Scharlatan

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃaʁlatan]

Silbentrennung

Scharlatan (Mehrzahl:Scharlatane)

Definition bzw. Bedeutung

Betrüger, Schwindler, der besonderes Wissen, magische Fähigkeiten oder übernatürliche Gaben zu besitzen vorgibt.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von französisch charlatan entlehnt, das auf italienisch ciarlatano zurückgeht, eine Verschmelzung von italienisch cerretano „Kurpfuscher, Marktschreier, eigentlich: “„Mann aus Cerretano“ und des italienischen Worts ciarlare „schwatzen“

Weibliche Wortform

  • Scharlatanin

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Scharlatandie Scharlatane
Genitivdes Scharlatansder Scharlatane
Dativdem Scharlatanden Scharlatanen
Akkusativden Scharlatandie Scharlatane

Anderes Wort für Schar­la­tan (Synonyme)

Abzocker (ugs.):
finanzieller Betrüger
Bauernfänger (ugs.):
jemand, der die mangelnde Erfahrung und Vertrauensseligkeit anderer zum Betrug ausnutzt und daher auch mit plumpen Mitteln erfolgreich ist; ursprünglich jemand, der Unerfahrene, besonders solche vom Lande, zum Glücksspiel verleitet und dabei übervorteilt
Betrüger (Hauptform):
Person, die andere täuscht, um sich einen Vorteil zu verschaffen; jemand, der betrügt
Hobby-Mediziner (ugs.)
Kurpfuscher (derb):
Arzt mit unzureichenden medizinischen Kenntnissen
jemand, der ohne entsprechende Qualifikation und ohne Zulassung medizinisch tätig ist
Nepper (ugs.):
jemand, der andere übers Ohr haut
Pseudomediziner (ugs.)
Quacksalber (derb):
abwertend: jemand, der mit unzulänglichen Mitteln zu heilen versucht; Person, die von ihrem (Heil-)Beruf nichts oder zu wenig versteht
Rosstäuscher:
Pferdehändler mit der Absicht zu betrügen
übertragen: betrügerischer Händler, bei dem die wahre Qualität von Waren und Dienstleistungen trickreich verschleiert wird
Schlawack (ugs., bayr.)
schwarzes Schaf (ugs., fig.)
Schwindler:
jemand, der lügt, täuscht, blufft oder betrügt
Wunderheiler:
jemand, der auf nicht erklärbare/wundersame Weise Heilung verschafft

Sinnverwandte Wörter

An­ge­ber:
Person, die ihre eigenen Leistungen freiwillig und unaufgefordert in den Vordergrund stellt
Hoch­stap­ler:
derb: Angeber
eine Person, die bewusst (mit oder ohne betrügerische Absicht) vorgibt, eine Person höheren Ansehens (meist akademischer Grad) zu sein, um persönliche Vorteile daraus zu ziehen

Beispielsätze

  • Der Scharlatan hatte sie alle hereingelegt.

  • Tom ist ein Scharlatan.

  • Es zeigte sich bald, dass der Arzt ein Scharlatan war.

  • Eine Gesellschaft, die sich nicht von Philosophen erleuchten lässt, wird von Scharlatanen betrogen.

  • Du hörst mehr auf das, was dieser Scharlatan sagt, als auf das, was der Arzt sagt.

  • Meine Mutter denkt, dass der Arzt ein Scharlatan ist.

  • Meine Mutter hält den Arzt für einen Scharlatan.

  • Sind sie lediglich Scharlatane?

  • Die Hoffnung ist weiter nichts als ein Scharlatan, der uns narrt ohne Unterlass.

  • Meine Großmutter ist einem Scharlatan namens Tom verfallen, dem sie Geld dafür gibt, dass er ihr die Zukunft vorhersagt.

  • Tom kennt nicht den Unterschied zwischen einem Arzt und einem Scharlatan.

