Willen

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

 ➠ siehe auch: wil­len (Postposition)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɪlən ]

Silbentrennung

Willen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

selten: Wille

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Willendie Willen
Genitivdes Willensder Willen
Dativdem Willenden Willen
Akkusativden Willendie Willen

Beispielsätze

  • Dies hat gezeigt, wie effektiv eine gemeinsame Verteidigung gegen den Terrorismus sein kann, wenn sie auf einem ausreichenden politischen Willen beruht.

  • Ich verstehe beim besten Willen nicht, was du an dem findest.

  • Tritt der Wille, in fremdem Namen zu handeln, nicht erkennbar hervor, so kommt der Mangel des Willens, im eigenen Namen zu handeln, nicht in Betracht.

  • Mit Gottes Willen im Gepäck werden Wände unsichtbar.

  • Politiker entscheiden gegen den Willen des Volks.

  • Um Gottes Willen, was habe ich bloß getan!

  • Mut beruht vor allem auf dem Willen, ihn zu haben.

  • Tom will gegen den Willen seines Vaters Mitglied des Fallschirmklubs werden.

  • Du kannst ihm deinen Willen kund tun.

  • Maria ist ein Kind, das sanft scheint, aber einen starken Willen hat.

  • Hübsch kann man Maria beim besten Willen nicht nennen, aber sie ist nett und hat Ausstrahlung.

  • Tom bekam seinen Willen.

  • Maria wurde gegen den Willen ihrer Eltern Tänzerin.

  • Als Übersetzung mag dieser Satz gehen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich ein Muttersprachler von sich aus so ausdrücken würde.

  • Ich konnte den Wohnungsschlüssel beim besten Willen nicht finden.

  • Es liegt am Willen der Menschen.

  • Die Frage des freien Willens ist für die Religion ein kniffliges Problem.

  • Wenn die Liebe den Willen unterstützt, was macht es für Mühe, Berge abzutragen?

  • Wer dem Pferd seinen Willen lässt, den wirft es aus dem Sattel.

  • Die Illusion eines freien Willens ist eine der bizarrsten Blüten der Evolution.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber abstufen kann man das beim besten Willen nicht.

  • Aber dass die Regierung den Willen hat, bei den Sicherheitskräften im Land gründlich aufzuräumen, darf bezweifelt werden.

  • Aber wesentlich Kräfte im rechten Lager gehen mit dem erklärten Willen zu einem neuen Anlauf ins neue Jahr.

  • Aber dass dein Plan beim besten Willen nicht umsetzbar ist, sollte auch klar sein.

  • Aber der Spiegel ist bekannt dafür, dass er die Realität nach seinem Willen umgestaltet, um die Deppen an Lesern vorzuführen.

  • Aber sie werden auf die Dauer nicht überleben, denn niemand kann über Jahre gegen den Willen des Volkes regieren.

  • Ab 2030 soll in Deutschland nach dem Willen der Grünen keine Kohle mehr verfeuert werden.

  • Aber ich habe deren Willen gesehen, das ist schon eine große Bank.

  • Aber die Frage ist eine andere: Man darf sich nicht nach dem Willen richten, sondern nur nach dem Gesetz.

  • Aber Sie haben recht: da es Gott nicht gibt (ausser als literarische Gestalt) kann man seinen/ihren Willen auch nicht wissen.

  • Aber für solche Entscheidungen braucht es Mut und politischen Willen.

  • Mit unermüdlicher Ausdauer und einem unbezwingbaren Willen kämpfte sich der Italiener jedoch aus dem Rollstuhl zurück ins Renncockpit.

  • Als Motiv nannten sie den Willen, das Haus zu zerstören, ohne aber nähere Angaben zu den Hintergründen zu machen.

  • Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll der TV-Wettermoderator weiterhin in Untersuchungshaft bleiben.

  • Dem politischen Willen für eine staatliche Auffanglösung wollen sie sich jedoch nicht entziehen.

Was reimt sich auf Wil­len?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Wil­len be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × I, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von Wil­len lautet: EILLNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Leip­zig
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Lud­wig
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Lima
  4. Lima
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Willen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wil­len kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Frei­heits­be­rau­bung:
deutsches Strafrecht; ohne Plural: Straftat gemäß StGB, bei der der Täter das Opfer gegen dessen Willen nicht nur ganz kurzfristig einsperrt oder ihm auf andere Weise (etwa Betäuben, Fesseln oder Festhalten) die (potenzielle) Fortbewegungsfreiheit nimmt
He­te­ro­no­mie:
Abhängigkeit von anderer als der eigenen sittlichen Gesetzmäßigkeit, unfrei im Willen
Pri­vat­au­to­no­mie:
Prinzip, dass in einer freien Gesellschaft jeder frei seinen Willen bilden, äußern und diesem Willen entsprechend handeln kann
Selbst­tö­tung:
(meist) amtssprachlich: die Beendigung des eigenen Lebens, welche unter vollstem Bewusstsein und durch den eigenen, freien Willen vollzogen wird; Suizid
Wäh­ler­wil­le:
der wirkliche oder vermeintliche politische Willen des Wählers
Wil­lens­akt:
durch den Willen ausgelöste Tat, Handlung
Wil­lens­an­stren­gung:
Einsatz allen Willens, um etwas zu erreichen
Wil­lens­frei­heit:
der Umstand, dass man sich nach eigenem Willen frei entscheiden und danach handeln kann
Wil­lens­stär­ke:
Festigkeit/Stärke des Willens
will­fah­ren:
jemandem oder etwas gehorchen, auf jemandes Willen achten

