Borniertheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bɔʁˈniːɐ̯thaɪ̯t ]

Silbentrennung

Borniertheit

Definition bzw. Bedeutung

Einstellung/Haltung einer Person, die von ihren eigenen Vorstellungen so überzeugt ist, dass sie nicht bereit ist, andere, abweichende Ideen auch nur zu erwägen.

Begriffsursprung

  • Ableitung des Adjektivs borniert zum Substantiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit

  • Das Wort ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Borniertheit
Genitivdie Borniertheit
Dativder Borniertheit
Akkusativdie Borniertheit

Anderes Wort für Bor­niert­heit (Synonyme)

Engstirnigkeit
Intoleranz:
Abneigung des Organismus auf bestimmte Stoffe wegen Allergie
Unduldsamkeit gegenüber einer anderen Meinung, Haltung oder Ähnliches
Nicht-Ertragen-Wollen
Unduldsamkeit:
Intoleranz gegenüber einer anderen Meinung, Haltung oder Ähnliches
Unnachgiebigkeit
Beschränktheit:
Eigenschaft/Zustand, geistig eingeschränkt zu sein
Eigenschaft/Zustand, materiell eingeschränkt zu sein
Ignoranz:
abwertend: selbstverschuldete Unwissenheit, Beschränktheit
ungebräuchlich: das Ignorieren
Schubladendenken (fig.):
Angewohnheit, eine Sache einer exklusiven/vorgefassten Kategorie zuzuweisen
Verbohrtheit

Weitere mögliche Alternativen für Bor­niert­heit

Halsstarrigkeit:
abwertend: Haltung, die sich durch das eigensinnige Beharren auf zum Beispiel der eigenen Überzeugung auszeichnet
Starrsinn:
eine Geisteshaltung oder ein krankhafter Geisteszustand, an einer einmal gefundenen Meinung unbeugsam, unbelehrbar und rigoros festzuhalten
Uneinsichtigkeit

Beispielsätze

  • Der Außenpolitikexperte Christian Hacke stellte dem Politiker Guido Westerwelle ein vernichtendes Urteil aus und unterstellte ihm eine Borniertheit, die er mit Hitlers Gefolgsmann Ribbentrop verglich.

  • Gegen seine Borniertheit kamen wir trotz aller Bemühungen nicht an.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die folgende Benennung von Konrad Adenauers Borniertheit, seines Dünkels und seiner Vorurteile dient nicht der Verunglimpfung seiner Person.

  • Morin hält das für eine gefährliche Borniertheit der Disziplin Soziologie.

  • Wiglaf Droste besetzt mit seinen Texten das klassische Narrenamt, das durch die Borniertheit seiner Mitmenschen in Verruf gerate ist.

  • Aber gegen Sturheit und Borniertheit ist kein Kraut gewachsen.

  • Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun, das ist ideologische Borniertheit!

  • Das ist ein Ausmaß an Borniertheit, Ignoranz und Arroganz, das seinesgleichen sucht.

  • Mit der rausgehängten Ideologie der Besserwisser und einer völligen Borniertheit.

  • Das Problem an der Sendung ist dann sehr schnell Beckmanns eigene Borniertheit.

  • Es ist das, von allen Argumenten für und wider den Posten abgesehen, ein Signal der Borniertheit.

  • Die Männer kommen mit ihrer Borniertheit und Egozentrik allerdings alles andere als gut weg.

  • Auf seine Borniertheit ist ihre Implementierungsstrategie zugeschnitten.

  • Richtig zur Verzweiflung treibt ihn die Borniertheit der böhmischen Bauern, die nur Bier, Knödel und fettes Fleisch kennen.

  • Beri hingegen lernt, sich von der Borniertheit seiner Sinne zu lösen und dem Hergebrachten ganz fremd zu werden.

  • Nur so konnten sie Widerstand gegen die polnische Borniertheit und Provinzialität leisten.

  • Für die Zukunft wünschte Gronemeyer sich 'weniger Borniertheit, mehr Weltläufigkeit und eine Moral, die nicht mit Nützlichkeit kokettiert'.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Bor­niert­heit?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Bor­niert­heit be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × R, 2 × T, 1 × B, 1 × H, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × T, 1 × B, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Bor­niert­heit lautet: BEEHIINORRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Tü­bin­gen
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Ingel­heim
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Otto
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Theo­dor
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Ida
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Tango
  9. Hotel
  10. Echo
  11. India
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

Borniertheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bor­niert­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fach­ar­ro­ganz:
Prävalenzeinbildung in der Konkurrenz der Fächer; Anmaßung, Borniertheit, Überheblichkeit, die das eigene Arbeitsgebiet als anspruchsvoller, wertvoller oder wichtiger über andere stellt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Borniertheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Borniertheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. faz.net, 14.08.2023
  3. fr.de, 06.07.2021
  4. freitag.de, 26.05.2019
  5. wochenblatt.cc, 30.10.2018
  6. focus.de, 10.01.2017
  7. zeit.de, 29.06.2015
  8. sueddeutsche.de, 08.04.2010
  9. news.de, 31.08.2010
  10. fr-aktuell.de, 28.10.2005
  11. Rhein-Neckar Zeitung, 20.08.2003
  12. welt.de, 17.07.2002
  13. Tagesspiegel 1999
  14. Berliner Zeitung 1998
  15. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  16. Süddeutsche Zeitung 1996