anbellen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌbɛlən ]

Silbentrennung

anbellen

Definition bzw. Bedeutung

  • In Richtung von etwas oder jemandem bellen, gegen jemanden oder etwas bellende/kläffende Laute von sich geben.

  • jemanden mit lauter Stimme ansprechen; jemanden barsch, heftig anfahren, jemanden wütend, unfreundlich zurechtweisen

Begriffsursprung

Ableitung eines Partikelverbs zu bellen mit der Partikel (Präfix, Ableitungsmorphem) an-.

Konjugation

  • Präsens: belle an / bille an, du bellst an / billest an, er/sie/es bellt an / billet an
  • Präteritum: ich bellte an / ball an
  • Konjunktiv II: ich bellte an / bälle an
  • Imperativ: bell an! / belle an! (Einzahl), bellt an! / bellet an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: angebellt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­bel­len (Synonyme)

allatrieren
anbelfern (selten)
anblaffen (ugs.)
anbölken (ugs., regional)
anbrüllen:
brüllende Laute in die Richtung von jemandem/etwas ausstoßen (von Tieren)
laute Worte an jemanden richten, jemanden laut, aggressiv zurechtweisen
andonnern (selten):
jemanden mit sehr lauter Stimme ansprechen, barsch zurechtweisen
mit großem Lärm (schnell) näher kommen
(jemanden) anfahren (ugs., Hauptform):
ein Ziel beim Fahren haben, einen Ort anzielen
eine Lagerstätte erschließen
ankläffen (fig., selten)
anraunzen (selten):
grob, unhöflich tadeln
anschnauzen (ugs., Hauptform):
transitiv: mit groben Worten laut zurechtweisen
anschreien:
in höchster Not laut bitten
mit lauter Stimme (kritisierende) Worte an jemanden richten

Sinnverwandte Wörter

ab­bürs­ten:
transitiv, umgangssprachlich: jemanden stark zurechtweisen
transitiv: etwas oder jemanden mit einer Bürste reinigen
ab­kan­zeln:
mit harschen Worten, von oben herab, kritisieren
ab­ka­pi­teln:
jemanden meist öffentlich zurechtweisen
ab­put­zen:
den Schmutz durch Bürsten, Klopfen oder Wischen entfernen
die Accessoires, die der Verschönerung dienen sollen, wieder entfernen
anbaffen
anbauzen
anbefzen
anbeilen
anbelfen
an­fau­chen:
einen aggressiven, zischenden Ton in die Richtung von jemandem oder etwas abgeben
jemanden scharf, gereizt ansprechen, zurechtweisen
angauzen
angelfern
an­gif­ten:
(jemanden) auf eine boshafte Art, mit hasserfüllten, beleidigenden Worten ansprechen
angreinen
an­hau­chen:
gezielt in die Richtung von jemandem oder etwas durch den Mund ausatmen
jemanden mit groben Worten, barsch zurechtweisen
an­herr­schen:
jemanden anherrschen: jemanden laut (unfreundlich) tadeln
anheulen
an­hus­ten:
in die Richtung von jemandem husten
jemanden heftig anfahren
anklaffen
anknurren
anpfeifen
anpflaumen
an­ran­zen:
grob, unhöflich tadeln
an­schei­ßen:
belügen und betrügen
jemanden derb zurechtweisen, anschnauzen
anschrellen
an­wet­tern:
lautstarke, wütende Reden gegen jemanden oder etwas führen
aus­schel­ten:
jemanden heftig beschimpfen, kritisieren
aus­schimp­fen:
jemanden mit lauter Stimme zurechtweisen, jemandem mit lauter Stimme Vorwürfe machen
beck­mes­sern:
abwertend: kleinlich tadeln, kleinlich kritisieren
be­krit­teln:
etwas oder jemanden grundlos, kleinlich, kleinkrämerisch kritisieren
be­schimp­fen:
jemanden durch Schimpfworte oder Schmähungen beleidigen
heimgeigen
heim­leuch­ten:
jemanden scharf, tadelnd zurückweisen
ursprünglich, veraltend: jemanden auf dem Weg nach Hause mit einer Lampe oder einer Laterne begleiten
heruntermachen
herunterputzen
krit­teln:
in kleinlicher Weise kritisieren
mä­keln:
abwertend: etwas an jemandem oder einer Sache/einem Sachverhalt auszusetzen haben
maß­re­geln:
jemanden nachdrücklich auf Fehlverhalten hinweisen, oft in Verbindung mit einer Bestrafung
me­ckern:
den typischen Laut einer Ziege (das Meckern) von sich geben
sich (oft) gehässig, aber nicht aggressiv beschweren; etwas bekritteln
nör­geln:
penetrant/störend, aber nicht aggressiv seinen Unmut äußern
platt machen
rüf­feln:
mit einer kritischen Äußerung deutlich zurechtweisen
rü­gen:
etwas kritisierend feststellen, beanstanden
jemanden zurechtweisen, tadeln; mit Nachdruck kritisieren
runtermachen
runterputzen
schel­ten:
anklagen
ausschimpfen, schmähen
schimp­fen:
(einer anderen Person) seinen Ärger kundtun
jemanden, sich oder etwas auf eine bestimmte Weise benennen
stau­chen:
ein Gelenk verstauchen
ein Getränk kurz in warmes Wasser legen, um es leicht zu erwärmen
ta­deln:
das Verhalten einer Person bemängeln, kritisieren, etwas nicht gutheißen
ver­wei­sen:
auf etwas Anderes aufmerksam machen
eine tadelnde Ansprache halten
zu­recht­stau­chen:
jemanden mit Nachdruck ungestüm zurechtweisen
zu­recht­wei­sen:
transitiv: jemandem heftige Vorwürfe machen
veraltet, transitiv: jemandem den richtigen Weg zeigen
zu­sam­men­schei­ßen:
kräftig ausschimpfen, mit scharfen Worten zurechtweisen
zu­sam­men­stau­chen:
auf ein kleineres Außenmaß bringen
ordentlich ausschimpfen

