Anführungszeichen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanfyːʁʊŋsˌt͡saɪ̯çn̩]

Silbentrennung

Anführungszeichen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Linguistik, meist Plural: immer doppelt gesetztes Schriftzeichen (Interpunktionszeichen), mit dem eine direkte Rede, ein Zitat gekennzeichnet oder einzelne Wörter hervorgehoben werden.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Anführung, Fugenelement -s und Zeichen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Anführungszeichendie Anführungszeichen
Genitivdes Anführungszeichensder Anführungszeichen
Dativdem Anführungszeichenden Anführungszeichen
Akkusativdas Anführungszeichendie Anführungszeichen

Anderes Wort für An­füh­rungs­zei­chen (Synonyme)

Anführungsstrich:
Typografie, meist Plural: immer doppelt gesetztes Schriftzeichen (Interpunktionszeichen), mit dem eine direkte Rede, ein Zitat gekennzeichnet oder einzelne Wörter hervorgehoben werden
Anführungsstriche
Gänsefüßchen (ugs.):
umgangssprachlich: Satzzeichen, das bei Zitaten, direkter Rede und Ähnlichem benutzt wird, um das Zitierte kenntlich zu machen
Redezeichen
signum citationis (geh., lat.)
Tüddelchen (ugs.)
Zitatzeichen (Druckersprache) (ugs.)

Gegenteil von An­füh­rungs­zei­chen (Antonyme)

Dop­pel­punkt:
Name des Satzzeichens (Interpunktionszeichens) ":", das eine kataphorische Funktion hat; es weist auf das Folgende hin: ein Zitat, einen Begriff; etwas, das besonders hervorgehoben werden soll.
Zeichen für die mathematische Operation der Division oder eines Verhältnisses
Kom­ma:
ein kleines Musikintervall als Pythagoreisches Komma
Interpunktionszeichen, Satzzeichen
Punkt:
abstrahiert zu einem Grundbegriff: ein idealer, nicht ausgedehnter Ort
Bestandteil oder besondere Auszeichnung (Diakritikum) von Buchstaben in der Form , im Deutschen etwa bei „i“, „j“ und den Umlauten „ä“, „Ä“, „ö“, „Ö“, „ü“, „Ü“ vorkommend
Se­mi­ko­lon:
Satzzeichen, das zwei selbstständige Sätze trennt

Beispielsätze

  • Ein wortwörtliches Zitat muss in Anführungszeichen gesetzt werden.

  • Mit Anführungszeichen kann man auch anzeigen, dass man sich von dem Ausdruck, der hervorgehoben ist, distanziert.

  • Anführungszeichen können in verschiedenen graphischen Formen gebildet werden.

  • Wenn vor dem Zitat ein Doppelpunkt steht, beginnt man es groß und setzt den Punkt vor dem schließenden Anführungszeichen.

  • Bitte französische Anführungszeichen verwenden, wenn Sie einen französischen Satz schreiben.

  • Mir sind die deutschen Anführungszeichen befremdlich.

  • Der Punkt muss in den Anführungszeichen stehen.

  • Den Punkt bitte innerhalb der Anführungszeichen setzen!

  • Bei diesem Satz bitte noch französische Anführungszeichen setzen!

  • Bitte französische Anführungszeichen verwenden!

  • Vor dem schließenden Anführungszeichen bitte noch ein Leerzeichen setzen!

  • Vergiss nicht dauernd die Anführungszeichen!

  • Wie heißen Anführungszeichen auf Schwäbisch?

  • Wozu dienen die Anführungszeichen?

  • Lojban hat keine Anführungszeichen, stattdessen werden Strukturwörter verwendet.

  • Die Anführungszeichen werden in Deutschland auch „Gänsefüßchen“ genannt.

  • Es gibt heute, anders als noch zu Zeiten der Schreibmaschine, keine Entschuldigung mehr dafür, nicht die typographisch korrekten Anführungszeichen zu verwenden.

  • Die französischen Guillemets ähneln dem Fußabdruck einer Gans mehr als die „Gänsefüßchen“ genannten deutschen Anführungszeichen.

  • Ich würde das Wort in Anführungszeichen setzen.

  • Ich schlage vor, die Anführungszeichen hier wegzulassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dort sind nur – unter Anführungszeichen – 35 Prozent der Verkäufe seit 2013 so über den Tisch gegangen.

  • Wer das Video schaut, bemerkt die Anführungszeichen, die Emcke vor «Juden» und «Virologinnen» in die Luft zeichnet.

  • Der dritte Teil ist der Sortenname, der in der Regel zwischen zwei einfachen Anführungszeichen steht.

  • Daher rührt die Angewohnheit dieses Milieus, das Wort "Elite" in Anführungszeichen zu setzen oder mit "angebliche" zu ergänzen.

  • Anführungszeichen benutze ich gern.

  • Daneben gebe es den Zorn auf das "Establishment, in Anführungszeichen", dem in breiter Front politisches Versagen vorgeworfen werde.

  • Die Kiewer Regierung (ganz ohne Anführungszeichen) ist eine legitim gewählte Regierung.

  • Die Finesse war nicht von mir, sondern vom Partner unter Anführungszeichen.

  • Einige Poster, auch ich, haben die Anführungszeichen gestört.

  • Hier ist es so, dass nur der erste Platz zählt, auch wenn es für viele unter Anführungszeichen nur die vierte Liga in Deutschland ist.

