anfügen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanˌfyːɡn̩]

Silbentrennung

angen

Definition bzw. Bedeutung

Etwas einer Sache hinzusetzen, hinzufügen.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs fügen mit dem Präfix an-

Konjugation

  • Präsens: füge an, du fügst an, er/sie/es fügt an
  • Präteritum: ich füg­te an
  • Konjunktiv II: ich füg­te an
  • Imperativ: füg an! / füge an! (Einzahl), fügt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­fügt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­fü­gen (Synonyme)

anhängen:
beim Erhitzen am Boden des Kochgeschirrs haften bleiben
etwas hängt an jemandem: etwas haftet an jemandem, lastet auf jemandem (für einen langen Zeitraum)
befestigen:
an etwas fest anbringen
beständig machen; wirkungsvoller machen
festhängen
festhaften
stecken:
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
anbringen:
(ein Gerät, eine Maschine) starten, zum Laufen bringen, einschalten können
(Kleidung) anziehen können
festmachen:
ernsthaft vereinbaren
gedanklich in einen (ursächlichen) Zusammenhang bringen
montieren:
eine Sauce aufschlagen und Sahne oder kalte Butter einschlagen
etwas planmäßig zusammenbauen, aufbauen, anbringen zu einem Erzeugnis, das sich auf einer höheren Produktionsebene befindet
(die) Diskussion bereichern (um den Aspekt o.ä.)
(seine) Rede würzen (mit) (geh., fig.)
(sich) die Bemerkung erlauben (dass)
anmerken:
eine Feststellung treffen
wahrnehmen (lassen)
bemerken:
einen mündlichen (veraltet auch einen schriftlichen) und oft eher kürzeren Beitrag leisten; etwas sagen
zu Bewusstsein kommen; etwas wahrnehmen
einflechten (Bemerkung) (geh., fig.):
als Gesprächsbeitrag leisten, obwohl etwas nicht direkt zum Thema gehört
das Haar zusammennehmen und durch einen Zopf ordnen und binden
einfließen lassen
hinzufügen:
einen Zusatz zu etwas geben
etwas ergänzend sagen
hinzusetzen
nicht unerwähnt lassen (wollen)
anbauen:
(ein Gebäude) durch Baumaßnahmen erweitern
(etwas, ein zusätzliches Gebäudeteil) einem Gebäude hinzufügen
baulich erweitern
den Bau vergrößern
hinzubauen
zubauen:
einen Durchgang vorübergehend unpassierbar machen, indem dort Sachen hingestellt werden
Gebäude errichten, die Baulücken füllen oder große Flächen bedecken

Sinnverwandte Wörter

an­glie­dern:
als Teil zu einem größeren Ganzen fügen
an­rei­hen:
(etwas) einer bereits vorhandenen Reihe hinzufügen
sich zu einer bereits vorhandenen Reihe gesellen, nacheinander erscheinen
an­schlie­ßen:
auf, nach etwas folgen
eine (elektrische) Verbindung herstellen
bei­fü­gen:
zu etwas dazulegen, mit etwas zusammen versenden
nach­tra­gen:
(eine Eintragung) ergänzen
etwas jemand anderen, der voran oder schon weg ist, bringen (, was er vergessen hat)
set­zen:
aus beweglichen Lettern eine Druckvorlage erstellen
Buchstaben, Zeichen, Wörter positionieren
ver­bin­den:
einen Anrufer am Telefon zu einem Gesprächspartner weiterleiten
mit einer Binde abdecken, mit einem Verband versorgen
ver­ei­ni­gen:
zu einer Gesamtheit führen
zu­fü­gen:
(jemandem etwas) antun
hinzutun

Gegenteil von an­fü­gen (Antonyme)

ab­lö­sen:
eine Aufgabe für jemanden übernehmen, jemanden ersetzen
etwas von etwas trennen, entfernen
ab­tren­nen:
eine Sache von einer anderen Sache absondern
aus­klam­mern:
eine Sache nicht beachten/ansprechen
einen gemeinsamen Faktor einer algebraischen Summe suchen und für diesen Faktor das Distributivgesetz anwenden
ent­fer­nen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
kür­zen:
kürzer machen
verringern, vermindern
weg­las­sen:
etwas nicht erwähnen oder verwenden
jemanden gehen oder ziehen lassen

Beispielsätze

  • Sie sah drein, als wolle sie noch etwas anfügen, aber dann schwieg sie doch.

  • Dazu möchte ich anfügen, dass die Idee nicht von mir stammt.