Buchtitel

  • Alchemistin wider Willen Gigi Pandian | ISBN: 978-3-49270-771-8
  • Der Marquess und die Braut wider Willen Freda MacBride | ISBN: 978-3-74130-359-3
  • Ein Duke wider Willen Sabrina Jeffries | ISBN: 978-3-73632-009-3
  • Ein Kaufmann wider Willen Vanja Hug | ISBN: 978-3-03401-740-4
  • Getreu seinem Willen Sophia Brandus | ISBN: 978-3-34797-463-0
  • Halbvampire wider Willen Nadja Fendrich | ISBN: 978-3-78558-812-3
  • Hat der Mensch einen freien Willen? Uwe an der Heiden, Helmut (Hgg.) Schneider | ISBN: 978-3-15018-521-6
  • Insel wider Willen Frida Luise Sommerkorn | ISBN: 978-3-75295-344-2
  • Kurt, Einhorn wider Willen. Irgendwas ist immer Chantal Schreiber | ISBN: 978-3-75140-117-3
  • Nationalstaat wider Willen Heinrich August Winkler | ISBN: 978-3-40679-110-9
  • Preisschrift über die Freiheit des Willens Arthur Schopenhauer | ISBN: 978-3-78730-418-9
  • Seelenübungen des Willens Martina Maria Sam | ISBN: 978-3-72351-364-4
  • Sisi – Kaiserin wider Willen Allison Pataki | ISBN: 978-3-74663-860-7
  • Triumph des Willens ¿ Sieg der Bilder. Wie Leni Riefenstahls Propagandafilm Adolf Hitler als charismatischen Herrscher darstellt Marc Petrovic | ISBN: 978-3-63866-794-4
  • Über Freiheit des Willens Johannes Heinrich Witte | ISBN: 978-3-38653-090-3
  • Vampirkönigin wider Willen. Fake it till you make it Jo Simmons | ISBN: 978-3-50515-130-9
  • Verlobung wider Willen Sophia Farago | ISBN: 978-3-94085-568-8
  • Weihnachtszauber wider Willen Sarah Morgan | ISBN: 978-3-95649-244-0
  • Werwolf wider Willen Rüdiger Bertram | ISBN: 978-3-86429-526-3

Film- & Serientitel

  • 008 – Agent wider Willen (Fernsehfilm, 2000)
  • Agentin wider Willen (Film, 1995)
  • Beschützer wider Willen (Film, 2008)
  • Dartmoor Beast – Freiwild wider Willen (Film, 2015)
  • Familie wider Willen (Fernsehfilm, 2010)
  • Family Thing – Brüder wider Willen (Film, 1996)
  • Freundin wider Willen – Achterbahn (Fernsehfilm, 1995)
  • Gauner wider Willen (Film, 2007)
  • Gegen ihren Willen (Fernsehfilm, 2009)
  • Große Liebe wider Willen (Fernsehfilm, 2001)
  • Heirat wider Willen (Fernsehfilm, 2002)
  • Herrchen wider Willen (Fernsehfilm, 2001)
  • Hochzeit wider Willen (Film, 2001)
  • Hugo, das Dschungeltier – Filmstar wider Willen (Film, 1996)
  • Jackie Chan – Spion wider Willen (Film, 2001)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Willen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2020, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12419010, 12192134, 12134400, 10995030, 10965476, 10685064, 10676216, 9167010, 9074766, 8842280, 8826436, 7816834, 7407624, 6813146, 5973126, 5647924, 5297874, 5096714, 4897826 & 4755140. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. rga.de, 21.06.2023
  2. nd-aktuell.de, 22.12.2022
  3. focus.de, 23.12.2021
  4. forum.abakus-internet-marketing.de, 22.10.2020
  5. spiegel.de, 05.03.2019
  6. focus.de, 21.05.2018
  7. n-tv.de, 17.06.2017
  8. tagesspiegel.de, 26.08.2016
  9. spiegel.de, 28.02.2015
  10. zeit.de, 27.07.2014
  11. zeit.de, 28.11.2013
  12. motorsport-magazin.com, 29.08.2012
  13. krone.at, 08.12.2011
  14. giessener-anzeiger.de, 19.05.2010
  15. nachrichten.finanztreff.de, 19.07.2009
  16. heise.de, 06.12.2008
  17. rhein-main.net, 26.04.2007
  18. ngz-online.de, 13.04.2006
  19. welt.de, 08.11.2005
  20. lvz.de, 19.01.2004
  21. lvz.de, 18.12.2003
  22. berlinonline.de, 27.03.2002
  23. bz, 09.01.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. BILD 1997
  27. TAZ 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995