Minna

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɪna ]

Silbentrennung

Einzahl:Minna
Mehrzahl:Minnas

Definition bzw. Bedeutung

Weibliche Person, zur Verrichtung von Arbeiten in privaten Haushalten.

Begriffsursprung

Nach dem früher häufigen weiblichen Vornamen Minna, einer Kurz- oder Koseform von Wilhelmine, der sich als Berufsbezeichnung für Dienstmädchen etablierte; es galt als unschicklich, wenn die Tochter des Hauses und die Magd den gleichen Namen hatten und so verwendete man in solchen Fällen einfach den Namen der Vorgängerin oder (unabhängig vom Taufnamen) Minna

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Minnadie Minnas
Genitivdie Minnader Minnas
Dativder Minnaden Minnas
Akkusativdie Minnadie Minnas

Anderes Wort für Min­na (Synonyme)

Dienstmädchen:
weibliche Person, die zur Verrichtung von Haushaltsaufgaben angestellt ist
Dienstmagd:
historisch: (abhängig) Beschäftigte, die in einer Hauswirtschaft die nieder angesehenen Arbeiten verrichtete
Hausangestellte:
weibliche Person, die gegen Bezahlung ihre Arbeitskraft in einem Haushalt zur Verfügung stellt
Hausdame
Haushälterin:
Berufsbezeichnung für Frauen, die anderen Personen den privaten Haushalt führen, die anfallenden Hausarbeiten erledigen
Haushaltshilfe (Hauptform):
Kostenerstattung für eine Haushaltshilfe, die von der Kranken- oder Pflegeversicherung erbracht wird, wenn aus bestimmten Gründen die Führung des Haushalts (vorübergehend) nicht mehr möglich ist (Krankheit, Schwangerschaft und anderes)
Person, die zur Unterstützung bei der Hausarbeit (nach Bedarf, stunden-/tageweise) beschäftigt wird
Hausmädchen:
weibliche Person, die zur Verrichtung von Haushaltsaufgaben angestellt ist
Haustochter
Hauswirtschaftshelferin (Ausbildungsberuf)
Hilfskraft im Haushalt
Kammerzofe (veraltet):
Bedienstete einer vornehmen, höhergestellten Dame, Herrin
Perle (halb-scherzhaft) (ugs.):
durchbohrter, meist rundlicher Gegenstand, der zu mehreren auf Fäden oder Ketten aufgereiht als Schmuck verwendet wird
etwas, was im Vergleich zu anderen gleichartigen Objekten herausragt, besonders hoch geschätzt wird
Soubrette (Rollenfach bei Theater und Operette):
Oper, Operette, Theater: die Kammerzofe, die im Musik- und Sprechtheater immer lustige Rollen wie beispielsweise die Rolle der munteren Liebhaberin spielt
Stubenmädchen:
weibliche Angestellte eines Privathaushaltes oder eines Hotels, die Wohn- und Schlafräume sauber hält
Wirtschaterin (veraltet)
Zofe (veraltet):
Bedienstete einer vornehmen, höhergestellten Dame, Herrin
Zugehfrau (veraltet):
eine Frau, die zum Putzen in ein Haus kommt

Redensarten & Redewendungen

  • jemanden zur Minna machen
  • Grüne Minna

Beispielsätze

  • Maria macht Tom zur Minna.

  • Die Bezeichnung Minna war in Deutschland so verbreitet, daß das Wort als Synonym für den Beruf des Dienstmädchens stand.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Feuerflecken und Lebkuchen gab es beim Stand des Sport- und Kulturvereins mit Obfrau Christine Pokorny mit Sohn Max sowie Minna Habersatter.

  • Zum Schluss gibt es noch Glitzer und ein wenig von Minnas Lieblingsfarbe auf die Lippen – „Feenrosa“.

  • Aber Frank Minna war anders.

  • Später räumt er rückblickend ein, Minna Herzlieb „mehr als billig geliebt zu haben.

  • Die Nordic Tour war ein guter Gradmesser, obwohl mit Minna Kauppi und Helena Jansson starke Gegnerinnen fehlten.

  • Hier wird nun Minna Wagner vorgestellt, 30 Jahre Ehefrau des Komponisten, Vorgängerin von Cosima.

  • Ich will den Witz aus der Minna herauskitzeln, hatte Ingmar Otto angekündigt.

