auflassen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌlasn̩ ]

Silbentrennung

auflassen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen Betrieb, eine Unternehmung aufgeben oder einstellen

  • etwas auf dem Körper zu tragendes aufbehalten

  • etwas offen lassen oder geöffnet halten

  • Kindern erlauben wach zu bleiben

  • Rechte an einem Grundstück abtreten

  • Vögel oder Flugkörper aufsteigen lassen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs lassen mit dem Präfix auf-.

Konjugation

  • Präsens: lasse auf, du lässt auf, er/sie/es lässt auf
  • Präteritum: ich ließ auf
  • Konjunktiv II: ich ließe auf
  • Imperativ: lass auf! / lasse auf! (Einzahl), lasst auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­las­sen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­las­sen (Synonyme)

nicht mehr bewirtschaften
stilllegen:
den Betrieb von etwas einstellen
aufsteigen lassen
anlassen (ugs.):
den Stahl nach dem Härten oder Schweißen auf Temperatur bringen
die Funktion einer Sache aufrechterhalten
auf dem Kopf behalten
aufbehalten (ugs.)
aufgesetzt behalten
nicht abnehmen
noch auf dem Kopf (/ auf der Nase) haben
nicht schließen
nicht zumachen
offen (stehen) haben
offen (stehen) lassen

Weitere mögliche Alternativen für auf­las­sen

abtreten:
die Schuhe säubern
durch Gebrauch abnutzen
aufbleiben lassen
aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
offenlassen
übereignen:
jemandem das Eigentum an einer Sache übertragen
übertragen:
ein Wort nicht im ursprünglichen Sinne verwendet
gebraucht, wiederverkauft

Gegenteil von auf­las­sen (Antonyme)

ab­neh­men:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
ab­stei­gen:
an Höhe verlieren, nach unten verlaufen, einen abschüssigen Verlauf nehmen
aus seiner Liga, seinem Leistungsniveau herausfallen
be­gin­nen:
etwas in Gang setzen, etwas starten, etwas anfangen
sich in Bewegung setzen, starten, anfangen
er­wer­ben:
etwas durch eigene Arbeit verdienen
etwas gegen Bezahlung in Besitz nehmen; etwas kaufen
he­r­un­ter­las­sen:
auf einen höheren Rang (zeitweilig) verzichten
den Abstieg ermöglichen
he­r­un­ter­neh­men:
einen Wert (normalerweise: der eine Belastung ausdrückt) senken
etwas, das sich höher befindet, von oben nach unten bewegen (meist ein Transport mit der Hand)
in­i­ti­ie­ren:
einen Anfangsimpuls zu etwas geben; etwas in die Wege leiten
in einen Kreis einführen, häufig: offiziell zum Mitglied in einer Gemeinschaft mit festen Regeln und Ritualen gemacht werden
lan­den:
aus der Luft wieder auf die Erde gelangen (meist mit einem Flugzeug)
Menschen oder Material an Land bringen
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
schlie­ßen:
den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen
ver­sper­ren:
das Passieren eines Weges verhindern
etwas durch Abschließen nicht zugänglich machen
zu Bett bringen

Beispielsätze

  • Ist dir auch aufgefallen, dass die Südländer ihre Kinder bis Mitternacht auflassen?

  • Die Tür zum Mikrowellenherd sollte man nicht zu lange auflassen, weil die Beleuchtung dabei unnötig Strom verbraucht.

  • Ich würde meine Kinder nie so lange auflassen, bis sie völlig übermüdet sind.

  • Stimmt es, dass Frauen in Lokalen den Hut auflassen, um die fehlende Frisur zu verbergen?

  • Tom hat gesagt, dass er die Tür auflassen wird.

  • Wer hat die Türe aufgelassen?

  • Bestimmt hat jemand die Tür aufgelassen.

  • Jemand muss die Tür aufgelassen haben.

  • Er hat alle Fenster aufgelassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Haltestelle "Rainergasse" wird vorübergehend aufgelassen.

  • Dort wurde der einzige Bankautomat aufgelassen.

  • Die Mini-Fußgängerzone in der Gebhartgasse wird wieder aufgelassen.

  • Anschließend wird die bestehende Eisenbahnkreuzung in der Lawieserstraße ab Anfang 2023 aufgelassen.

  • Im Winter, wenn die Heizung dank Fernwärme auf Hochtouren läuft, die Fenster auflassen, solange frische Luft in die Wohnung soll.

  • Wie Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sagt, müssen wir die Schulen und Kindergarten auflassen.

  • Die Pionierkompanie in Schwaz wurde aufgelassen, eine neue Kompanie sollte in Landeck aufgebaut werden.

  • Drinnen werden Fenster und Türen zum Lüften aufgelassen.

  • Ansonsten die Tuere zum Kinderzimmer einen Spalt auflassen.

  • Von 14 Filialbanken verrechnen sechs keine Spesen, wenn das Sparbuch aufgelassen wird.

  • Auch der Hubschrauberstützpunkt im tirolerischen Vomp, der bereits aufgelassen wurde, soll wieder eingerichtet werden.

  • Die Bushaltestelle Kornfeldgasse wird aufgelassen und zur Haltestelle AHS Korneuburg verlegt.

  • Die Produktionsstätte in Perg wird dann aufgelassen.

  • Seit die Zentralbank aber signalisierte, dass sie den Geldhahn nicht für immer auflassen würde, hat sich der Dollar etwas stabilisiert.

Häufige Wortkombinationen

  • Autobuslinie, Bahnlinie, Betrieb, Dorf, Erbe, Erbhof, Erzbergwerk, Fabrikshalle, Festungsgürtel, Friedhof, Geschäft, Gottesacker, Hafengebiet, Kaserne, Kirche, Kokerei, Kurhotel, Militärgebiet, Militärgelände, Pier, Polizeistation, Produktion, Stadtmauern, Straßenbahnlinie, Stützpunkt, Tagebaugrube, Zeche auflassen
  • Balkontür, Fenster, Gatter, Tür auflassen
  • Ballon, Brieftaube, Falken, Feuerwerkskörper, Rakete auflassen
  • Bergwerksberechtigung, Grundstück auflassen
  • Brille, Haube, Hut, Kappe, Mütze, Sonnenbrille, Zylinder auflassen
  • Enkelkind, Kind lange auflassen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­las­sen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × S, 1 × E, 1 × F, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × F, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von auf­las­sen lautet: AAEFLNSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Leip­zig
  5. Aachen
  6. Salz­wedel
  7. Salz­wedel
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Lud­wig
  5. Anton
  6. Samuel
  7. Samuel
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Lima
  5. Alfa
  6. Sierra
  7. Sierra
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

auflassen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­las­sen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Berg­frei­es:
Bezirk oder Feld, der/das entweder noch nicht gemutet wurde oder wieder gänzlich aufgelassen war und daher dem Landesherrn gehörte
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auflassen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auflassen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8975736, 5976185, 3751864, 1052508 & 794932. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. vienna.at, 17.07.2023
  2. noen.at, 24.05.2023
  3. nachrichten.at, 19.11.2022
  4. noen.at, 07.06.2021
  5. faz.net, 17.12.2021
  6. focus.de, 17.07.2021
  7. tt.com, 25.07.2020
  8. op-online.de, 21.10.2020
  9. focus.de, 21.08.2019
  10. salzburg24.at, 26.10.2018
  11. presseportal.ch, 11.05.2016
  12. meinbezirk.at, 23.07.2014
  13. kurier.at, 23.07.2012
  14. archiv.tagesspiegel.de, 17.02.2004