versacken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈzakn̩ ]

Silbentrennung

versacken

Definition bzw. Bedeutung

  • auf ein niedrigeres Niveau absinken/sich absenken

  • in einer (feuchten, zähen) Masse langsam einsinken und steckenbleiben oder verschwinden

  • längere Zeit mit etwas zubringen, als es eigentlich geplant war (und deshalb etwas anderes nicht tun, zum Beispiel nach Hause gehen oder sich schlafen legen)

  • wegen zu viel Benzin im Vergaser nicht mehr laufen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb sacken mit dem Derivatem ver-.

Konjugation

  • Präsens: versacke, du versackst, er/sie/es ver­sackt
  • Präteritum: ich ver­sack­te
  • Konjunktiv II: ich ver­sack­te
  • Imperativ: versack/​versacke! (Einzahl), ver­sackt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­sackt
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für ver­sa­cken (Synonyme)

abgewirtschaftet haben
auf den Hund kommen (ugs.)
ganz unten ankommen (ugs., fig.)
herumsumpfen (ugs.):
die Zeit damit vertreiben, ständig bis spät in die Nacht zu feiern, zu trinken und sich zu vergnügen
herunterkommen (Person) (Hauptform):
in irgendeiner Form (wirtschaftlich, gesellschaftlich et cetera) absinken
von oben nach herunter kommen
in der Gosse enden (fig.)
in der Gosse landen (fig.)
runterkommen (ugs.)
sozial absteigen
Sozialfall werden
tief sinken (fig.)
unter die Räder kommen (fig.)
verelenden:
in Armut und sehr schlechte Lebensumstände (Elend) kommen/geraten
vergammeln:
(Zeit) müßig verbringen
verderben; unbrauchbar werden
verkommen:
schlecht werden
sein Niveau zum Schlechteren hin verlieren
verlottern:
durch Verwahrlosung in einen schlechten Zustand kommen
etwas verprassen
verschlampen (ugs.):
etwas durch Nachlässigkeit verlegen und nicht wiederfinden
in einen ungepflegten, unordentlichen Zustand übergehen
versumpfen (ugs., fig.):
intransitiv, übertragen, umgangssprachlich, scherzhaft: von einem Ort, an dem gefeiert, getrunken wird, nicht wegkommen können, da man nicht aufhören kann dort zu feiern, zu trinken
intransitiv: zu Sumpflandschaft werden

Sinnverwandte Wörter

ab­sa­cken:
an Wert, Kraft, Moral oder Ähnlichem verlieren
im Wasser versinken
absaufen
ab­schmie­ren:
aufgrund von Überlastung abstürzen
den Text eines anderen illegitim übernehmen, kopieren
absenken
absinken
ein­sa­cken:
in eine weiche Unterlage einsinken, in weichem Untergrund versinken
in sich zusammenfallen
ein­sin­ken:
in eine weiche Materie eintauchen
in sich zusammenfallen
festklönen
sin­ken:
(fliegend) absteigen; sich nach unten bewegen
in einer Flüssigkeit oder Ähnlichem durch die Schwerkraft nach unten gezogen werden
ste­cken­blei­ben:
den Faden verlieren, ins Stocken geraten
sich nicht weiterentwickeln, in der Fortbewegung gehemmt sein
un­ter­ge­hen:
aussterben, einer Katastrophe zum Opfer fallen
im Wasser versinken, ertrinken, in einem See/Meer verschwinden
ver­sin­ken:
(als Schiff) unter die Wasseroberfläche abtauchen
in eine weiche Materie eintauchen

Beispielsätze

  • Unter Blubbern versackte die Kiste im Moor.

  • Er ist irgendwo in Thailand versackt, ich habe ihn das letzte halbe Jahr nicht gesehen.

  • Der Motor versackt gerne mal.

  • Die Eingangsschwellen zur Scheune sind versackt.

  • Du willst Feierabend machen und ich versacke hier in Arbeit.

  • Die beiden Schulfreundinnen sind am Tage ihres Wiedersehens in der Eckkneipe versackt.

  • Die Stiefel versacken im Morast.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim Magdeburg-Sieg versacken seine Jungs aber zunächst im Nebel.

  • Ich bin selten, eigentlich noch nie, so in einem Spiel versackt wie in TotK.

  • Ich bin im größten Geschäft der britischen Modekette in der Oxford Street versackt.

  • Fallout 4 lässt mich versinken und versacken, bis mich die Müdigkeit ins Bett zwingt.

  • Wenn es warm ist, erweitern sich die Gefäße, das Blut versackt – und der Kopf schwirrt, wie Aßmann erläutert.

  • Im Sommer wie im Winter war der Luna Park der Ort, wo man sich traf, geschwollene Füßen abkühlte – und versackte.

  • Wenn nicht, mag er, wie so viele "Größen" vor ihm, bockig in der Bedeutungslosigkeit versacken.

  • Auch nicht auf dem Grünland, die Maschinen würden versacken", erläutert Detje.

  • Oder gar derjenige, dessen Anmoderation mindestens dreimal in leicht lallender Textunsicherheit versackt.

  • Die Dramaturgie scheint aus dem Ruder zu laufen und zu versacken.

  • Diese seien oft so tief ausgefahren, dass Autos mit den rechten Rädern regelrecht darin versacken können, wenn sie in die Bankette geraten.

  • Da bin ich schon oft total versackt.

  • Sie wollen nicht unterscheiden zwischen Kunst und Alltag und versacken unweigerlich in einer Grauzone des Unbestimmbaren.

  • Wir brauchen eine Gewähr dafür, dass hier kein Geld in dunklen Kanälen versackt ist.

  • PDS-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch sah Kohl nach dessen Angriffen auf die PDS "in den Schützengräben des Kalten Krieges versackt".

  • Die Wochenenden hält er sich frei für seine Familie, zumindest meistens, auch abends versackt er nur selten im Büro.

  • Nicht am Anfang, nicht am Ende, wenn andere im Wasser versacken, sondern genau dann, wenn die Kraft der Welle ihn trägt.

  • Irgendwo hat der Junge dann doch noch einen Internet-fähigen Computer entdeckt und ist bei Nintendo-Online versackt.

  • Alle sind im Selbstbetrug versackt!

  • Cooke schwimmt allerdings oben, selbst dann noch, wenn Mahler versackt.

Häufige Wortkombinationen

  • der Motor versackt
  • im Schlamm versacken
  • in der Kneipe, vorm Fernseher versacken

Was reimt sich auf ver­sa­cken?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­sa­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und A mög­lich.

Das Alphagramm von ver­sa­cken lautet: ACEEKNRSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Anton
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Alfa
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

versacken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­sa­cken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: versacken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: versacken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  16. DIE WELT 2001
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  23. Süddeutsche Zeitung 1996
  24. Süddeutsche Zeitung 1995