  • Deswegen hab ich "Jurist" ja auch in Anführungszeichen geschrieben.

  • Das war ein Disput in Anführungszeichen zwischen Trainer und Präsidium.

  • Die Ministerin habe diesen Ausdruck ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, sagte ein Ministeriumssprecher.

  • Um dieses Ergebnis-Abo zu bestellen, genügt eine SMS mit dem Text ?RMN F1LIVE? (ohne Anführungszeichen) an die Kurzwahl 32020.

  • Anführungszeichen aber lenken die Aufmerksamkeit von der primären Bedeutung auf eine übertragene Bedeutung.

  • Antwort des Zwiebelfischs: Anführungszeichen dienen der Hervorhebung von Wörtern.

  • Sonst ist durchgängig vom Königsberger Gebiet die Rede - ohne Anführungszeichen.

  • Ich gehöre aber nicht dazu: Ich finde Magny Cours eine sehr schöne Strecke, auch wenn sie in Anführungszeichen aus der Retorte ist.

  • Das geht allerdings nur mit grundsätzlich einheitlichen und damit - in Anführungszeichen fairen Rahmenverträgen.

  • Die Betrachter sollten in einen Dialog mit den Texten treten: "Die Zitate sind ohne Anführungszeichen, es ist die direkte Rede der Spiegel."

  • Anführungszeichen sind beim grünen wie beim roten Einvernehmen angebracht.

  • Der Verleger ließ nicht damit nach, DDR in Anführungszeichen schreiben zu lassen ("DDR").

  • Vor allem aber um Anführungszeichen.

  • Das Wort Spenden wird in unserer ganzen Presse ohne Anführungszeichen verwendet, aber es ist eine Beschönigung des Sachverhaltes.

  • Alle Favoriten sind noch ausgeruht, in Anführungszeichen gesagt.

  • Dann muß man "Englisch" natürlich in Anführungszeichen setzen.

  • Natürlich spricht man im Kreise von FachkollegInnen nicht immer mit erhobenen Händen, um die Anführungszeichen zu signalisieren.

  • Das ist ein, in Anführungszeichen, kleiner Erfolg.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv An­füh­rungs­zei­chen be­steht aus 17 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 2 × H, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × R, 1 × S, 1 × U, 1 × Ü & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × H, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × R, 1 × S, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten H, S und I mög­lich.

Das Alphagramm von An­füh­rungs­zei­chen lautet: ACEEFGHHINNNRSUÜZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Frank­furt
  4. Umlaut-Unna
  5. Ham­burg
  6. Ros­tock
  7. Unna
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar
  10. Salz­wedel
  11. Zwickau
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Chem­nitz
  15. Ham­burg
  16. Essen
  17. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Fried­rich
  4. Über­mut
  5. Hein­reich
  6. Richard
  7. Ulrich
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav
  10. Samuel
  11. Zacharias
  12. Emil
  13. Ida
  14. Cäsar
  15. Hein­reich
  16. Emil
  17. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Fox­trot
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Hotel
  7. Romeo
  8. Uni­form
  9. Novem­ber
  10. Golf
  11. Sierra
  12. Zulu
  13. Echo
  14. India
  15. Char­lie
  16. Hotel
  17. Echo
  18. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  14. ▄ ▄ ▄ ▄
  15. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 33 Punkte für das Wort.

Anführungszeichen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen An­füh­rungs­zei­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Al­pen:
übertragen, besonders im 19. Jahrhundert, heute oft mit Anführungszeichen oder als Teil von Toponymen: eine Bezeichnung für andere relativ lange und hohe Gebirgszüge
an­füh­ren:
in Anführungszeichen setzen
Gu­il­le­met:
spitzes Anführungszeichen
Gän­se­fuß:
Typografie: Anführungszeichen, Ausführungszeichen
Jung­frau:
in Anführungszeichen: kurz für Friedrich Schillers Tragödie Die Jungfrau von Orleans (→Wikipedia)
Zi­tat:
wörtliche Anführung (Wiedergabe) eines Textes, die immer in Anführungszeichen steht
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Anführungszeichen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Anführungszeichen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11537220, 11537215, 10705071, 10000363, 9977084, 9965429, 9789728, 9789682, 5689893, 5689892, 5164025, 4187661, 3921972, 2762044, 2715716, 2715709 & 2494265. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. salzburg.orf.at, 17.10.2022
  2. luzernerzeitung.ch, 15.06.2021
  3. sueddeutsche.de, 30.01.2020
  4. heise.de, 11.09.2019
  5. bild.de, 19.03.2017
  6. tagesspiegel.de, 24.05.2016
  7. zeit.de, 25.11.2015
  8. kurier.at, 13.12.2014
  9. derstandard.at, 26.12.2013
  10. kurier.at, 29.01.2012
  11. spiegel.de, 12.10.2011
  12. faz.net, 05.09.2009
  13. ngo-online.de, 16.02.2007
  14. rhein-main.net, 30.03.2007
  15. spiegel.de, 17.06.2005
  16. spiegel.de, 23.07.2005
  17. berlinonline.de, 22.10.2004
  18. spiegel.de, 05.07.2003
  19. netzeitung.de, 18.06.2002
  20. sz, 20.02.2002
  21. Die Welt 2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. FREITAG 1999
  24. Welt 1998
  25. TAZ 1997
  26. TAZ 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995