematik: durch einen Buchstaben symbolisierte beliebige konstante Größe
frei wählbar
nach dem Zufallsprinzip
per Zufallsprinzip
stichprobenartig:
wie eine Stichprobe, in der Art und Weise einer Stichprobe
wahlfrei:
der freien Auswahl überlassen
wahllos:
ohne Überlegung, ohne bestimmte Auswahl oder Ordnung
willkürlich:
frei gewählt (Definitionen, Festlegungen)
Linguistik: nicht auf Ähnlichkeit beruhend
zufällig:
unvorhersehbar und ohne Absicht geschehend, durch Zufall
zufallsgesteuert (fachspr.)
(ganz) nach (eigenem) Gusto (geh.)
(so) wie du es für richtig hältst (ugs.)
(so) wie es einem gerade (in den Kram) passt (ugs.)
(so) wie es für dich am besten ist (ugs.)
ad libitum (geh., lat.)
dir überlassen (bleiben) (ugs.)
dir überlassen (sein)
frei nach Schnauze (ugs.)
Ihrem Ermessen überlassen (bleiben) (geh.)
nach (eigenem) Ermessen
nach Belieben
nach Gutdünken
nach Lust und Laune
bedenkenlos:
leichtsinnig, blindlings, skrupellos
ohne Bedenken, angstfrei, vertrauenswürdig
einfach so
mir nichts, dir nichts (ugs.)
nach Lust und Laune (ugs.)
ohne Schwierigkeiten (geh.)
ohne Weiteres:
ohne Probleme, keine Schwierigkeit/kein Hindernis darstellend
ohne weiteres (Hauptform)
ohneweiters (österr.):
österreichisch: ohne Weiteres
problemlos (geh.):
ohne Probleme
unbesehen:
ohne etwas genauer angesehen oder geprüft zu haben
(ganz) ungeniert (ugs.):
ohne Zurückhaltung, ohne Scham
auf gut Glück (Hauptform)
auf Verdacht (ugs., fig.)
aufs Geratewohl
blind:
besinnungslos; außer sich seiend
des Sehens nicht fähig
blindlings:
unüberlegt, wahllos
ins Blaue hinein
nach dem Motto "Nützt's nichts, schadet's nichts"
nach dem Motto "Wird schon gutgehen"
ohne (erkennbares) System
gesichtslos:
ohne besondere Eigenschaften, ohne Charakteristika; meist im Zusammenhang mit Menschen, Orten oder Gebäuden gebraucht
hinterlässt keinen Eindruck
wie Tausende andere
frei:
frei von: ohne
freiberuflich, freischaffend

Gegenteil von be­lie­big (Antonyme)

fest:
dauernd, zeitlich unveränderbar
energisch, vollkommen, vollständig, von hoher Intensität, Stärke, mit großer Macht, Wucht
vorgegeben

Beispielsätze

  • Sie dürfen ein beliebiges Buch lesen.

  • Man kann eine Brücke nicht beliebig kürzer oder schmaler machen, weil man das Tal auch nicht beliebig verkleinern kann.

  • Jedes beliebige Volk lässt sich in einen Haufen Bestien verwandeln, wird einmal sein bestialisches Wesen wachgerufen.

  • Jedes beliebige Volk lässt sich in einen Haufen Bestien verwandeln, wenn sein bestialisches Wesen wachgerufen wird.

  • Eine beliebige Arbeit ist besser als überhaupt keine.

  • C++0x wird Funktions-Templates mit einer beliebigen Anzahl Argumente erlauben.

  • Wenn man diesen Trank zu sich nimmt, kann man sich in jedes beliebige Tier verwandeln.

  • Um fortzufahren, drücken Sie eine beliebige Taste.

  • Nimm einen beliebigen Apfel.

  • Jede beliebige Pflicht kann zur Qual werden.

  • Zieh eine beliebige Karte.

  • Die Wortstellung im Lateinischen ist frei, aber nicht beliebig.

  • Tom kann zu jeder beliebigen Zeit kommen.

  • Die Erde ist an jedem beliebigen Tag zu etwa 50 Prozent von Wolken bedeckt.

  • Zum Fortsetzen eine beliebige Taste drücken.

  • Der Satz des Pythagoras sagt aus, dass in einem beliebigen rechtwinkeligen Dreieck das Quadrat der Hypothenuse gleich der Summe der Quadrate der Katheten ist.

  • An einem beliebigen Tag übersetzen Hunderte von Sprachmittlern im Europäischen Parlament Richtlinien und Gesetze in 23 Sprachen, jeder in seine eigene.

  • Nennt mir ein beliebiges Beispiel mit diesem Wort!

  • Natürlich kann ich nicht jede beliebige Frage beantworten.

