verspotten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʃpɔtn̩ ]

Silbentrennung

verspotten

Definition bzw. Bedeutung

Sich boshaft über jemanden oder etwas lustig machen; über jemanden oder etwas spotten.

Konjugation

  • Präsens: verspotte, du verspottest, er/sie/es ver­spot­tet
  • Präteritum: ich ver­spot­te­te
  • Konjunktiv II: ich ver­spot­te­te
  • Imperativ: verspotte! (Einzahl), ver­spot­tet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­spot­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­spot­ten (Synonyme)

(einen) Scherz machen (über)
(jemandem) eine lange Nase drehen (ugs., fig.)
(jemandem) eine lange Nase machen (ugs., fig.)
(jemandem) ins Gesicht lachen
(sich) auf jemandes Kosten amüsieren
(sich) ein Lachen kaum verkneifen können (angesichts)
(sich) lustig machen (über)
(jemanden) auslachen:
aufhören zu lachen
sich über jemanden lustig machen, jemanden verspotten, indem man über ihn lacht
(sich) belustigen (über) (geh.):
jemanden erheitern, sodass er sich amüsiert
sich über etwas/jemanden lustig machen
(jemanden) bespötteln (geh.):
jemanden oder etwas leicht oder unauffällig bespotten; über jemanden oder etwas spötteln
(jemanden) derblecken (ugs., bairisch):
sich in boshafter, derber Weise über jemanden lustig machen
durch den Kakao ziehen (ugs., fig.)
frotzeln:
sich leicht abfällig, mit zwinkerndem Auge über jemanden lustig machen, jemanden nicht ganz ernst gemeint leicht abfällig anmachen
höhnen:
abschätzig reden
jemanden verspotten, mit Spott und Hohn behandeln
ins Lächerliche ziehen
lächerlich machen
lästern (über):
durch verächtliches Gerede beleidigen (insbesondere Gott, etwas Heiliges)
subjektive und abwertende Kritik äußern
(sich) mokieren (über) (geh.):
sich über jemanden oder etwas spöttisch oder abfällig äußern
nicht ernst nehmen
Scherze treiben (mit)
scherzen:
intransitiv: Späße machen, einen Scherz machen, es nicht ernst meinen
seinen Spaß haben (mit/bei)
Späße treiben (mit) (veraltend)
spötteln:
(mit leichtem Spott) über jemanden oder etwas herziehen oder etwas kommentieren
spotten (über) (Hauptform):
(in Bezug auf Sachen, Vorkommnisse, Vorgänge und Ähnliches) von etwas nicht ergriffen/umfasst werden, nicht Gegenstand von etwas sein
etwas als unwichtig abtun, etwas nicht weiter beachten
ulken:
einen Spaß (Ulk) machen, spaßen
(jemanden / etwas) verhöhnen:
sich über jemanden lustig machen; jemanden verspotten
verhohnepiepeln (ugs.):
etwas oder jemanden mit Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen
(jemanden / etwas) verlachen (geh.):
sich spottend über jemanden lustig machen
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. (geh., Sprichwort)
Witze machen (über)
witzeln:
lustige/spaßige Bemerkungen machen
zum Gespött machen

Sinnverwandte Wörter

hän­seln:
jemand mit einer Mutprobe in eine geschlossene Gesellschaft aufnehmen
jemanden verspotten, sich über jemanden lustig machen
ne­cken:
jemanden auf eine milde Art ein wenig reizen, bzw. jemanden freundschaftlich „ärgern“

Beispielsätze

  • Die Klassenkameraden verspotten den kleinen Jungen.

  • Hör auf, mich zu verspotten!

  • Sie verspotten die Polizisten.

  • Wir haben Robert als Räuber verspottet.

  • Die Jungen verspotten den schlechtaussehenden Jungen.

  • Tom hat meine Idee verspottet.

  • Toms Ideen wurden verspottet.

  • Tom wurde von allen im Dorfe als Monster verspottet und gemieden.

  • Außenstehende neigen dazu, Esperanto als idealistische Zeitverschwendung zu verspotten.

  • Höre auf, mich zu verspotten!

  • Er verspottet gern auf satirische Weise die lächerlichen Seiten der Menschen.

  • Ich gebe zu, ich bin arm und konnte mir keine gute Bildung zulegen, doch ist das ein Grund mich zu verspotten?

