abdanken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌdaŋkn̩ ]

Silbentrennung

abdanken

Begriffsursprung

  • Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

  • strukturell: Ableitung eines Partikelverbs zu danken mit der Partikel ab-

Konjugation

  • Präsens: danke ab, du dankst ab, er/sie/es dankt ab
  • Präteritum: ich dank­te ab
  • Konjunktiv II: ich dank­te ab
  • Imperativ: dank ab! / danke ab! (Einzahl), dankt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­dankt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­dan­ken (Synonyme)

(sein) Amt zur Verfügung stellen
abdizieren:
abdanken, ein Amt niederlegen
abliebeln
abtreten:
die Schuhe säubern
durch Gebrauch abnutzen
(Posten) aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
das Handtuch werfen
den Abschied nehmen
den Staffelstab weitergeben (ugs.)
die Flinte ins Korn werfen
ein Amt
eine Funktion
einen Posten aufgeben
einreichen:
bei einer Behörde vorlegen, einem Amt zur Bearbeitung vorbringen
ursprünglich: jemanden für ein Amt vorschlagen, für eine Beförderung vorschlagen
(Amt) niederlegen:
etwas nach unten legen, etwas auf den Boden legen
etwas schreiben, etwas schriftlich fixieren
Platz machen (ugs.)
schmeißen:
etwas aufgeben, misslingen lassen
etwas erfolgreich durchführen
seinen Hut nehmen (ugs.)
sich verabschieden
(Amt) zurücklegen (österr.):
auf den ursprünglichen Platz bringen
auf ein Amt oder eine Funktion verzichten
zurücktreten:
seine Position oder Funktion aufgeben, ein Amt niederlegen
sich von einer Stelle nach hinten wegbewegen

Gegenteil von ab­dan­ken (Antonyme)

Amt:
eine feierliche Heilige Messe in der römisch-katholischen Kirche, kurz für: Hochamt
eine freiwillige und ohne Bezahlung ausgeübte Tätigkeit
an­neh­men:
eine Vermutung anstellen
einen Ball, der einem zugepasst wurde, unter Kontrolle bringen
an­tre­ten:
den Spurt beschleunigen
durch Betätigen des Anlassers den Motor starten
Funk­ti­on:
Aufgabe, Sinn und Zweck
Begriff, der in verschiedenen Strömungen der Linguistik Unterschiedliches bedeutet: in der Syntax zum Beispiel wird mit diesem Begriff die Rolle, die Wortgruppen im Satz erfüllen (Subjekt, Objekt …), bezeichnet und in der Sprechakttheorie wird die Mitteilungsabsicht des Sprechers/Schreibers als kommunikative Funktion bezeichnet
Pos­ten:
grober Schrot für Jagdflinten
Kontrollstelle (zum Beispiel bei Militär oder Polizei) oder Person in dieser Funktion
Wahl:
das Abstimmen darüber, wer bestimmte Ämter oder Gremien besetzen bzw. ausüben darf, auch über einzelne Sachthemen
eine Qualitätsstufe

Beispielsätze

  • Ich wurde gestern abgedankt, sagte der alte Jäger mit einem Seufzer.

  • Heute danken wir des Gemeindepräsidenten Koch ab.

  • Am Ende des Ersten Weltkrieges dankten etliche Kaiser ab.

  • Der Kaiser will abdanken.

  • Der König mußte abdanken.

  • Der Minister wollte nicht abdanken.

  • Sie sollten abdanken!

  • Ihr solltet abdanken!

  • Du solltest abdanken!

  • Tom sagt, Maria solle abdanken.

  • Wer hat 1908 vermutet, dass zehn Jahre später der deutsche Kaiser abdanken würde?

  • Der König muss abdanken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Mit der Jubiläums-Ausgabe will er abdanken, so ist der Plan.

  • Dass die Monarchin als Reaktion auf den Tod von Prinz Philip abdanken könnte, glauben Experten nicht.

  • Muss Rendi-Wagner abdanken, dann könnte das die steirische Polit-Landschaft durcheinanderwirbeln.

  • Für mich muss Zuckerberg schon längst abdanken.

  • Mitte Oktober 1989 stürzte er Honecker, musste aber vier Wochen nach dem selbst abdanken.

  • Er müsste wissen, erst wenn Theresa May und die Tory-Regierung abdanken, wäre an ein erneutes Votum überhaupt zu denken.

  • Dann aber kamen zum Aufruhr im Land ein paar üble Palastintrigen, sodass der Han-Kaiser abdanken musste.

  • Das "Made in Germany" hat abgedankt!

  • Aber abgedankt hat eine Bewegung wegen eines desaströsen Ergebnisses – schlechte gab es schon mehrere – nicht.

  • Daniel Craig hat noch nicht mal offiziell abgedankt.

  • Antwort schreiben Merkel muss abdanken!

  • Deshalb will er jetzt abdanken.

  • Für Spanien ist eine neue Epoche angebrochen: König Juan Carlos hat nach fast vier Jahrzehnten auf dem Thron abgedankt.

  • Sein Vater war verstorben und sein älterer Bruder David war abgedankt, um die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten.

  • Willem-Alexander dankte seiner Mutter Beatrix, die am Vormittag als Königin abgedankt hatte.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Herrscher, ein König, ein Präsident dankt ab

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ab­dan­ken be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × E & 1 × K

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem B und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ab­dan­ken lautet: AABDEKNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Düssel­dorf
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Köln
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Dora
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Kauf­mann
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Delta
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Kilo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

abdanken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­dan­ken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abdanken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abdanken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12430335, 12430334, 11568353, 8861798, 8861797, 8861792, 5247458, 2982050 & 1600462. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. az-online.de, 03.11.2023
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  6. spiegel.de, 05.07.2019
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  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1996