mäkeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmɛːkl̩n]

Silbentrennung

keln

Definition bzw. Bedeutung

Abwertend: etwas an jemandem oder einer Sache/einem Sachverhalt auszusetzen haben.

Begriffsursprung

Mittelniederdeutsch „mekelen“, zunächst in der Bedeutung „den Zwischenhändler machen, vermitteln“, vom 18. Jahrhundert an in der Bedeutung „etwas auszusetzen haben, tadeln, bemängeln“

Konjugation

  • Präsens: mäkele/​mäkle, du mäkelst, er/sie/es mäkelt
  • Präteritum: ich mä­kel­te
  • Konjunktiv II: ich mä­kel­te
  • Imperativ: mäkel! (Einzahl), mäkelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­mä­kelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für mä­keln (Synonyme)

(seinem) Ärger (über / auf etwas) Luft machen
(seinen) Frust loswerden (wollen) (ugs.)
(seinen) Frust rauslassen (ugs.)
abkotzen (derb, fig.)
beckmessern:
abwertend: kleinlich tadeln, kleinlich kritisieren
(etwas) bekritteln:
etwas oder jemanden grundlos, kleinlich, kleinkrämerisch kritisieren
(etwas) bemäkeln:
einen (nicht sehr schwerwiegenden) Fehler (Makel) herausstellen
bemängeln:
Mängel an einer Sache konstatieren und kritisieren
(sich) beschweren:
etwas schwerer machen
sich bei jemandem über jemanden oder etwas beklagen
Frust ablassen (ugs.)
granteln (ugs., bayr., österr.):
intransitiv, süddeutsch und österreichisch umgangssprachlich: fortwährend schlecht gelaunt, verdrießlich (grantig) sein und sich entsprechend negativ äußern
herumkritisieren (an)
immer (et)was auszusetzen haben
immer (et)was zu meckern haben
maulen (ugs.):
seinen Unmut über etwas äußern
meckern (ugs.):
den typischen Laut einer Ziege (das Meckern) von sich geben
sich (oft) gehässig, aber nicht aggressiv beschweren; etwas bekritteln
mosern (ugs.):
sich beschweren, meckern
motzen (ugs.):
meckern; Unzufriedenheit ausdrücken
murren:
protestierende Laute (auch Wörter) ausstoßen
sich bedrohlich hören lassen
nölen (ugs.):
norddeutsch, salopp: etwas sehr langsam tun
nörgeln, sich beschweren (von Selbstmitleid geprägt)
nörgeln (ugs., Hauptform):
penetrant/störend, aber nicht aggressiv seinen Unmut äußern
pöbeln (ugs.):
sich frech und provozierend äußern; lauthals beschimpfen, beleidigen
quengeln (ugs.):
ein Gelenk, als Form der Behandlung, in eine bestimmte Lage zwingen
in jammerndem Ton wiederholt etwas fordern
räsonieren:
etwas mit vielen Worten aussprechen
über etwas räsonieren: über etwas schimpfen, sich (lautstark) über etwas beschweren
raunzen (ugs., österr.):
schimpfen
umgangssprachlich, süddeutsch, österreichisch: weinerlich klagen, nörgeln
reklamieren (schweiz.):
bildungssprachlich: etwas oder jemanden beanspruchen
sich über eine mangelhafte Kaufsache oder Dienstleistung beschweren (und Ersatz oder den Kaufpreis verlangen)
sich auskotzen (über) (derb)
sich beklagen (über)
sich unzufrieden äußern (fachspr., mediensprachlich, verhüllend)
sich unzufrieden zeigen (mediensprachlich)

Beispielsätze

Anstatt zu mäkeln solltest du lieber etwas Positives beitragen!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Da gäbe es doch wenig zu mäkeln.

  • Die Ansagen sind klar und präzise, hier gibt es nichts zu mäkeln.

  • Und auch ich hätte an der Stelle etwas zu mäkeln: Es handelt sich bei dem zitierten Satz um einen Fragesatz („Warum.

  • Heute muss ich mal etwas am Aufgabentext mäkeln.

  • Er weiss, dass Journalisten ständig etwas zu mäkeln haben.

  • Ob sich auch diesmal wieder die Sprachpolizisten melden, die an Aussprache und Grammatik der Texte mäkeln?

  • Ansonsten gibt es an dem Auftritt aber rein gar nichts zu mäkeln.

  • Das hängt allein von der Entwicklung der Wirtschaftspolitik ab. Wir mäkeln ja nicht aus Prinzip daran herum.

  • Äußerlich gibt es nichts zu mäkeln: Googles erstes Notebook, Pixel genannt, sieht im positiven Sinne schlicht aus.

  • Iyidirli aber hatte an Müllers Aussprache seines Namens nichts zu kritisieren und zu mäkeln.

  • Nur eine Szene sei wirklich in der Stadt gedreht, mäkeln die Anwohner.

  • Kein Wunder, dass die Zahnärzte-Gesellschaft nichts zu mäkeln hat an diesem Zustand.

  • Ein paar Stunden zuvor, in der Berliner Sömmerda-Halle, hatten die Spieler wenig, an dem sie mäkeln konnten.

  • DGB-Chef Michael Sommer sagte: "Wir werden nicht mäkeln."

  • Die ewig Miesepetrigen mäkeln: Markt und Wettbewerb hätten Vorrang haben müssen vor einem Einheitspreisdiktat.

  • Nichts zu mäkeln gibt es dafür an seinen inneren Werten.

  • Die Band funktioniert perfekt, am Sound gibt es nichts zu mäkeln.

  • Outsider müssen mäkeln, denunzieren dürfen sie nicht.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf mä­keln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm mä­keln be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × M & 1 × N

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Ä mög­lich.

Das Alphagramm von mä­keln lautet: ÄEKLMN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Umlaut-Aachen
  3. Köln
  4. Essen
  5. Leip­zig
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ärger
  3. Kauf­mann
  4. Emil
  5. Lud­wig
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

mäkeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort mä­keln ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mäkeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: mäkeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. augsburger-allgemeine.de, 15.06.2022
  3. faz.net, 24.04.2021
  4. zeit.de, 31.08.2019
  5. spiegel.de, 18.02.2018
  6. welt.de, 12.03.2017
  7. tagesschau.de, 03.06.2016
  8. feed.laut.de, 01.06.2015
  9. abendblatt.de, 31.12.2014
  10. abendblatt.de, 28.02.2013
  11. archiv.tagesspiegel.de, 10.07.2005
  12. archiv.tagesspiegel.de, 20.09.2004
  13. sueddeutsche.de, 23.07.2003
  14. sueddeutsche.de, 05.04.2002
  15. ln-online.de, 17.08.2002
  16. Die Welt 2001
  17. sz, 08.09.2001
  18. Berliner Zeitung 2000
  19. Die Zeit 1995