Gegenteil von an­bel­len (Antonyme)

brül­len:
bildlich: mit großer Lautstärke tönen
mit lauter, (oft) unkontrollierter Stimme in tieferer Tonlage erregt äußern; meist aggressiv
heu­len:
ein bestimmtes Geräusch (ein Heulen) erzeugen
Tränen vergießen

Redensarten & Redewendungen

  • den Mond anbellen

Beispielsätze

  • Der Hund bellte den Jogger an.

  • Der Dackel des Nachbarn bellt jeden an, der vorbeikommt.

  • Nachdem er einen Passanten angebellt hatte, zog sich der Hund wieder in seine Hundehütte zurück.

  • Bello hat Mimi angebellt.

  • Wie lange haben die Hunde den Mond angebellt, ohne dass er sein Schweigen gebrochen hätte.

  • Euer Hund hat mich angebellt.

  • Ihr Hund hat mich angebellt.

  • Dein Hund hat mich angebellt.

  • Wir wussten, die Hunde würden uns anbellen.

  • Wenn du dich von jedem Hund anbellen lässt, der dir auf deinem Weg begegnet, wirst du nie ans Ziel kommen.

  • Cookie suchte nach etwas, aber unser Hund hat den falschen Baum angebellt.

  • Ich gedenke oft solcher Politiker, wenn ich im Dorfe von einem Hund angebellt werde, der zweite nachbellt, und alle bellen, und keiner kann sagen warum.

  • Der Hund hat den Fremden angebellt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Hund hat die Frau angebellt, worauf sie sofort ihr Tierabwehrspray eingesetzt hat.

  • Heute bin ich von Suses Hund angebellt worden, als ich Altbrot und Altkleider bei ihr abstellte.

  • Einmal hat Winston in Tirol einen Nordic Walker angebellt.

  • Lange ist es nicht her, da hat Vogts jeden angebellt, der es wagte, seinen Kapitän infrage zu stellen.

  • Als der Hund den Flüchtenden erreichte, wurde dieser aber nur angebellt und angeknurrt.

Wortbildungen

  • Anbellerei
  • Angebelle

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Afrikaans: aanblaf
  • Albanisch: i leh
  • Englisch:
    • bark
    • at
    • someone
    • something
  • Französisch:
    • aboyer
    • à
    • quelque chose
    • après
    • contre
    • quelqu’un
  • Italienisch:
    • abbaiare
    • a
    • qualcosa
    • qualcuno
  • Latein:
    • allatrare
    • oblatrare
  • Neugriechisch: γαβγίζω (gavgízo se)
  • Niederländisch: aanblaffen
  • Niedersorbisch:
    • łajaś
    • na
  • Paschtu: ـ يو چا پسې د يو سپي غپل ۲ـ لكه د سپي غوندې يو چا سره په قهر غږېدل
  • Polnisch:
    • szczekać (szczekać na kogoś/coś)
    • szczeknąć (szczeknąć na kogoś/coś)
    • zaszczekać (zaszczekać na kogoś/coś)
    • naszczekać (naszczekać na kogoś/coś)
  • Portugiesisch:
    • ladrar
    • a
    • algo
    • alguém
  • Russisch: лаять
  • Schwedisch: skälla på
  • Spanisch: ladrar
  • Ukrainisch:
    • лаяти (lajaty)
    • гавкати (havkaty)

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­bel­len be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 2 × N, 1 × A & 1 × B

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 1 × B

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von an­bel­len lautet: ABEELLNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Leip­zig
  6. Leip­zig
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Berta
  4. Emil
  5. Lud­wig
  6. Lud­wig
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Lima
  6. Lima
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

anbellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­bel­len kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anbellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anbellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12287140, 10765250, 9694363, 9387868, 9387867, 9387866, 7633061, 5059708, 3813047, 3004719 & 623384. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. radio-plassenburg.de, 04.09.2020
  2. blogigo.de, 10.02.2012
  3. sueddeutsche.de, 01.04.2007
  4. Berliner Zeitung 1998
  5. Berliner Zeitung 1996