werten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈveːɐ̯tn̩ ]

Silbentrennung

werten

Definition bzw. Bedeutung

  • den ideellen Wert einer Sache beurteilen

  • etwas als etwas ansehen; jemanden als jemanden betrachten

  • Note, Punkte geben

Konjugation

  • Präsens: werte, du wertest, er/sie/es wertet
  • Präteritum: ich wer­te­te
  • Konjunktiv II: ich wer­te­te
  • Imperativ: werte! (Einzahl), wertet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­wer­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für wer­ten (Synonyme)

ansehen:
(nicht mehr) weiterhin ertragen können
den Blick bewusst auf etwas oder jemanden richten
benoten:
für etwas eine bestimmte Note vergeben
betrachten:
ein Thema betrachten: erörtern, diskutieren
etwas als etwas betrachten: einschätzen, annehmen
bewerten:
den Wert oder die Qualität von etwas abschätzen, bestimmen oder festlegen
einschätzen:
nach den persönlichen Erfahrungen beurteilen; sich eine Meinung über etwas oder jemanden bilden
evaluieren:
etwas hinsichtlich seiner Funktionstüchtigkeit oder seines Wertes einschätzen
Forschung, Schule, Wissenschaft: einem formellen Bewertungsverfahren unterziehen
für etwas halten

Gegenteil von wer­ten (Antonyme)

ent­wer­ten:
etwas wertlos oder weniger wertvoll machen

Beispielsätze

  • Seine Zurückhaltung in der Angelegenheit wurde als feige gewertet.

  • Die Punktrichter haben seinen Sprung zu hoch gewertet.

  • Das Baseballspiel wurde wegen des Regens als unentschieden gewertet.

  • Die Schafsköttel düngen die Wiese und werten sie in ihrem Nährstoffgehalt auf.

  • Wie geht es Ihrem werten Herrn Vater?

  • Der Begriff „Verteidigungsministerium“ wird von vielen als Euphemismus für das in früheren Zeiten übliche „Kriegsministerium“ gewertet.

  • Egal ob alt oder jung, alle kamen heraus um die werten Gäste zu begrüßen.

  • Der Zuwachs an Sätzen erinnert an den Reproduktionsrhytmus einer Kaninchenpopulation, was durchaus als positiv zu werten ist.

  • Ich habe Ihr Schweigen als Zustimmung gewertet.

  • Er wertete mein Schweigen als Zustimmung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings wurden nur drei erste Plätze gewertet.

  • Aber es ist nun mal die Aufgabe der Opposition die Arbeit der Regierung zu werten und zu wichten.

  • Aber das verstehe ich so, Sie können das anders werten.

  • All das werten Branchenkenner als Anzeichen, dass der jahrelange weltweite Boom der Autoindustrie nun zu Ende gehen könnte.

  • Aber auch Himbeeren aus dem Tiefkühlfach werten jedes Müsli auf.

  • Allerdings hoffe ich dass die werten Leser verstanden haben dass es sich um Satire handelt.

  • Allein die Feststellung, dass Richtgrößen überschritten wurden, sei nicht als Beratung zu werten, so der Minister.

  • Das Urteil kann als juristischer Warnschuss gegen Merkel gewertet werden.

  • Alle Fahrerinnen hatten zwei Runs, der bessere wurde gewertet.

  • "Positiv ist, dass dies als Zeichen des beginnenden Aufbruchs gewertet werden kann", sagt Autoindustrieexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer.

  • Dass sich diese Regelung jedoch aus dem Rundfunkstaatsvertrag (§ 54 RfStV) ergibt, nach welchem laut 3. gewertet wurde, ist erstaunlich.

  • Sein Teamkollege, der ehemalige Rallye-Weltmeister Colin Mcrae (Schottland) wurde nach einer Kollision als 23. gewertet.

  • Der Bereitschaftsdienst der Ärzte müsse ganz als Arbeitszeit gewertet werden.

  • Am Schluss sagt Tony Blair etwas, was man beinahe als eine Entschuldigung werten kann.

  • Der Beschluss zur Reform der Juristenausbildung wurde als Durchbruch gewertet.

  • "Aber das wird als Foul gewertet", erklärt der Zoologe.

  • Sie sollen genauso gewertet werden wie die Fragen zur Verkehrssicherheit.

Häufige Wortkombinationen

  • eine Tat positiv, hoch, gering, kritisch, moralisch werten
  • etwas als Lob, Misserfolg, Ausdruck des Mitgefühls werten
  • etwas höher werten als etwas anderes

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb wer­ten be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von wer­ten lautet: EENRTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

werten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort wer­ten ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ge­gen­rech­nen:
als etwas werten, das etwas anderes aufhebt/ausgleicht
In­dif­fe­renz:
Geisteshaltung, die die Dinge hinnimmt, ohne zu werten und ohne sich ein Urteil darüber zu bilden
Kom­pli­ment:
eine Äußerung, die positiv bei dem Gesprächspartner gewertet wird
Op­fer­my­thos:
unbewiesene/erfundene Geschichte darüber, bei etwas das Opfer (sprich: unschuldig) zu sein; speziell: These, Österreich als das erste Opfer der nationalsozialistischen Aggressionspolitik zu werten
Patt:
Schach: Stellung, in der ein Spieler keinen regelgerechten Zug mehr ausführen kann, ohne im Schach zu stehen (anders als beim Matt); die Partie wird dann unentschieden gewertet
patt:
Im Schachspiel: nicht im Schach zu stehen, jedoch keinen regelgerechten Zug mehr ausführen können, ohne in ein Schach zu geraten; die Partie wird dann als unentschieden gewertet
Schund­ro­man:
Literaturwissenschaft, abwertend: Roman ohne künstlerische Qualität, der unter bestimmten Aspekten (etwa aus weltanschaulicher Sicht) als schädlich gewertet wird
to­te Stel­lung:
Schach: eine Stellung, in der keiner der beiden Spieler mit dem vorhandenen Spielmaterial den anderen mehr mattsetzen kann; die Partie wird dann als unentschieden gewertet
Warn­si­g­nal:
Anzeichen, Symptom, das als Hinweis auf etwas Drohendes/Unerwünschtes gewertet werden kann
Welt­cup­ren­nen:
Rennen, das für den Weltcup gewertet wird

Buchtitel

  • Die werte Lady lässt sich gern den Hintern versohlen 06 Monaka Morinaka | ISBN: 978-3-84208-980-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: werten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: werten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9299527, 8831650, 3524159, 2813375, 1973191, 1730277, 1105862 & 927584. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. boerse-online.de, 21.08.2021
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  17. Süddeutsche Zeitung 1996