  • Ich nehme jede beliebige Arbeit an, da ich sonst verhungern werde.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei handelt es sich um ein Spiel, bei dem ihr virtuell an einem beliebigen Ort auf der Welt ausgesetzt werdet.

  • Da das System beliebig skalierbar ist, wäre ein bundesweiter Einsatz durchaus denkbar.

  • Aber das Gastgewerbe könne die Bettenzahl nicht beliebig ausweiten, da seien Grenzen gesetzt.

  • Damit könnten aus einzelnen Wörtern beliebige Sätze generiert werden.

  • Allerdings erlauben es die Gesetze der Quantentheorie, dass ein beliebiger Körper in einem Superpositionszustand gebildet werden kann.

  • Andererseits kann eine Religion auch nicht zu beliebig werden.

  • Auf der Basis der Ethereum-Blockchain können beliebige Anwendungen umgesetzt werden.

  • Aber er ist die Spieler gerade öffentlich angegangen, und das wird er nicht beliebig oft wiederholen können.

  • Auf beliebigen Endsystemen gespeicherte SSH-Keys stellen ein erhebliches Risiko dar.

  • Aber Vorsicht vor den beliebigen Service-Providern, die Billig-Angebote anpreisen.

  • Als "Tatimpuls" für Fanatiker kämen "beliebige, subjektiv als islamfeindlich empfundene Ereignisse in Frage".

  • Der Anwender nutzt dazu eine ganze Reihe von vorgefertigten Szenen, Charakteren und Gegenständen, die fast beliebig angepasst werden können.

  • Appblast soll beliebige Applikationen in den Browser bringen.

  • Dank einer speziellen Motorsteuerung verbrennen diese Autos Ethanol oder Benzin in jedem beliebigen Mischungsverhältnis.

  • 17000 Entlassungen heißt 17000 weniger verkaufte Autos, Fernsehr, Telefone.....die Liste ist beliebig weiterzuführen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­lie­big?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv be­lie­big be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × B, 2 × E, 2 × I, 1 × G & 1 × L

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × G, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von be­lie­big lautet: BBEEGIIL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Ber­lin
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Ida
  5. Emil
  6. Berta
  7. Ida
  8. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Lima
  4. India
  5. Echo
  6. Bravo
  7. India
  8. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

beliebig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort be­lie­big kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Asymp­to­te:
Funktion, deren Graph sich dem Graphen einer gegebenen Funktion beliebig annähert
Gerade, die sich einer gegebenen Kurve im Unendlichen beliebig annähert, ohne sie zu erreichen
aus­tausch­bar:
beliebig durch jemand anderen ersetzbar
Häu­fungs­punkt:
0-dimensionales Objekt oder Zahlenwert, in dessen beliebig kleinen Umgebungen unendlich viele Elemente einer Menge oder Glieder einer Folge liegen.
kon­tin­gent:
zufällig (im Gegensatz zu logisch notwendig), beliebig (innerhalb der Möglichkeiten), wirklich oder möglich, aber nicht wesensnotwendig
Misch­bat­te­rie:
gemeinsamer beliebig regelbarer Auslass von warmem und kaltem Wasser in Badezimmern
mög­lich:
beliebig, zufällig, ohne dass es näher spezifiziert wird
N-Gramm:
Kryptologie, Linguistik: beliebig lange Folge von Buchstaben oder anderen sprachlichen Einheiten, wobei N für die jeweilige Anzahl steht
Phan­ta­sie­zahl:
Zahlenangabe, die beliebig ausgedacht wurde, keine gesicherte Quelle hat oder nicht mit einer anerkannten Methode gewonnen wurde
Schick­sal:
höhere Macht, welche die Zukunft der/eines Menschen beliebig beeinflusst und lenkt
Zeit­schalt­uhr:
Uhr, die einen elektrischen Kontakt zu einer beliebig eingestellten Zeit ein- oder ausschaltet, um bestimmte Vorgänge zu automatisieren

Buchtitel

  • Ermittelung der absoluten Störungen in Ellipsen von beliebiger Excentricität und Neigung Peter Andreas Hansen | ISBN: 978-3-38653-496-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beliebig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beliebig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 863591, 12388508, 12388507, 12284888, 12214246, 10193240, 9979505, 9964610, 8523424, 8227568, 8071967, 7010106, 6547254, 4473121, 3542770, 3529311, 3507197, 2944331 & 2584548. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. gamestar.de, 03.04.2023
  2. aerzteblatt.de, 13.01.2022
  3. azonline.de, 17.06.2021
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  15. focus.de, 18.02.2009
  16. aol.de, 18.08.2008
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  18. rtl.de, 26.11.2006
  19. spiegel.de, 31.07.2005
  20. abendblatt.de, 19.02.2004
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 10.05.2003
  22. sueddeutsche.de, 23.08.2002
  23. bz, 20.01.2001
  24. Junge Freiheit 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Welt 1995