verrammeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈʁaml̩n]

Silbentrennung

verrammeln

Definition bzw. Bedeutung

Einen Eingang/Zugang (mit Hilfe von Gegenständen oder Baumaterial) so sichern, dass der Zutritt erschwert/unmöglich wird.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb rammeln mit dem Derivatem ver-

Alternative Schreibweise

Konjugation

  • Präsens: verrammele, du verrammelst, er/sie/es ver­ram­melt
  • Präteritum: ich ver­ram­mel­te
  • Konjunktiv II: ich ver­ram­mel­te
  • Imperativ: verrammel/​verrammele! (Einzahl), ver­ram­melt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­ram­melt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­ram­meln (Synonyme)

abblocken:
sogleich bewirken, dass etwas keine Wirkung hat, indem man nicht darauf eingeht
Sport, speziell Ballspiel: einen gegnerischen Spieler so behindern, dass er seine geplante Spielaktion nicht ausführen kann
(sich) abriegeln:
den Zugang zu etwas versperren
etwas mit einem Riegel versperren
(sich) abschotten:
etwas mit Schotten versehen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern
von der Umgebung trennen, oder auch: sich vor Handlungen des Umfeldes schützen/zurückziehen
barrikadieren:
so mit Hindernissen und Sperren versehen, dass eine Nutzung nicht mehr möglich ist
(sich) einbunkern:
in ein Gefängnis einliefern
in einem Lager/Bunker (als Vorrat) unterbringen
(sich) einigeln:
Militär, auch in Bezug auf Fußballspiele: eine Abwehrstellung einnehmen, durch die eine Verteidigung nach allen Seiten möglich ist
sich nach Art eines Igels einrollen, zusammenrollen
sperren:
den Zugang zu einem Gebiet oder Gebäude oder System verhindern
die Gültigkeit eines Schecks beenden
verbarrikadieren:
durch rasch herbeigeschaffte und aufeinandergetürmte Gegenstände eine Sperre (Barrikade) errichten, die Eindringlinge aufhalten soll
hinter einer solchen Sperre in Deckung gehen, Schutz suchen
verriegeln:
mit einem Riegel verschließen
(sich) verschanzen:
sich zum Schutz in eine Deckung bringen; sich (wie in einer Schanze) befestigen, sich eingraben
versperren:
das Passieren eines Weges verhindern
etwas durch Abschließen nicht zugänglich machen
zusperren:
das Öffnen durch Unbefugte mit einem Verschließmechanismus blockieren
einen Geschäftsbetrieb (für immer) beenden

Sinnverwandte Wörter

ab­sper­ren:
den Durchfluss einer Flüssigkeit oder eines Gases unterbinden
den Zugang zu einem Gebiet oder Gebäude verhindern
blo­ckie­ren:
(mental, intransitiv) sich innerlich gegen etwas wehren
(Weg, Straße und Ähnliches) unpassierbar machen
dicht­ma­chen:
etwas schließen
etwas so bearbeiten, dass es dicht ist
si­chern:
Bergsteigen: jemanden mit Hilfe eines Seiles vor einem Absturz schützen
EDV: Daten speichern; Daten aus dem Arbeitsspeicher eines Programms auf einen Datenspeicher übertragen
ver­schlie­ßen:
(meist mit einer dafür vorgesehenen Vorrichtung) schließen; zumachen
einen Gegenstand in ein dafür vorgesehenes Behältnis legen und dieses (wie) schließen
zu­rie­geln:
oftmals über eine Tür oder ein Fenster: nach dem Schließen durch einen extra Verschluss (Riegel) sichern; einen Riegel vorschieben
zu­stel­len:
eine postalische Sendung überbringen
etwas mit Gegenständen versperren, verbarrikadieren

Beispielsätze

  • Sofort begannen sie, die Tür des Speisesaals mit Stühlen und Tischen zu verrammeln.

  • Tom bekam die Tür nicht auf, weil sie von der anderen Seite verrammelt war.

  • Er hat Türen und Fenster verrammelt.

  • Wegen des Aufruhrs verrammelte man die Tore.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Zugang am Eröffnungstag mit Holzbrettern und Gittern verrammelt.

  • Im Kloster wurde das Telefonkabel durchgeschnitten, Claudia Schwarz' Zelle ist mit einem Brett verrammelt.

  • Geschäfte, Tankstellen und Supermärkte sind geschlossen, Schaufenster verrammelt.

  • Doch der Ausgang bleibt verrammelt.

  • Blacksmith Bill Bigfish hatte seinen Laden ebenso verrammelt wie Jack "The Blade" Leaser, der berüchtigtste Barbier des Westens.

  • Ganze Straßenzüge wurden gesperrt, die U-Bahn-Stationen verrammelt, um die Gefahrenzone frei zu halten.

  • Immer wieder werden Sehenswürdigkeiten in Berlin und Brandenburg verrammelt, weil noch kein Konzept für ihre Nutzung besteht.

  • Fenster und Türen sind mit Eisenstangen verrammelt, Kameras wachen über die Gassen.

  • Die Türen sind vernagelt, verrammelt oder ausgehängt.

  • Vielleicht hat er sogar die Tür verrammelt in seiner Hütte auf Teneriffa und geht nicht ans Telefon.

  • Bei "Aschinger" sind die Türen verrammelt - und die auf Völlerei sinnende Kundschaft drückt sich die Nasen an den Fenstern platt.

  • Industriebrachen, wohin das Auge schaut, verrammelte Schaufenster.

  • Wir verrammeln Fenster und Türen.

  • Mist, sie verrammeln auch noch die Tür.

  • Das Hochhaus, in dem zu Mauerzeiten das DDR-Gesundheitsministerium untergebracht war, steht leer und ist fest verrammelt.

  • Er läßt seine Frau die Tür verrammeln und springt in den Schrank, wenn der Postmann zweimal ("immer zweimal") klingelt.

  • Trostlos wirkt auch der 1893 gebaute Bahnhof, dessen Fenster mit Brettern verrammelt sind.

  • Die Tür ist verrammelt.

  • Die Türen der Vereinsräume wurden verrammelt.

Häufige Wortkombinationen

  • die Tür, den Eingang verrammeln, verrammelte Fenster

Wortbildungen

  • verrammelnd
  • verrammelt
  • Verrammelung
  • Verrammlung

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­ram­meln?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­ram­meln be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × M, 2 × R, 1 × A, 1 × L, 1 × N & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × M, 2 × R, 1 × L, 1 × N, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von ver­ram­meln lautet: AEELMMNRRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ros­tock
  5. Aachen
  6. Mün­chen
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Leip­zig
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Richard
  5. Anton
  6. Martha
  7. Martha
  8. Emil
  9. Lud­wig
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Mike
  7. Mike
  8. Echo
  9. Lima
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

verrammeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­ram­meln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ver­ram­men:
Nebenform von verrammeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verrammeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verrammeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10063748, 8230510 & 1974889. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. morgenpost.de, 30.10.2019
  2. abendzeitung-muenchen.de, 16.02.2018
  3. kleinezeitung.at, 11.04.2017
  4. tagesspiegel.de, 31.12.2016
  5. ngz-online.de, 08.05.2006
  6. f-r.de, 25.07.2003
  7. bz, 06.02.2002
  8. DIE WELT 2001
  9. DIE WELT 2000
  10. TAZ 1997
  11. Berliner Zeitung 1997
  12. Die Zeit 1996
  13. Die Zeit 1995
  14. Stuttgarter Zeitung 1995