  • Mit Klugheit ihm begegnen heißt das Missgeschick verspotten.

  • Sie mag es außerordentlich, ihre Freunde aufs Schärfste zu verspotten.

  • Un den USA gibt es Stimmen, welche die Bedeutung der Rolle Europas für unsere Sicherheit und unsere Zukunft verspotten und leugnen.

  • Das Menschlein will uns verspotten.

  • Beschimpfe nicht den Elenden und verspotte nicht den Gefangenen!

  • Du verspottest mich, nicht wahr?

  • Mich verspottet man nicht unbestraft.

  • Sie verspotten dich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch der neueste Kandidat, ein Königssohn aus fernen Ländern, wird von ihr als König Drosselbart verspottet und abgewiesen.

  • Es verspottet die wahren Opfer der NS Verbrechen.

  • Der als Deppen-Zepter verspottete Selfie-Stick kann großartige Aufnahmen liefern.

  • Dabei hatten die PSG-Stars den jungen Norweger im Champions-League-Achtelfinale noch verspottet.

  • Der Staat schaut weg – und ein bekannter Milliardär verspottet sie.

  • Als ich etwas zu Hartz IV dazuverdienen wollte, hat man mich im Amt verspottet

  • Aber wehe ein anderer verspottet uns!

  • Christen in Aufruhr wegen Hörnli-Auftritt bei AC/DC «Doris Leuthard verspottet mit dieser Aktion Gott!»

  • Das vielgepriesene Plug and Play wurde recht schnell als Plug and Pray verspottet.

  • Als "Burro" (Esel) war er damals verspottet worden, die Fans in der Heimat monierten vor allem den Spielstil der Mannschaft.

  • Allein die eigenwillig gestalteten Frontscheinwerfer – im Volksmund als Spiegeleier-Leuchten verspottet - mussten 2002 wieder weichen.

  • Carbonero wurde dennoch im Internet verspottet.

  • Als Spaßtruppe wollen sich Byl und Co. nicht verspotten lassen.

  • Ein englischer Verbrecher floh aus dem Gefängnis und verspottete die Polizei auf Facebook - nun ist sein Weg zu Ende.

  • Das "Wall Street Journal" verspottete Ban kürzlich als "den unsichtbaren Mann der UNO".

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­spot­ten?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­spot­ten be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × T, 1 × N, 1 × O, 1 × P, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von ver­spot­ten lautet: EENOPRSTTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Pots­dam
  6. Offen­bach
  7. Tü­bin­gen
  8. Tü­bin­gen
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Paula
  6. Otto
  7. Theo­dor
  8. Theo­dor
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Papa
  6. Oscar
  7. Tango
  8. Tango
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

verspotten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­spot­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fa­mos­schrift:
Schriftstück, mit dem Personen oder Gruppen geschmäht oder verspottet werden sollen
äp­peln:
foppen, auf den Arm nehmen, verspotten
hän­seln:
jemanden verspotten, sich über jemanden lustig machen
Neck­spiel:
Spielform, das der allgemeinen Erheiterung dient oder bei der jemand zum Zweck der Belustigung verspottet, gutgläubig hereingelegt wird
per­si­f­lie­ren:
jemanden durch eine Persiflage auf eine geistreiche und feine Art verspotten, oft durch übertreibende Nachahmung
skop­ti­sie­ren:
spotten, verspotten
Spott­na­me:
Name, der verwendet wird, um jemand oder etwas zu verspotten, herabzusetzen
sti­cheln:
jemanden durch Spitzen, spitze Bemerkungen oder boshafte Anspielungen verspotten und ärgern
ver­al­bern:
jemanden verspotten, ihn durch Spott und Satire herabsetzen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verspotten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verspotten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11772627, 9676981, 9462284, 9216122, 7636730, 7448738, 5791262, 3610730, 2941128, 2842213, 2760022, 2407696, 2334018, 2198485, 2084290, 2029100, 1846654, 1647311 & 724474. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  14. sueddeutsche.de, 13.01.2010
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  19. berlinonline.de, 13.11.2005
  20. berlinonline.de, 22.01.2004
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  22. Rhein-Neckar Zeitung, 27.09.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Die Zeit (15/1998)
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995