Nomenklatura

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ nomɛnklaˈtuːʁa ]

Silbentrennung

Nomenklatura

Definition bzw. Bedeutung

  • führende, herrschende Klasse eines Staates, insbesondere in sozialistischen und kommunistischen Staaten

  • Verzeichnis von Menschen mit Führungspositionen innerhalb eines sozialistischen Staates

Begriffsursprung

In den 1960er Jahren aus dem Russischen entlehnt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Nomenklatura
Genitivdie Nomenklatura
Dativder Nomenklatura
Akkusativdie Nomenklatura

Anderes Wort für No­men­kla­tu­ra (Synonyme)

Elite:
kleine Gruppe, die eine sozial sehr hohe Stellung hat
Führungspersönlichkeit:
Person, deren Auftreten es wahrscheinlich macht, dass andere Personen auf ihr Urteil hören
Großkopferter (ugs., bayr., österr.):
jemand mit akademischer Ausbildung
mächtige, einflussreiche männliche Person des öffentlichen Lebens, besonders aus den Bereichen Politik und Wirtschaft
Großkopfeter (ugs., bayr., österr.)
hochgestellte Persönlichkeit
maßgeblicher Entscheider

Gegenteil von No­men­kla­tu­ra (Antonyme)

Un­ter­schicht:
eine Schicht, die sich unter mindestens einer anderen Schicht befindet
unterste Schicht einer Bevölkerung, die nur über niedrige Einkommen und/oder einen niedrigen Lebensstandard verfügt

Beispielsätze

Die Nomenklatura des Landes würde einen Präsidenten aus dem Volk niemals akzeptieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wie die sich inzwischen gut dotierte Posten zuschieben, erinnert an die sozialistische Nomenklatura.

  • Fürs Erste ist die Situation so unerträglich, dass sie ihren Kindern selbst die Nomenklatura nicht mehr zumuten will.

  • Gnade haben viele verdient - nicht dieser Staat, seine Parteien, seine Nomenklatura und assoziierten Kräfte.

  • Mit 18, im ersten Semester Wirtschaftskybernetik, heiratete sie in eine Familie der Nomenklatura ein.

  • Kubas Nomenklatura ist unabhängig erarbeiteter geschäftlicher Erfolg ein Dorn im Auge.

  • Die ganze ländliche Nomenklatura.

  • Zuvor hatte die Nummer vier der chinesischen Nomenklatura mit seinem Tross Schloss Neuschwanstein besichtigt.

  • Das war auch eine Folge der genannten Passivität und des Verrats des überwiegenden Teils der Nomenklatura.

  • Die Verkehrsformen einer paranoiden Nomenklatura scheinen wie für ihn gemacht.

  • Kritische Beobachter betonen gern, Zwanziger sei ein klassischer Repräsentant der alten Nomenklatura westdeutscher Prägung.

  • Nur, dass in Serbien die Nomenklatura sich zwecks Machterhalt mit den antiwestlichen Nationalisten aus der Opposition verbündete.

  • Israel zeigt weiter Interesse, die "Sulta", die Nomenklatura der palästinensischen Autonomiebehörde, bei Laune zu halten.

  • Der perfekte Rückzug Nomenklatura wechselt die Seite.

  • Er sei, heißt es da, "die schönste Blüte, die auf dem Kompost der Nomenklatura wachsen konnte".

  • Bekanntlich waren im ZK-Apparat und in der hohen Nomenklatura viele Juden, die zur Leninschen Garde gehörten.

  • Die Justiz Irans ist vollkommen in den Händen der Konservativen, also der klerikalen Nomenklatura um das Religiöse Oberhaupt Chamenei.

  • Dort finden sich große Teile der alten Nomenklatura wieder.

  • Der Sohn Ilja wächst im Umkreis der politischen Nomenklatura auf.

  • Neun Tage lang schüttelte Clinton die Hände unzähliger Chinesen, unter ihnen immer wieder die der politischen Nomenklatura.

  • Noch verweigert die Nomenklatura offizielle Kontakte mit den Sprechern dieser Gruppe.

Übersetzungen

Was reimt sich auf No­men­kla­tu­ra?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv No­men­kla­tu­ra be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × O, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem O, zwei­ten N, ers­ten A und U mög­lich.

Das Alphagramm von No­men­kla­tu­ra lautet: AAEKLMNNORTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Offen­bach
  3. Mün­chen
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Köln
  7. Leip­zig
  8. Aachen
  9. Tü­bin­gen
  10. Unna
  11. Ros­tock
  12. Aachen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Otto
  3. Martha
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Kauf­mann
  7. Lud­wig
  8. Anton
  9. Theo­dor
  10. Ulrich
  11. Richard
  12. Anton

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Oscar
  3. Mike
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Kilo
  7. Lima
  8. Alfa
  9. Tango
  10. Uni­form
  11. Romeo
  12. Alfa

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

Nomenklatura

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen No­men­kla­tu­ra kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nomenklatura. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nomenklatura. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  18. Spektrum der Wissenschaft 1998
  19. TAZ 1997
  20. Berliner Zeitung 1997
  21. Süddeutsche Zeitung 1996
  22. Die Zeit 1996
  23. Die Zeit 1995
  24. Süddeutsche Zeitung 1995
  25. Stuttgarter Zeitung 1995