Matrone

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [maˈtʁoːnə]

Silbentrennung

Matrone (Mehrzahl:Matronen)

Definition bzw. Bedeutung

  • abwertend: ältere, füllige Frau

  • Geschichte: eine in Europa verehrte Muttergottheit

  • Gesetztheit und Würde ausstrahlende ältere Frau

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch matrōne, belegt seit der Zeit um 1400, entlehnt aus lateinisch mātrōna „ehrbare, verheiratete Frau“, Ableitung von lateinisch māter „Mutter“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Matronedie Matronen
Genitivdie Matroneder Matronen
Dativder Matroneden Matronen
Akkusativdie Matronedie Matronen

Anderes Wort für Ma­t­ro­ne (Synonyme)

Alte (derb):
alte Frau
Ehefrau oder Lebensgefährtin
alte Frau (Hauptform)
alte Hexe (derb)
alter Besen (ugs., fig.)
altes Weib
(abgetakelte) Fregatte (ugs., abwertend, fig.):
abwertend: auffallend stark geschminkte (aufgetakelte) Frau
ein Kriegsschiff
Reff (ugs., abwertend):
kurz für Bücherreff
Landwirtschaft: Vorrichtung an der Sense, die aus parallelen Zinken besteht und mit der die Schwaden aufgefangen und gleichmäßig abgelegt werden
(alte) Schabracke (ugs., abwertend):
abwertend: unattraktive, ungepflegte, auch streitsüchtige, zänkische oder ältere Frau, Ehefrau oder Schwiegermutter (Niederrhein, Westfalen, Mitteldeutschland, Ostdeutschland)
eine besondere Form der Satteldecke
(alte) Schachtel (derb, abwertend, fig.):
abwertende Bezeichnung für eine meist alte Frau
kurz für Schachtelbeteiligung
(alte) Scharteke (ugs., abwertend):
abwertend: ältere weibliche Person
abwertend: altes Buch oder Urkunde
(altes) Schrapnell (ugs., fig.):
ältere, unfreundliche, oft unansehnliche Frau
Artilleriegeschoss, mit Kugeln versehen
Schreckschraube (ugs., abwertend):
umgangssprachlich, abwertend: unleidliche, unerträgliche, unangenehme weibliche Person
(alte) Schrulle (ugs., abwertend):
ältere, eigensinnige Frau mit einer abseits der Norm liegenden Persönlichkeit und Charaktereigenschaften, die im Allgemeinen als seltsam oder verwirrt bis leicht verrückt angesehen werden
eine ungewöhnliche Angewohnheit, ein seltsames Hobby, eine fixe Idee
Spinatwachtel (ugs., abwertend):
pejorativ: schrullige, seltsam wirkende, ältere Frau
(alte) Vettel (abwertend):
abwertend: alte, liederliche und hässliche Frau; Hexe
Dea
Deae
Matrae
Matres
Dame:
allgemeine unpersönliche Anrede im Plural verwendet oder höfliche Bezeichnung: Frau
die mächtigste Schachfigur

Beispielsätze

  • Von ihr malte er im Sommer 1908 zwei Porträts in spätpointillistischer Manier, die Mathilde als wenig attraktive Matrone zeigen.

  • Sie gilt als besonders tötlich und ist nicht umsonst als Matrone der Toten bekannt.

  • Wir lernen, dass die Frauen ("Matronen") viel Macht hatten, nicht nur im Haus, sondern auch im Dorf eine herausragende Rolle einnahmen.

  • Die 33-Jährige ist eine typische Matrone aus Kairos Armenvierteln.

  • Spielend ließe sich die Liste der drei ?M? fortsetzen; mit ?Madonnen, Mädchen und Matronen? zum Beispiel.

  • Im Restaurant herrscht plötzlich Leben: lauter Funktionäre in dunklen Mao-Anzügen mit ihren Matronen in Landestracht.

  • Die weiblichen Figuren des in Italien lebenden Deutschen erscheinen jedoch nicht als laszive Lustobjekte, sondern als fröhliche Matronen.

  • Und deshalb wurde Mom mobilisiert, Barbara Bush, die Matrone, die ihren Mann nach China begleitet hatte.

  • Im Kern schlank und leicht zu durchschauen, präsentiert sie sich aufgedonnert wie eine alternde Matrone.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ma­t­ro­ne?

Anagramme

Wortaufbau

Das viersilbige Isogramm Ma­t­ro­ne be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem A, T und O mög­lich. Im Plu­ral Ma­t­ro­nen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ma­t­ro­ne lautet: AEMNORT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Ros­tock
  5. Offen­bach
  6. Nürn­berg
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Richard
  5. Otto
  6. Nord­pol
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Romeo
  5. Oscar
  6. Novem­ber
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Ma­t­ro­ne (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Ma­t­ro­nen (Plural).

Matrone

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ma­t­ro­ne kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ma­t­ro­nen­stein:
gehauene Steintafel mit drei Matronen, oft mit farblicher Gestaltung
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Matrone. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Matrone. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. nzz.ch, 07.04.2017
  3. gameswelt.de, 31.08.2016
  4. morgenpost.de, 20.10.2013
  5. taz.de, 21.10.2011
  6. faz.net, 11.07.2007
  7. Die Zeit (09/2003)
  8. Berliner Zeitung 2000
  9. Die Zeit (47/1998)
  10. Welt 1998