  • Ich habe ein Etikett angefügt, das auf den Autor verweist.

  • Gibt es die Möglichkeit, dass das System mir eine Benachrichtigung sendet, wenn einem zuvor von mir hinzugefügten Satz eine Übersetzung angefügt wird?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Release-Notes mit den behobenen Fehlern haben wir am Ende des Beitrags mit angefügt.

  • Man könnte anfügen, dass auch in den Industrieländern mit den jüngsten politischen Umwälzungen die Kontinuität gelitten hat.

  • Hummels hat noch angefügt: "Gegen so tief stehende Teams brauchst du in meinen Augen einen echten Mittelstürmer."

  • Sie würden einen nur mit großen Augen anschauen und höchstens noch anfügen, wie man so dumme Fragen stellen könne.

  • Diese lassen sich nach Belieben verschieben und an andere Puzzle-Steine anfügen.

  • Die Mail-Adressen der Kommissions-Mitglieder waren als Links angefügt.

  • Im Namen der Aktionäre möchte man anfügen: zum Glück.

  • Wenn man heute die Amerikaner kritisiert, dann muss man sofort anfügen, dass man natürlich die vielen Toten in New York bedauert.

  • Die überlebenden Juden ebenfalls seelisch, könnte man noch anfügen.

  • Doch mittlerweile ist dort in Klammern der Zusatz "zur Zeit im Urlaub" angefügt.

  • Damit könne die Bundesrepublik ein "Nachwort der Humanität an das letzte Kapitel des Ost-West-Konflikts anfügen".

  • Außen soll ein kleines Amphitheater als Sommerspielstätte angefügt und zum Park von Sanssouci geöffnet werden.

  • Leider muß ich aber anfügen, daß die Kontrollen in Düsseldorf nicht viel besser waren.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Akkusativobjekt: ein Glossar, Inhaltsverzeichnis, Suffix anfügen; eine Anmerkung, Beilage, Bemerkung, Datei, Notiz anfügen; einen Kommentar, Text anfügen

Wortbildungen

  • anfügend
  • Anfügung
  • angefügt

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­fü­gen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × G & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × G
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und Ü mög­lich.

Das Alphagramm von an­fü­gen lautet: AEFGNNÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Frank­furt
  4. Umlaut-Unna
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Fried­rich
  4. Über­mut
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Fox­trot
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Golf
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

anfügen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­fü­gen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ag­glu­ti­nie­ren:
eine Agglutination durchführen, Affixe anfügen
anel­lie­ren:
einen weiteren Ring an einen oder mehrere schon vorhandene Ringe eines cyclischen Moleküls anfügen fehlt
an­le­gen:
etwas anfügen
an­stü­ckeln:
(ein Stück von etwas) irgendwo zur Verlängerung oder Ergänzung anfügen (zum Beispiel anbauen oder annähen)
De­ri­va­ti­ons­af­fix:
Linguistik: ein gebundenes grammatisches Morphem, das man an ein Lexem (Wort) anfügen kann und so ein neues Lexem/Wort, eine Ableitung, gewinnt/erzeugt
En­kli­ti­kon:
Wort oder Wortteil, das am Ende eines anderen Wortes angefügt wird, dabei oft einen Teil seiner Lautsubstanz verliert und unbetont ist
er­gän­zungs­be­dürf­tig:
so, dass etwas Fehlendes angefügt werden muss
Fe­der:
(dünne) Leiste, die an einem (dickeren) Brett übersteht oder angefügt wird, um in eine rinnenartige Vertiefung (der sogenannten »Nut«) eines anderen Brettes zur Schaffung einer Verbindung eingepasst zu werden
Ide­fi­gie­rung:
Linguistik, Gallizistik: Wortbildungsoperation, bei der ein angeleintes Lexem (Idefix) angefügt wird
Pro­kli­ti­kon:
Linguistik: Wörter oder Wortteile, die am Anfang eines anderen Wortes angefügt werden, dabei oft einen Teil ihrer Lautsubstanz verlieren und unbetont sind
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anfügen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anfügen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10739617, 10725668, 3117187 & 2830799. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. winfuture.de, 29.09.2022
  2. nzz.ch, 13.01.2017
  3. rbb-online.de, 08.07.2016
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  6. berlinonline.de, 27.11.2004
  7. Die Zeit (52/2003)
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  9. DIE WELT 2000
  10. TAZ 1997
  11. Berliner Zeitung 1996
  12. Süddeutsche Zeitung 1995