Prolet

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ pʁoˈleːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Prolet
Mehrzahl:Proleten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ende 19. Jahrhundert verkürzt aus Proletarier (Rückbildung), von lateinisch: proletarius „der nichts als Nachkommen (proles) Hervorbringende“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Proletdie Proleten
Genitivdes Proletender Proleten
Dativdem Proletenden Proleten
Akkusativden Proletendie Proleten

Anderes Wort für Pro­let (Synonyme)

Banause:
jemand, dem jeglicher Sinn für Kunst und Kultur abgeht, fehlt
ursprünglich: jemand, der sich mit rein handwerklichem Können an der schönen Kunst versucht
Barbar (geh., sehr selten):
abwertend: Mensch, dessen Verhaltensstandard weniger „zivilisiert“ ist
ursprünglich: Bezeichnung im antiken Griechenland für schlecht oder gar nicht griechisch sprechende Menschen
Botokude (derb, veraltet):
Angehöriger eines (fast ausgestorbenen) brasilianischen Indianerstammes
Schimpfwort, veraltet: Inbegriff eines unzivilisierten Menschen
Primitivling:
Person von sehr niedrigem Niveau
Proletarier:
Angehöriger des Proletariats
besitzlose Person im Römischen Reich
Proll (ugs.):
ordinärer Mensch ohne Bildung und ohne Manieren
Prolo (ugs.):
ordinärer Mensch ohne Bildung und ohne Manieren
Stoffel:
ungeschickter Mensch; Person, die sich ungeschickt ausdrückt, sodass sie oft/leicht falsch verstanden werden kann; aber auch ein ungehobelter, unhöflicher Mensch

Beispielsätze

  • Hey, du Prolet, du Vollproll, was willst du?

  • Die kannst du doch vergessen, das sind alles nur Proleten.

  • Na, so ein Prolet!

  • Tom ist ein Prolet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Man nennt das austeilen und da ist dieser Prolet Pocher immer ganz vorne dabei!

  • Solches Publikum will sich an einem besoffenen Proleten mit ekligen Verhaltensauffälligkeiten aufgeilen.

  • Prolet vs. Spießer – und beide doch Statussymbol.

  • Während die Proleten über diese erstrebenswerten Vorzüge nicht verfügen.

  • Ist das »gut« – etwa für die Proleten in Völklingen und ihre Familien, die existenziell in Richtung Milchstraße gebeamt wurden?

  • Die Proleten dürfen Straßen bauen und erhalten.

  • Ist mir wirklich Labsal, von Schnösels wie Ihnen richtig als Prolet, Pöbel und unter50-IQler klassifiziert zu werden.

  • Und wenn Sie die Kinder und ihre Familien als "Gscherte" und "Proleten" bezeichnen, dann kann man schon seine Schlüsse daraus ziehen.

  • Walts Schwager Hank wird vom Proleten zum einzigen Menschen, der hinter Walts teuflischen Plan kommt.

  • Der war ein Prolet und bleibt ein Prolet!

  • Man will in der Bremer Union halt nicht als Prolet gelten, sondern als Bürger mit Noblesse.

  • Denn das Motto der Feier lautete: "Wir sind Proleten".

  • Das sollten sich Proleten wie der Verdi-Chef bitteschön vor Augen halten.

  • "Sei Poet, sei Prolet, sei Berlin" prangt als Beispiel für Berliner Gegensätze auf Kugelschreibern der Kampagne.

  • Der Vater (besagter Macker), ein Prolet, der Körpergröße (2,50 Meter) und Gewicht (500 kg) zur Einschüchterung von Zoo-Besuchern einsetzte.

  • Und der antwortet erwartungsgemäß: "Jede Menge Proleten hier."

  • Andreas Schmidt wurde bekannt mit Rollen als Schläger, Prolet oder Macho.

  • Sich selbst bezeichnet er als "eingefleischten Proleten".

  • "Meine Eltern waren Proleten", so erzählt er mit einem spöttischen Funkeln hinter den runden Brillengläsern.

  • Im Einzelnen kann man aber Folgendes lustig finden: "Steh auf, Prolet!

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Stehkragenprolet

Übersetzungen

Was reimt sich auf Pro­let?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Pro­let be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × L, 1 × O, 1 × P, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × P, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem O mög­lich. Im Plu­ral Pro­le­ten zu­dem nach dem ers­ten E.

Das Alphagramm von Pro­let lautet: ELOPRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Offen­bach
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Otto
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Oscar
  4. Lima
  5. Echo
  6. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Pro­let (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Pro­le­ten (Plural).

Prolet

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Pro­let kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

pro­le­ten­haft:
wie ein Prolet verhaltend
prol­len:
sich wie ein Prolet verhalten

Buchtitel

  • Fräulein Prolet Cornelia Naumann | ISBN: 978-3-86841-312-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Prolet. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Prolet. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9813514. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  21. Die Zeit (26/2001)
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