Handlungsunfähigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈhandlʊŋsˌʔʊnfɛːɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Handlungsunhigkeit

Definition bzw. Bedeutung

Zustand, nicht in der Lage zu sein, etwas zu tun.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv handlungsunfähig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Handlungsunfähigkeitdie Handlungsunfähigkeiten
Genitivdie Handlungsunfähigkeitder Handlungsunfähigkeiten
Dativder Handlungsunfähigkeitden Handlungsunfähigkeiten
Akkusativdie Handlungsunfähigkeitdie Handlungsunfähigkeiten

Anderes Wort für Hand­lungs­un­fä­hig­keit (Synonyme)

Einflusslosigkeit:
Zustand, in einem bestimmten Zusammenhang nichts bewirken (beeinflussen) zu können
Erstarrung:
Vorgang, bei dem etwas starr wird
Zustand, nachdem etwas erstarrt ist
Handlungsschwäche
Hilflosigkeit:
Gefühl, nicht zu wissen, was man tun kann/sollte
Zustand, dass man sich selbst nicht helfen kann
Lähmung:
Medizin, Neurologie: verringerte Funktion der Nerven, mit Ausfällen des Empfindens und der Bewegungsfähigkeit
übertragen: Zustand, in dem sich in einem System nichts verändert, es nicht mehr funktioniert
Machtlosigkeit:
die Eigenschaft, keine Macht zu haben; der Zustand machtlos zu sein
Ohnmacht:
Unfähigkeit, etwas zu tun
vorübergehende Bewusstlosigkeit
Schwäche:
besondere Neigung zu etwas
charakterlicher Mangel
Unbeweglichkeit

Gegenteil von Hand­lungs­un­fä­hig­keit (Antonyme)

Hand­lungs­fä­hig­keit:
Zustand, in der Lage zu sein, etwas zu tun

Beispielsätze

  • Die pathologische Angst setzt ein Übermaß an Symptomen frei und lähmt Funktionen bis zur Handlungsunfähigkeit.

  • Machtversessene Politiker bringen die Bundesrepublik an den Rand der Handlungsunfähigkeit.

  • "Aber es darf kein unlösbares sein, denn das würde Handlungsunfähigkeit bedeuten", sagte van Dinther.

  • Damit will Frau Aigner nur von ihrer eigenen Handlungsunfähigkeit ablenken und die Verantwortung auf die Verbraucher abwälzen", so Backhaus.

  • Dem DGB drohe "Handlungsunfähigkeit", wenn sich nichts ändere, wird Huber zitiert.

  • In der Rechnung, die die USA sowie Israel aufmachen, schlagen diese Zwänge, Bemühungen und eventuelle Handlungsunfähigkeit nicht zu Buche.

  • Dieses "CSU-Getöse" (Ude) solle nur von der "totalen Handlungsunfähigkeit der Partei" ablenken, so der OB.

  • Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber wertete die Vorgänge dagegen als Zeichen für Schröders Handlungsunfähigkeit.

  • Durch zu viel Politiknähe wurde die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz aufgebläht und überladen bis zur Handlungsunfähigkeit.

  • Jahrelanger Filz der beiden großen Parteien habe zur Handlungsunfähigkeit der Landesregierung geführt, sagte Westerwelle.

  • Aus Sicht der Fraktionsvorsitzenden Kerstin Müller führt "der Machtkampf zwischen Merkel und Stoiber zur Handlungsunfähigkeit der Union".

  • Ohne Mehrheitsbeschlüsse als Regelfall würde die EU bei rasch steigender Mitgliederzahl in Handlungsunfähigkeit versinken.

  • Denn hinter der glänzenden Fassade vieler Vereine verbirgt sich zunehmend wirtschaftliche Handlungsunfähigkeit.

  • Der einzige und ehrliche Ausweg aus der "rot-grünen Handlungsunfähigkeit" in Düsseldorf seien Neuwahlen.

  • Unter diesen Umständen würde eine Europäische Union an ihrer Handlungsunfähigkeit zugrunde gehen.

  • Die Deutsche Polizeigewerkschaft warf der Politik Handlungsunfähigkeit bei der Verbrechensbekämpfung vor.

  • Das öffentliche Bild von totaler Handlungsunfähigkeit stimme nicht.

  • Gelingt diese Operation nicht, dann droht Berlin die totale politische Handlungsunfähigkeit.

  • Premierminister Murayama mußte die Veranstaltung vor wenigen Tagen absagen - ein Eingeständnis politischer Handlungsunfähigkeit.

  • Eine bis zur Handlungsunfähigkeit dezimierte Bahnpolizei kann nur jemand aus Wolkenkuckucksheim wollen.

  • Von den Oppositionsparteien fordert die Grüne Madeleine Petrovic Neuwahlen wegen 'Handlungsunfähigkeit' der Regierung.

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Hand­lungs­un­fä­hig­keit be­steht aus 20 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × G, 2 × H, 2 × I, 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × D, 1 × E, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × I, 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × G, 2 × H, 1 × D, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem D, S, drit­ten N, Ä und zwei­ten G mög­lich.

Das Alphagramm von Hand­lungs­un­fä­hig­keit lautet: AÄDEFGGHHIIKLNNNSTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Leip­zig
  6. Unna
  7. Nürn­berg
  8. Gos­lar
  9. Salz­wedel
  10. Unna
  11. Nürn­berg
  12. Frank­furt
  13. Umlaut-Aachen
  14. Ham­burg
  15. Ingel­heim
  16. Gos­lar
  17. Köln
  18. Essen
  19. Ingel­heim
  20. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Lud­wig
  6. Ulrich
  7. Nord­pol
  8. Gus­tav
  9. Samuel
  10. Ulrich
  11. Nord­pol
  12. Fried­rich
  13. Ärger
  14. Hein­reich
  15. Ida
  16. Gus­tav
  17. Kauf­mann
  18. Emil
  19. Ida
  20. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Lima
  6. Uni­form
  7. Novem­ber
  8. Golf
  9. Sierra
  10. Uni­form
  11. Novem­ber
  12. Fox­trot
  13. Alfa
  14. Echo
  15. Hotel
  16. India
  17. Golf
  18. Kilo
  19. Echo
  20. India
  21. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  14. ▄ ▄ ▄ ▄
  15. ▄ ▄
  16. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  17. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  18. ▄ ▄
  19. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 36 Punkte für das Wort Hand­lungs­un­fä­hig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 38 Punkte für Handlungsunfähigkeiten (Plural).

Handlungsunfähigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Hand­lungs­un­fä­hig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Schock­star­re:
Handlungsunfähigkeit, die durch Erschrecken ausgelöst wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Handlungsunfähigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Handlungsunfähigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fuldaerzeitung.de, 13.07.2011
  2. ftd.de, 20.06.2010
  3. focus.de, 09.06.2010
  4. mvregio.de, 21.08.2009
  5. fr-online.de, 03.04.2008
  6. berlinonline.de, 02.03.2005
  7. sz, 26.02.2002
  8. berlinonline.de, 20.07.2002
  9. sz, 22.11.2001
  10. DIE WELT 2001
  11. DIE WELT 2000
  12. Welt 1999
  13. Welt 1998
  14. Junge Freiheit 1997
  15. Berliner Zeitung 1997
  16. Die Zeit (48/1997)
  17. Berliner Zeitung 1996
  18. Stuttgarter Zeitung 1995
  19. Berliner Zeitung 1995
  20. Süddeutsche Zeitung 1995