befeuern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈfɔɪ̯ɐn ]

Silbentrennung

befeuern

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas mit Brennstoff versorgen, beheizen

  • etwas, einen Ort zum Zweck der Navigationshilfe für Flugzeuge, Schiffe mit einem Leuchtfeuer ausstatten, versehen

  • etwas, jemanden beschießen, mit Schusswaffen angreifen

  • etwas, jemanden mit etwas bewerfen

  • jemandem durch eine bestimmte Handlung Antrieb zu etwas geben, anspornen, anfeuern

Begriffsursprung

Kompositum aus dem Präfix be- und dem Verb feuern.

Konjugation

  • Präsens: befeuere, du befeuerst, er/sie/es be­feu­ert
  • Präteritum: ich be­feu­er­te
  • Konjunktiv II: ich be­feu­er­te
  • Imperativ: befeuer/​befeuere! (Einzahl), be­feu­ert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­feu­ert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­feu­ern (Synonyme)

(jemandem) Munition liefern (für)
(weiter) an der Spirale der Gewalt drehen (fig.)
anfachen:
psychische oder gesellschaftliche Vorgänge verstärken
Verbrennung fördern
anheizen (Konflikt):
ein Feuer in einer Feuerstelle (beispielsweise einem Herd, Kamin) anzünden
etwas steigern, verschärfen
ankurbeln:
einen Motor starten, indem das Schwungrad per Hand gedreht wird
einen Vorgang in Bewegung setzen, verstärken oder beschleunigen
anschieben:
dafür sorgen, dass etwas (ein Projekt, ein Vorhaben) beginnt, schneller vorangeht
durch Schubkraft etwas/jemanden in Bewegung, in Gang bringen
anstacheln:
zu besseren Leistungen, größerer Anstrengung motivieren, treiben
(etwas) aufheizen (Stimmung) (fig.):
an Spannung zunehmen (lassen)
an Temperatur zunehmen
Auftrieb geben
befördern:
(unter Zuhilfenahme eines Transportmittels) etwas oder jemanden von einem Ort an einen anderen bringen/schaffen
einer Person oder Sache förderlich, günstig sein; auf jemanden oder etwas einen Einfluss (mit zumeist erfreulichen, günstigen, vorteilhaften, wünschenswerten Wirkungen) ausüben
beschleunigen:
dafür sorgen, dass etwas früher geschieht, schneller vonstattengeht
die Geschwindigkeit erhöhen, schneller werden lassen
(mit Nachdruck) betreiben:
ausüben
etwas am Laufen halten
forcieren:
ein besonderes Verhalten, zum Beispiel einen Fehler, erzwingen
mit Nachdruck betreiben
hochkochen lassen (fig.)
ins Kraut schießen lassen (fig.)
katalysieren (geh.)
nach vorne bringen
nähren (geh.):
dafür sorgen, dass das Feuer weiterbrennt, es mit Brennmaterial versorgen
ernähren, mit allem Lebensnotwendigen versorgen
Nahrung geben (ugs.)
Öl ins Feuer gießen (ugs., fig.)
pushen (Jargon):
einen anderen Spieler mit Ressourcen versorgen, um diesen in der Platzierung möglichst schnell aufsteigen zu lassen
für Artikel mit einem anderen Account, als anderer Kunde, bieten und so den Verkaufspreis in die Höhe treiben
schüren:
Feuer durch Herumstochern anfachen
übertragen: vergrößern, verstärken, verbreiten
(eine Sache) vorantreiben:
etwas mit Nachdruck betreiben, jemanden oder etwas gezielt fördern
Wasser auf die Mühlen (von jemandem / einer Position sein) (fig.)

Beispielsätze

  • Es wäre erfreulich, wenn du in den nächsten zwei Stunden den Ofen befeuern könntest.

  • Die Armee befeuert die feindlichen Stellungen mit Maschinengewehren und Mörsern.

  • Angebracht ist es, schwer einsehbare Küstenabschnitte ausreichend zu befeuern.

  • Wir befeuerten die Mannschaft durchgehend, was zum Sieg beigetragen haben könnte.

  • Den Kindern war langweilig und so befeuerten sie das Haus des Nachbarn mit Schneebällen.

  • Mit dem Holz, das er gesammelt hatte, befeuerte Tom seinen Ofen.

  • Sein Atem in ihrem Nacken befeuerte ihre Leidenschaft, doch als sie dann den Knoblauch roch, war es schlagartig vorbei.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle: „Wir dürfen die Krisenrhetorik nicht befeuern

  • Ab dem Herbst will die Brauerei in der Lage sein, die Kessel auch mit Heizöl extra leicht zu befeuern, sagt Geschäftsführer Martin Lechner.

  • Auch der Getreidepreis wird durch eine gesteigerte Nachfrage befeuert.

  • Aber jeder Kollege gibt gerne Tipps, wie man einen Ofen am besten befeuert – da sollte man sich nicht scheuen und um Rat bitten.

  • AUA-Chef Alexis von Hoensbroech hat die Debatte um ein absehbares Ende von Inlandsflügen neu befeuert.

  • All das nagt am Tonfall der Arien, der Duette und befeuert die Konflikte.

  • Aber damit kann man den Schuldkult nicht befeuern.

  • Anstatt Familien zu helfen, befeuerte man den Geschlechterkampf.

  • Alle genannten Wagen werden von Nissan-Motoren befeuert.

  • Damit wird die Diskussion befeuert: Ist Fortuna richtig fit?

  • Chinas Wirtschaftsboom der vergangenen Jahre wurde maßgeblich durch üppige Geldversorgung befeuert.

  • Spekulationen, die Nokia unlängst befeuert hat.

  • Anfang Oktober ist das Kraftwerk zum ersten Mal befeuert worden, seit etwa drei Wochen läuft es nun störungsfrei.

  • Thilo Sarrazin befeuert die Diskussionen um seinen Abgang bei der Bundesbank.

  • Dass trotzdem ein Einbruch mit Millionenbeute gelang, befeuert nun so manche Spekulation.

  • Das Unternehmen offeriere 8,8 Milliarden Dollar in bar, was die Fusionsfantasien im Subsektor der Biotechnologie wieder befeuert habe.

  • Sein Spiel und seine Dirigate schien das alles nur noch zu befeuern: Rostropowitsch ist ein formbewusster, hochemotionaler Künstler.

  • Besser wär's, die Dinge würden sich nicht gegenseitig befeuern und ließen sich einzeln kleinarbeiten.

  • Die Reifen-Panne befeuert Mosleys Pläne, die Formel 1 von 2008 an möglichst mit einem Einheitsreifen ausrüsten zu lassen.

  • Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus räumte zwar ein, dass die Vorgänge die Debatte über Merkels Führungskraft befeuert hätten.

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­feu­ern?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­feu­ern be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × F, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × F, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und U mög­lich.

Das Alphagramm von be­feu­ern lautet: BEEEFNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Frank­furt
  4. Essen
  5. Unna
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Fried­rich
  4. Emil
  5. Ulrich
  6. Emil
  7. Richard
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Fox­trot
  4. Echo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

befeuern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­feu­ern kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Koh­le­herd:
Herd, der mit Kohle befeuert werden kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: befeuern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: befeuern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9018355 & 1080753. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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