Nominativ

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈnoːminaˌtiːf]

Silbentrennung

Nominativ (Mehrzahl:Nominative)

Definition bzw. Bedeutung

Erster Fall (Kasus) der Deklination (Beugung) von Wörtern.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von lateinisch (cāsus) nōminātīvus „Fall der Benennung“ entlehnt

Abkürzung

  • Nom.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Nominativdie Nominative
Genitivdes Nominativsder Nominative
Dativdem Nominativden Nominativen
Akkusativden Nominativdie Nominative

Anderes Wort für No­mi­na­tiv (Synonyme)

Casus rectus (lat.)
erster Fall
Nennendung
Nennfall
Werfall:
der Fall, in dem das Subjekt oder Prädikatsnomen eines Satzes steht (siehe auch Nominativ)
Werfall/Wer-Fall

Sinnverwandte Wörter

Ca­sus rec­tus:
gerader Fall: Nominativ (& Vokativ)

Gegenteil von No­mi­na­tiv (Antonyme)

Ab­la­tiv:
Kasus, der meist eine Trennung oder Entfernung ausdrückt, aber je nach Sprache auch andere Funktionen übernehmen kann
Wort, das in diesem Kasus steht
Ak­ku­sa­tiv:
4. Fall (Kasus) (Wen-Fall) der Deklination (Beugung) von Wörtern
Da­tiv:
Sprachwissenschaft: Wem-Fall, (im Deutschen und Lateinischen) 3. Fall (Kasus)
Gebefall
Ge­ni­tiv:
Wes-Fall, (im Deutschen und Lateinischen) 2. Fall (Kasus)
Herkunftsfall
In­s­t­ru­men­tal:
ein Fall (Kasus) der Tiefenstruktur, der das Mittel/Werkzeug benennt
ein Musikstück, das ohne Gesang auskommt und nur mit (Musik-)Instrumenten gespielt wird
Kla­ge­en­dung:
der Akkusativ
Kla­ge­fall:
der Akkusativ
Recht: Bedingung für eine Klage, Vorliegen einer Klage
Lo­ka­tiv:
Linguistik, speziell Kasusgrammatik: derjenige Tiefenkasus (semantische Rolle), der eine Ortsangabe enthält
Linguistik: Kasus, der den Ort angibt, an dem sich etwas befindet (= Lokalkasus)
Nehmfall
Ortsfall
Ruffall
Vo­ka­tiv:
Linguistik: der Fall (Kasus), der (zum Beispiel im Lateinischen, Serbischen oder Kurdischen) bei einem Anruf oder bei einer Anrede verwendet wird; in vielen anderen Sprachen, zum Beispiel im Deutschen, wird diese Funktion vom Nominativ (Anredenominativ) übernommen
Wem­fall:
Synonym von Dativ
Wen­fall:
Grammatik: Synonym zu Akkusativ, 4. Fall
Wes­fall:
Synonym von Genitiv
Womitfall
Zeugefall

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Afrikaans:
    • nominatief
    • eerste naamval
  • Albanisch:
    • emërore (weiblich)
    • rasë emërore (weiblich)
  • Arabisch: حالة الرفع (ḥāltu r-rafʿu)
  • Bosnisch: nominativ
  • Chinesisch: 主格 (zhǔgé)
  • Dänisch: nominativ
  • Dimli: halê rêçey
  • Englisch:
    • nominative
    • subject case
  • Esperanto: nominativo
  • Estnisch: nimetav
  • Färöisch: hvørfall
  • Finnisch: nominatiivi
  • Französisch: nominatif
  • Georgisch:
    • სახელობითი ბრუნვა
    • სახელობითი
  • Hebräisch: נושא (nosé)
  • Isländisch: nefnifall
  • Italienisch: nominativo
  • Japanisch: 主格
  • Kaschubisch:
    • nominatiw
    • nazéwôcz
  • Katalanisch: cas nominatiu
  • Kurmandschi: nomînatîv (weiblich)
  • Latein:
    • casus nominativus
    • nominativus
    • casus nominandi
  • Lettisch: nominatīvs (männlich)
  • Neugriechisch: ονομαστική (onomastikí)
  • Niederländisch:
    • eerste naamval
    • nominatief
  • Niedersorbisch: nominatiw
  • Obersorbisch:
    • nominatiw
    • prěni pad
  • Polnisch: mianownik
  • Portugiesisch: nominativo (männlich)
  • Russisch:
    • номинатив
    • именительный падеж
  • Schwedisch: nominativ
  • Serbisch:
    • први падеж (prvi padež)
    • номинатив (nominativ) (männlich)
  • Slowakisch:
    • nominatív
    • prvý pád
  • Slowenisch:
    • imenovalnik (männlich)
    • nominativ (männlich)
  • Spanisch: nominativo
  • Tschechisch: nominativ (männlich)
  • Türkisch:
    • yalın durum
    • mücerret
  • Ukrainisch: називний відмінок (männlich)
  • Ungarisch: alanyeset

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv No­mi­na­tiv be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × N, 1 × A, 1 × M, 1 × O, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × M, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem O, ers­ten I und A mög­lich. Im Plu­ral No­mi­na­ti­ve zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von No­mi­na­tiv lautet: AIIMNNOTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Offen­bach
  3. Mün­chen
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Aachen
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Völk­lingen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Otto
  3. Martha
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Anton
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Vik­tor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Oscar
  3. Mike
  4. India
  5. Novem­ber
  6. Alfa
  7. Tango
  8. India
  9. Vic­tor

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort No­mi­na­tiv (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für No­mi­na­ti­ve (Plural).

Nominativ

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen No­mi­na­tiv kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab:
mit Nominativ, ohne Artikel, vor allem in Fahrplänen, Listen, Tabellen und so weiter: von einem Ort, Punkt weg; synonym für: von … ab, von … an, von hier ab, von da ab
Ap­po­si­ti­on:
(weglassbare) Beistellung im (nominalen, …) Satzglied, die meistens im gleichen Kasus wie das Bezugsnomen steht und auf den gleichen Sachverhalt, die gleiche Person oder Ähnliches verweist. Sie kann auch abweichend vom Bezugsnomen im Nominativ stehen. (Viele Linguisten betrachten Appositionen als eine Sonderform des Attributs; sie verhalten sich aber syntaktisch anders.)
Ca­sus rec­tus:
gerader Fall: Nominativ (& Vokativ)
Gleich­set­zungs­no­mi­na­tiv:
Linguistik: ein zweites Satzglied (außer dem Subjekt) im Nominativ im gleichen Satz
Plu­to:
im Nominativ ohne Artikel: römischer Gott der Unterwelt
Sa­turn:
römischer Gott des Ackerbaus, Vater von Jupiter (im Nominativ ohne Artikel)
Ura­nus:
im Nominativ ohne Artikel: griechisch-römischer Gott des Himmels, Vater von Saturn
Ve­nus:
römische Göttin der Liebe (oft, im Nominativ immer ohne Artikel)
Vo­ka­tiv:
Linguistik: der Fall (Kasus), der (zum Beispiel im Lateinischen, Serbischen oder Kurdischen) bei einem Anruf oder bei einer Anrede verwendet wird; in vielen anderen Sprachen, zum Beispiel im Deutschen, wird diese Funktion vom Nominativ (Anredenominativ) übernommen
Wer-Fall:
Grammatik: deutsche Bezeichnung für Nominativ

Buchtitel

  • Die vier Fälle – Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ üben und festigen Saskia Kistner, Ann Cathrin Thanuskody | ISBN: 978-3-83462-490-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nominativ. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nominativ. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742