  • Ich bin nicht so ein Scharlatan wie du.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das lädt Scharlatane ein, heiße Luft zu verkaufen.

  • Der Mann ist ein Scharlatan und bezahlter (?) Propagandist.

  • Freud als Scharlatan, als Betrüger?

  • Sorry, aber für mich ist Merz ein vollkommen überschätzter Scharlatan.

  • Dass alles im Glauben, Scharlatanen, Geistern, und religiöser Zügellosigkeit.

  • Scharlatane, die ihre Patienten mit überteuertem Zucker und/oder Wasser "behandeln" aber nicht.

  • Das ist doch ein Scharlatan!

  • Waren die Alchemisten nun Wissenschaftler, Künstler oder Scharlatane?

  • Aus meiner Sicht sind Psychologen Scharlatane, allesamt.

  • Wer den "kleinen" Bürger dahin treibt ist ein Scharlatan.

  • Viele Scharlatane, wenig Hilfe Die Nachfrage nach Karriereberatung steigt.

  • Normalerweise prüfen wir die Schreiben von solchen Scharlatanen für unsere Mandanten, und jetzt hat es uns selbst getroffen.

  • Sind neuerdings Scharlatane und Großmäuler in der Physik am Werk?

  • Deutsche Erstaufführung "Der Scharlatan"

  • Ich bin doch kein Scharlatan.

  • "Warum wirkt der Vorstandschef wie ein Versager", und warum tritt das Management auf wie eine "Bande von Scharlatanen".

  • Es gibt - da die Berufsbezeichnung Coach nicht geschützt ist - noch eine ganze Reihe von Scharlatanen in der Branche.

  • Im 0sten agiert er jetzt als Rattenfänger Ein Scharlatan übelster Art!!!

  • Wer so etwas verspricht, ist ein Scharlatan.

  • Er hat sich längst emanzipiert von diesem Image, das ihn irgendwo zwischen Spaßvogel und Scharlatan einsortierte.

  • Darin rechne der Musikproduzent mit seinem jüngeren Kollegen ab, der "ein Scharlatan" sei und "jeden denunziere, den er kennt".

  • Denn zu den großen Scharlatanen gehört, dass sie ihre Entlarvungen überleben.

  • Nicht jeder Analyst ist ein Scharlatan, aber wie mancher Experte unerfahrene Menschen in Engagements gedrängt hat, trägt skandalöse Züge.

  • Ein Scharlatan, der menschliche Organe mit hohem Gewinn verkaufen wollte?

  • Wunder haben in Rußland, dem Land der Scharlatane und Schamanen, seit jeher Konjunktur.

  • Wo verlaufen die Grenzen zum Scharlatan, zum Betrüger?

  • Denn sie seien nichts als Scharlatane, die ihren Kunden mit Börsenprognosen und Aktientips etwas vorgaukelten.

  • Gaukler und Akrobaten, Scharlatane und freche Narren sorgten für Stimmung und Spaß.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Schar­la­tan be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Schar­la­ta­ne zu­dem nach dem drit­ten A.

Das Alphagramm von Schar­la­tan lautet: AAACHLNRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Aachen
  5. Ros­tock
  6. Leip­zig
  7. Aachen
  8. Tü­bin­gen
  9. Aachen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Anton
  5. Richard
  6. Lud­wig
  7. Anton
  8. Theo­dor
  9. Anton
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Romeo
  6. Lima
  7. Alfa
  8. Tango
  9. Alfa
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Schar­la­tan (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Schar­la­ta­ne (Plural).

Scharlatan

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schar­la­tan kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Schar­la­ta­ne­rie:
Verhalten wie ein Scharlatan, Vortäuschung von etwas nicht Vorhandenem
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Scharlatan. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Scharlatan. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10979337, 8372243, 8088697, 5671977, 4897945, 4893918, 3238402, 2409691, 1585494, 1284085 & 627841. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Welt 1998
  27. BILD 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995