zuordnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡suːˌʔɔʁdnən ]

Silbentrennung

zuordnen

Definition bzw. Bedeutung

  • für ein beliebiges Objekt anweisen, wem/welcher Gruppe es sich anschließen soll

  • für ein beliebiges Objekt feststellen, welchen Platz es in einer Ordnung einnimmt

Begriffsursprung

Ableitung von ordnen mit dem Präfix zu-.

Konjugation

  • Präsens: ordne zu, du ordnest zu, er/sie/es ordnet zu
  • Präteritum: ich ord­ne­te zu
  • Konjunktiv II: ich ord­ne­te zu
  • Imperativ: ordne zu! (Einzahl), ordnet zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­ord­net
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­ord­nen (Synonyme)

austeilen:
Gegenstände an mehrere Personen verteilen
körperliche Handlungen anderen zukommen lassen
verteilen:
etwas in gleicher Menge, Ausmaß an verschiedene Stellen bringen
mehr Fläche, Raum einnehmen, in Anspruch nehmen; sich ausbreiten
zumessen:
durch Wiegen/Zählen (Messen) bestimmen und dann einem Empfänger zuteilen
zukommen lassen, beimessen
zuteilen:
eine bestimmte Menge (einen Teil/Anteil) zuweisen/geben
mit einer bestimmten Aufgabe betrauen, an einen bestimmten Platz schicken
zuweisen:
die Zuordnung bestimmen, festlegen, dass zwei Dinge/Personen oder Paarungen aus Sache und Person (vorübergehend) zusammengehören und in dieser Paarung gesehen/verwendet/genutzt werden sollen
gegeneinander abgleichen
gleichsetzen:
als gleichwertig sehen und so behandeln
unifizieren (fachspr.):
etwas auf ähnliche oder gleiche (einheitliche) Art gestalten
(räumlich) einordnen:
im Straßenverkehr auf eine bestimmte Fahrbahn fahren
sich in ein System, in eine Ordnung einfügen und sich dort anpassen
lokalisieren:
bildungssprachlich, fachsprachlich: auf einen Ort begrenzen, beschränken, eine Ausbreitung verhindern
bildungssprachlich, fachsprachlich: die Lage von etwas genau bestimmen
(etwas irgendwo) verorten (geh.):
einen Platz in einem Bezugssystem zuweisen
einen Standort bestimmen

Sinnverwandte Wörter

bei­ord­nen:
(gleichberechtigt) zusammenfügen
häufig im Zusammenhang mit Rechtsprechung: als Hilfe an die Seite stellen
ein­stu­fen:
eine Bewertung und Zuordnung nach Merkmalen zu einer Gruppe / Klasse / Kategorie vornehmen
ka­te­go­ri­sie­ren:
in Kategorien einordnen
klas­si­fi­zie­ren:
Klassen definieren, in welche man Objekte einordnen kann
Objekte in vorgegebene Klassen einordnen
zu­ge­sel­len:
als Partner/Kamerad (Geselle) zur Seite stellen
hinzukommen (als Gleicher/Gleiches unter Gleichen)
zu­rech­nen:
addieren, zu einer Zahl dazuzählen
davon ausgehen, dass jemand für eine Tat verantwortlich ist

Gegenteil von zu­ord­nen (Antonyme)

he­r­aus­neh­men:
etwas aus dem Inneren von etwas entfernen
etwas tun, für das man keine sichere Legitimation hat

Beispielsätze

  • Wale werden aufgrund ihrer biologischen Merkmale nicht den Fischen zugeordnet; der Ausdruck Walfisch ordnet sie also falsch zu.

  • Er wurde nach seiner Ankunft vorläufig der gelben Gruppe zugeordnet.

  • Tom wurde aufgrund seiner Testergebnisse der Englischgruppe der fortgeschrittenen Anfänger zugeordnet.

  • Die gesamte Entwicklung der Erde und des Lebens auf der Erde ist so eng mit dem Mond verzahnt, dass wir ihm wirklich schon fast magische Kräfte zuordnen können.

  • Steine werden gemeinhin der toten Materie zugeordnet.

  • Jeder Kategorie ist ein eindeutiger Code zugeordnet.

  • Ich kann seinen Akzent nicht recht zuordnen.

  • Es ist zu empfehlen, keine Sätze zu übersetzen, die nicht einem Muttersprachler zugeordnet sind.

  • Jeder Wohnung ist ein Garten zugeordnet.

  • Jedem Haus ist ein Garten zugeordnet.

  • Wie viele Sätze der dreizehn größten Sprachen sind identifizierten Muttersprachlern zugeordnet?

  • Die Sternzeichen Zwillinge, Waage und Wassermann sind dem Luftelement zugeordnet.

  • Schriftsteller sollten einander nach ihren Urstrukturen, Urmotiven und Urbildern zugeordnet werden, nicht chronologisch.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle geplanten Rufhilfe-Tätigkeiten werden erfasst und sind konkreten Rotkreuz-Mitarbeitern zugeordnet.

  • Dadurch können die bezogenen Digitalmünzen dem Käufer beim Bezahlen nicht zugeordnet werden.

