Dystopie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ dʏstoˈpiː ]

Silbentrennung

Einzahl:Dystopie
Mehrzahl:Dystopien

Definition bzw. Bedeutung

  • Literatur: Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, auch: (literarische) Endzeit.

  • Medizin: anatomisch unübliche Lage von Gewebe oder eines Organs

Begriffsursprung

Aus dem gebundenen Lexem dys- und altgriechisch topos ‚OrtLehnbedeutung aus dem englischen dystopia

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Dystopiedie Dystopien
Genitivdie Dystopieder Dystopien
Dativder Dystopieden Dystopien
Akkusativdie Dystopiedie Dystopien

Anderes Wort für Dys­to­pie (Synonyme)

Anti-Utopie (bildungssprachlich):
Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, auch: (literarische) Endzeit
Antiutopie (bildungssprachlich):
Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, auch: (literarische) Endzeit
Gegenutopie:
Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, auch: (literarische) Endzeit
Kakotopie (selten):
Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, auch: (literarische) Endzeit
Mätopie (selten):
Geschichte, die in einer fiktiven Gesellschaft spielt, die sich zum Negativen entwickelt hat, auch: (literarische) Endzeit
negative Utopie
pessimistische Utopie
schwarze Utopie

Sinnverwandte Wörter

Allotopie
Heterotopie
Schre­ckens­vi­si­on:
Schrecken vor negativen Perspektiven
Schreckenszenario

Gegenteil von Dys­to­pie (Antonyme)

Eu­to­pie:
die Idealgesellschaft
die normale Lage
Uto­pie:
Wunschbild (von der Zukunft), das wahrscheinlich keine Wirklichkeit werden wird, nicht realisiert werden kann

Beispielsätze

Das Sujet des Romans „1984“ von Orwell ist der Dystopie „Wir“ von Jewgeni Samjatin entlehnt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nomades du nucléaire wirkt dagegen wie eine Film gewordene Dystopie.

  • Und schon sind wir mittendrinn in der Zeh'schen Dystopie.

  • Wer herauskommt, findet sich meist in einer digitalen Dystopie wieder, in der er auf Schritt und Tritt überwacht wird.

  • Doch als Satire ist das zu stumpf und als Dystopie zu lauwarm.

  • Wobei man ihm natürlich vorwerfen könnte, dass selbst die Dystopie bei ihm noch ästhetisch wirkt, zugleich ist das Teil der Irritation.

  • Das Tempo, in dem der Alltag zu einer Dystopie irgendwo zwischen zerfällt, ist atemberaubend.

  • Denn aus der Dystopie führt nie ein Herrscher, sondern stets nur die Bevölkerung.

  • Es braucht, macht die Inszenierung deutlich, nicht viel, um der einstigen Dystopie eine aktuelle Version vorzulagern.

  • Gilead ist ein totalitärer und christlich-fundamentalistischer Staat, eine Dystopie, die aber viele Ähnlichkeiten mit der Realität aufweist.

  • Islands Beitrag ist eine Dystopie, eine Warnung davor, dass Hass siegen wird, wenn wir nicht daran denken zu lieben.

  • Kontrolle, Überwachung und Manipulation in allen Lebensbereichen kennzeichnen diese Dystopie.

  • Weitere Trends sind Dystopien à la „Tribute von Panem“ oder blutrünstig-epische Stoffe im Zuge des Welterfolgs von „Game of Thrones“.

  • In „Ghost Recon: Wildlands“ entwirft Ubisoft die Dystopie eines Bolivien, das durch ein Drogenkartell übernommen wird.

  • Dies ist eine Dystopie von Jan Schmidt aus dem Jahr 1963.

  • Nach Orwells "1984" ist nichts mehr gekommen, im Grunde baut jede Dystopie darauf auf.

  • Vor 30 Jahren warnten besorgte Journalisten vor Orwells Dystopien.

  • Ich sehe mich in der Tradition von George Orwell oder Aldous Huxley, die Dystopien geschrieben haben.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Dys­to­pie?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Dys­to­pie be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × P, 1 × S, 1 × T & 1 × Y

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × Y
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S und O mög­lich. Im Plu­ral Dys­to­pi­en zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Dys­to­pie lautet: DEIOPSTY

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ypsi­lon
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Offen­bach
  6. Pots­dam
  7. Ingel­heim
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ysi­lon
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Otto
  6. Paula
  7. Ida
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Yan­kee
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Oscar
  6. Papa
  7. India
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort Dys­to­pie (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Dys­to­pi­en (Plural).

Dystopie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Dys­to­pie kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Dystopie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Dystopie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10071083. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. freitag.de, 23.02.2023
  3. faz.net, 25.01.2022
  4. derstandard.at, 07.10.2022
  5. deutschlandfunkkultur.de, 23.10.2021
  6. spiegel.de, 25.03.2021
  7. derstandard.at, 05.04.2020
  8. derstandard.at, 19.06.2020
  9. wienerzeitung.at, 05.10.2020
  10. spiegel.de, 07.09.2019
  11. queer.de, 14.05.2019
  12. jungewelt.de, 25.07.2018
  13. haz.de, 31.08.2018
  14. solothurnerzeitung.ch, 09.03.2017
  15. radio.cz, 20.10.2016
  16. spiegel.de, 21.11.2015
  17. heise.de, 02.01.2015
  18. zeit.de, 23.05.2012