Skrupel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈskʁuːpl̩ ]

Silbentrennung

Skrupel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Bedenken, Zweifel oder Gewissensbisse, die zu Hemmungen führen.

Begriffsursprung

Im 16. Jahrhundert von lateinisch scrūpulus "spitzes Steinchen; Skrupel" entlehnt, Diminuitiv von scrūpus "scharfer, spitzer Stein"

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Skrupeldie Skrupel
Genitivdes Skrupelsder Skrupel
Dativdem Skrupelden Skrupeln
Akkusativden Skrupeldie Skrupel

Anderes Wort für Skru­pel (Synonyme)

Bedenken:
meist Plural: aufgrund von Nachdenken entstandener Vorbehalt, Zweifel
ohne Plural: das Erwägen von etwas, das Nachdenken über etwas
Gewissensbisse
schlechtes Gewissen
Schuldgefühle
Vorbehalte
Zweifel:
inneres Schwanken; Unsicherheit in Bezug auf Vertrauen, Taten, Entscheidungen, Glauben oder Behauptungen bzw. Vermutung von Tatsachen

Sinnverwandte Wörter

Ge­wis­sens­biss:
Bewusstsein, an etwas Verwerflichem schuld zu sein
Hem­mung:
Ablehnung oder Widerstand, etwas zu tun, weil dies der inneren Überzeugung, den eigenen Wertmaßstäben oder Zielen widerspricht
Auftreten von Hindernissen und Widerständen, die etwas erschwert oder verhindert
Scham:
angstbesetztes Empfinden, das meist durch eigenes und von anderen beobachtbares Fehlverhalten ausgelöst wird, durch das man deren Achtung zu verlieren droht
die Gegend der Geschlechtsteile beim Menschen
Schuld­be­wusst­sein:
innere Einstellung/Überzeugung, man habe Schuld auf sich geladen

Beispielsätze

  • Sie hat keine Skrupel, ihn zu töten.

  • Es stimmt, dass er keinerlei Skrupel hat.

  • In alten Zeiten gingen die Leute nicht so leichtfertig mit der Sprache um, denn sie hatten Skrupel, dass sie hinter ihren eigenen Worten zurückbleiben könnten.

  • Wovor hast du am meisten Skrupel?

  • Ihr habt keine Skrupel.

  • Sie haben keine Skrupel.

  • Tom hatte keine Skrupel, beim Test zu schwindeln.

  • Er versuchte, seine Skrupel zu überwinden.

  • Manche Menschen haben keinerlei Skrupel.

  • Kolumbus empfand keine Skrupel, als er die Ureinwohner zu seinen Sklaven machte.

  • Er hatte keine Skrupel, so vorzugehen.

  • Ich hatte leichte Skrupel, so etwas zu tun.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Anfang Januar 2022 will der Angeklagte Skrupel bekommen und den Dienst abgeschaltet haben.

  • Andere Bezirke haben weniger Skrupel.

  • Der Richter nennt es "absolut verstörend", wie die Männer grausamste Gewalttaten "ohne jeden Skrupel" verübten.

  • Beim Anblick des schlafenden Bewohners stellten sich aber wohl Skrupel ein und der Ganove verschwand ohne Diebesgut.

  • Neu und erschreckend sei aber, dass diese Einstellung nun offen und ohne jede Skrupel gezeigt werde.

  • Jetzt habe er Skrupel, wieder über den üblichen Blödsinn zu schreiben, mit dem er zuvor seinen Twitter-Account gefüllt hatte.

  • Da sind keine Skrupel mehr vorhanden

  • Für ihn würde er alles über den Haufen schießen – ohne Skrupel.

  • Afrika Milo Rau: "Ich hatte riesige Skrupel" Wozu ist Radio fähig?

  • Selbst erfahrene Spieler bekamen dabei Skrupel und sahen sich fassungslos der dunklen Seite der Gewalt ausgeliefert.

  • Dabei wird dem Anwalt bald klar, dass er alle Skrupel hinter sich lassen muss, um sein Ziel zu erreichen.

  • Als selbsternannter »Weltpolizist« kennt man in Washington keine Skrupel.

  • SPD-Chef Gabriel, den sonst keine machtpolitischen Skrupel plagen, musste diese Offerte ausschlagen.

  • Denn dieses kennt laut einer Umfrage von Cyber-Ark nur wenig Skrupel, beim Jobwechsel Firmendaten zum neuen Arbeitgeber mitzunehmen.

  • Ein Detektiv darf keine Skrupel haben

Häufige Wortkombinationen

  • keine, keinerlei Skrupel haben, moralische Skrupel

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Skru­pel?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Skru­pel be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von Skru­pel lautet: EKLPRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Köln
  3. Ros­tock
  4. Unna
  5. Pots­dam
  6. Essen
  7. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Kauf­mann
  3. Richard
  4. Ulrich
  5. Paula
  6. Emil
  7. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Kilo
  3. Romeo
  4. Uni­form
  5. Papa
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

Skrupel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Skru­pel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bru­tal:
von Menschen: dazu neigen, rücksichtslos, übermäßig, unangebracht und oft unbeherrscht gewalttätig, verletzend oder quälerisch zu sein, meist ohne Reue oder Skrupel.
Grau­sam­keit:
nur Singular: ein menschlicher Charakterzug, der durch die Neigung gekennzeichnet ist, ohne Skrupel, Zurückhaltung oder Reue zu zerstören, zu verletzen oder zu töten und dadurch bei Mitmenschen Grauen hervorruft.
Hy­ä­ne:
eine ungehemmt egoistische Person ohne jegliche Skrupel
kalt­blü­tig:
ohne Skrupel
ruch­los:
ohne Skrupel, niederträchtig

Buchtitel

  • Ohne Skrupel Scott Bergstrom | ISBN: 978-3-49927-269-1
  • Sag Nein ohne Skrupel Manuel J. Smith | ISBN: 978-3-86882-232-8
  • Weltmacht ohne Skrupel John Perkins | ISBN: 978-3-86881-498-9

Film- & Serientitel

  • Babyhandel Berlin – Jenseits aller Skrupel (Film, 1998)
  • Gangster – Ohne Skrupel und Moral (Dokuserie, 2012)
  • Mütter ohne Skrupel (Fernsehfilm, 1993)
  • Ohne Skrupel (Film, 1995)
  • Spieler ohne Skrupel (Film, 1974)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Skrupel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Skrupel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10923467, 10774968, 7024892, 6589653, 4984366, 4034150, 3039436, 2491750, 2278374, 1816742 & 1540369. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. azonline.de, 20.01.2023
  3. morgenpost.de, 23.02.2022
  4. stern.de, 06.07.2021
  5. presseportal.de, 07.09.2020
  6. sn.at, 26.01.2018
  7. focus.de, 10.09.2017
  8. tagesspiegel.de, 17.06.2016
  9. feedsportal.com, 09.01.2015
  10. dw.de, 08.04.2014
  11. haz.de, 15.11.2013
  12. spiegel.de, 20.09.2012
  13. jungewelt.de, 31.05.2011
  14. brennessel.com, 06.07.2010
  15. feedproxy.google.com, 16.12.2009
  16. sueddeutsche.de, 11.06.2008
  17. rp-online.de, 22.08.2007
  18. welt.de, 08.09.2006
  19. archiv.tagesspiegel.de, 22.02.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 29.03.2004
  21. spiegel.de, 14.05.2003
  22. f-r.de, 12.04.2002
  23. bz, 13.10.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Welt 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995