  • Bei Lessings Lustspiel "Minna von Barnhelm" habe er sich beispielsweise stets gefragt: "Worüber soll ich da lachen?"

  • Damals wollte Adele Minna mit Thomas (Eric Zecchin) verkuppeln.

  • Als er an der Kiste ankommt, warnt Minna ihn vor dem vermeintlichen Monster und sie verstecken sich zusammen.

  • Karin Henkel, die am Schauspielhaus "Medea" und "Komödie der Verführung" inszenierte, zeigt Lessings "Minna von Barnhelm" (26. Oktober).

  • Er war mit einer Christin, Minna Labowsky, verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter, Alice und Liesl.

  • Das Justizministerium lädt zu einer Rundfahrt in der "grünen Minna" ein - so heißt der Transporter für Häftlinge.

  • Andrea Thelemann ist Minna.

  • Großes Gelächter, und schon bringen Klikusch und Minna den nächsten Programmpunkt auf die Bühne.

  • Musik muss dabei sein - die neue Hamburger "Minna" kommt mit mächtig viel Gesang.

  • Schließlich war schon ihre Oma Minna Diercks vor 40 Jahren Gründungsmitglied des RVV Buchholz-Vaensen", sagte Nicole Niemann.

  • Seine Minna von Barnhelm-Bearbeitung spielt in einem heruntergekommenen Gasthaus an einem abgeschiedenen Ort wie Stendal.

  • Mit der Saison 1960 / 61 war das Marburger Schauspiel erstmals Gast in Oberursel, mit Lessings "Minna von Barnhelm".

  • An theatraler Stimmigkeit ist Petras' Minna so reich wie sie arm an interpretatorischer Kraft ist.

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Min­na be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × I & 1 × M

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich. Im Plu­ral Min­nas an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Min­na lautet: AIMNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Nürn­berg
  5. Aachen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Nord­pol
  5. Anton

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Novem­ber
  5. Alfa

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Min­na (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Min­nas (Plural).

Minna

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Min­na kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Glückstage unterm Apfelbaum – Geschichten von Minna Kathrin Rohmann | ISBN: 978-3-42376-224-3
  • Minna Melone – Wundersame Geschichten aus dem Wahrlichwald Sven Gerhardt | ISBN: 978-3-57017-959-8
  • Minna und die Magische Stadt Carina Zacharias | ISBN: 978-3-96372-071-0
  • Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück Gotthold Ephraim Lessing | ISBN: 978-3-15000-010-6
  • Minna. Kopf hoch, Schultern zurück Felicitas Fuchs | ISBN: 978-3-45342-643-6

Film- & Serientitel

  • Bokura wa Minna Kawaisou (TV-Serie, 2014)
  • Die grüne Minna (Film, 1960)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Minna. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Minna. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7036380 & 1215057. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Kommission für Mundartforschung (Herausgeber): Bayerisches Wörterbuch. Band 1+2, R. Oldenburg Verlag, München
  2. Günther Drosdowski, Werner Scholze-Stubenrecht et al.: Duden, Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich
  3. Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 2. Auflage. Band 3: Homer–Nutzen. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-451-04400-5, DNB 944179347
  4. noen.at, 29.11.2023
  5. fr.de, 20.08.2023
  6. ikz-online.de, 10.12.2019
  7. krone.at, 23.03.2016
  8. bernerzeitung.ch, 11.06.2013
  9. derstandard.at, 29.05.2013
  10. schwaebische-post.de, 06.07.2010
  11. morgenweb.de, 11.08.2009
  12. fuldaerzeitung.de, 04.12.2008
  13. dk-online.de, 07.10.2008
  14. abendblatt.de, 04.05.2007
  15. abendblatt.de, 05.04.2007
  16. lvz-online.de, 27.05.2007
  17. volksstimme.de, 03.10.2006
  18. gea.de, 02.01.2006
  19. spiegel.de, 05.04.2005
  20. abendblatt.de, 10.09.2004
  21. Die Zeit (03/2004)
  22. fr-aktuell.de, 08.09.2004
  23. f-r.de, 20.09.2003
  24. sueddeutsche.de, 24.10.2002
  25. sueddeutsche.de, 29.05.2002
  26. bz, 29.12.2001
  27. Berliner Zeitung 2000
  28. FREITAG 2000
  29. Tagesspiegel 1999
  30. Junge Welt 1999
  31. Berliner Zeitung 1998