  • Also müsste man die als Rassisten bezeichnen, die Menschen einer Rasse zuordnen.

  • Bin dann zum Schluss gekommen, dass diese „Handschrift“ auch 9/11 zugeordnet werden.

  • Das Tagfahrlicht am Tri-Wing könnte der Porsche-Kenner durchaus den aktuellen Modellen zuordnen.

  • Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Textes wurde eine Äußerung irrtümlich Michael Lehmann zugeordnet.

  • Als Learning-by-doing-Musiker wurden U2 dem sogenannten Post Punk zugeordnet, der zweiten Welle nach den Sex Pistols und Ramones.

  • Allen zusammen wurden 2015 insgesamt 32 Straftaten, darunter sieben Gewaltdelikte, zugeordnet.

  • Allen drei Tasten können je zwei weitere Funktionen bei langem Druck oder Doppeltipp zugeordnet werden.

  • Aktuell werde das Diebesgut sortiert und verschiedenen Straftaten zugeordnet, so die Polizei.

  • Bisher konnten alle DNA-Proben dem bekannten Männchen M20 zugeordnet werden.

  • Wir erinnern uns: in der sichtbaren Welt kann man Objekten einen genauen Aufenthaltsort zuordnen.

  • Arbeitslose sollten, müssen nicht mehr nach Alphabet sondern nach Qualifikation und Erfahrungen den Vermittlern zugeordnet werden.

  • Damit könne ein Netz konkret den Bewohnern zugeordnet werden können.

  • An den Wänden hängen Werke, die ein Betrachter auf dem ersten Blick nicht einem Künstler allein zuordnen würde.

Häufige Wortkombinationen

  • falsch, richtig zuordnen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb zu­ord­nen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × O, 1 × R, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U und D mög­lich.

Das Alphagramm von zu­ord­nen lautet: DENNORUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Offen­bach
  4. Ros­tock
  5. Düssel­dorf
  6. Nürn­berg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Otto
  4. Richard
  5. Dora
  6. Nord­pol
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Oscar
  4. Romeo
  5. Delta
  6. Novem­ber
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

zuordnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­ord­nen ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­stem­peln:
jemanden oder etwas (vorschnell) als etwas bezeichnen, bewerten, einem bestimmten Typ zuordnen
Halb­kon­so­nant:
Linguistik: Laut, der phonetisch gesehen weder den Vokalen noch den Konsonanten eindeutig zugeordnet werden kann und nicht in silbentragender Position, also nicht als Silbenkern verwendet wird
He­cken­aus­druck:
Linguistik: sprachlicher Ausdruck, der dazu dient anzuzeigen, in welchem Maße ein bestimmtes Objekt einer angenommenen Kategorie zugeordnet werden kann
His­bol­lah:
eine im (südlichen) Libanon ansässige radikale politische und paramilitärische Organisation, die dem schiitischen Islamismus zugeordnet und von einigen (zumeist aber nicht ausschließlich westlichen) Staaten als Terrororganisation, von anderen (wie etwa dem Iran, Syrien und dem Libanon selbst) als legitime Widerstandsbewegung betrachtet wird
Mo­bil­te­le­fon­num­mer:
bestimmte Nummer, Zahlenfolge, unter der man ein Mobiltelefon, dem diese zugeordnet ist, anwählen kann
ran­do­mi­sie­ren:
Sozialwissenschaft: zuordnen der Versuchspersonen zu verschiedenen Testbedingungen durch Zufallsmethoden
Schib­bo­leth:
Linguistik: spezifisches sprachliches Merkmal, mit dem ein jeweiliger Sprecher eindeutig (regional, sozial oder dergleichen) zugeordnet werden kann
Trans­li­te­ra­ti­on:
Übertragung eines Textes aus einem Schriftsystem in ein anderes und zwar so, dass die Schriftzeichen in beiden Richtungen eindeutig einander zugeordnet werden können
Va­sall:
abhängiger Gefolgsmann, der von einem Lehnsherrn ein Lehen (Land und Amt) zugeordnet bekam und dafür Treue und Leistungen, wie militärische Gefolgschaft, zu erbringen hatte
ver­schlag­wor­ten:
Gegenständen, Themen oder Texten Stichworte/Schlagworte zuordnen, die deren Inhalt beschreiben, um sie in einer Schlagwortliste zu erfassen und damit besser zugänglich zu machen

Buchtitel

  • Bandolino Set 70. Vergleichen und zuordnen Friederike Barnhusen | ISBN: 978-3-40171-867-5
  • Mein großes Vorschulbuch – Zählen, zuordnen, Fehler finden Laura Lamping | ISBN: 978-3-78066-400-6
  • Mein superstarker Kindergartenblock. Vergleichen und zuordnen Angela Fischer-Bick, Stefan Seidel, Edith Thabet | ISBN: 978-3-40171-933-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zuordnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zuordnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10166062, 9401174, 6962593, 6311778, 6092685, 2974035, 2837676, 2837671, 2775870, 2733620 & 2422352. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  25. DLF - aus Naturwissenschaft und Technik 1998
  26. TAZ 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995