verbannen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈbanən ]

Silbentrennung

verbannen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas oder jemanden entschieden ausschließen

  • jemanden mit einem Bann belegen, jemand eines Gebiets verweisen

Konjugation

  • Präsens: verbanne, du verbannst, er/sie/es ver­bannt
  • Präteritum: ich ver­bann­te
  • Konjunktiv II: ich ver­bann­te
  • Imperativ: verbann/​verbanne! (Einzahl), ver­bannt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­bannt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­ban­nen (Synonyme)

expatriieren (juristisch)
ins Exil schicken
vertreiben:
etwas zum Verkauf anbieten
jemanden oder etwas dazu zwingen, einen Ort zu verlassen
hinausschicken:
dafür sorgen, dass etwas von einem bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) befördert wird (in Richtung vom Sprecher weg)
jemanden anweisen, einen bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) zu verlassen und an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) zu gehen (in Richtung vom Sprecher weg)
rausschicken (ugs.):
dafür sorgen, dass etwas von einem bestimmten Ort, Raum (dort drinnen) an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (hier draußen) befördert wird (in Richtung zum Sprecher her)
dafür sorgen, dass etwas von einem bestimmten Ort, Raum (hier drinnen) an einen anderen Ort, in einen anderen Raum, ins Freie (dort draußen) befördert wird (in Richtung vom Sprecher weg)
(des Raumes) verweisen (geh.):
auf etwas Anderes aufmerksam machen
eine tadelnde Ansprache halten
(jemanden) ausschließen (von):
einen Sachverhalt für unmöglich ansehen; in der Verneinung: für möglich erachten, dass ein genannter Sachverhalt vorliegen könnte
jemanden aus einer Gruppe oder von einem Ereignis fernhalten; dafür sorgen, dass jemand nicht dabei ist
(jemanden) relegieren (Schule, Uni):
jemanden ausschließen, des Platzes verweisen

Weitere mögliche Alternativen für ver­ban­nen

ächten:
als unerwünscht erklären
verbannen, aus einer Gemeinschaft ausschließen
ausbürgern:
jemandem die Staatsbürgerschaft entziehen oder daraus entlassen
ausstoßen:
(durch eine Maschine oder einen Fertigungsprozess) regelmäßig produzieren
durch plötzlichen Druck (= einem Stoß) nach außen pressen
ausweisen:
deklarieren
des Landes verweisen
bannen:
aus der Gemeinschaft ausschließen; einen Bann aussprechen
etwas Unerwünschtes fernhalten
hinauswerfen:
etwas nach draußen werfen
jemanden aus einem Raum werfen
verstoßen:
etwas verstößt gegen etwas: nicht regel- oder gesetzeskonform sein
jemand verstößt gegen etwas: eine Regel oder ein Gesetz brechen; sich nicht an etwas halten

Beispielsätze

  • In Diktaturen wird alle Kritik am Regime aus den Zeitungen verbannt.

  • Napoleon wurde auf Elba verbannt.

  • Wegen angeblich sittengefährdenden Bücher verbannte Kaiser Augustus den Dichter Ovid aus Rom.

  • Evangelikale Christen wollen die Wissenschaft aus der Schule verbannen.

  • Die französische Regierung hat vor kurzem religiöse Kleidung aus Klassenzimmern verbannt, unter Bezugnahme auf die französische Tradition des Säkularismus.

  • Sie wurde lebenslang verbannt.

  • Sie wurde auf Lebenszeit verbannt.

  • Sie war für immer verbannt.

  • Wohin andere in früheren Zeiten verbannt wurden, dahin sind Hans und Emma ausgewandert, nach Sibirien nämlich.

  • Für seine Untaten auf Erden wurde Tom von den Göttern in den Tartarus verbannt.

  • Wer die Freundschaft aus dem Leben verbannt, entfernt aus der Welt die Sonne.

  • Ich möchte es aus meinen Erinnerungen verbannen.

  • Würde es Indiens Demokratie begünstigen, Englisch aus dem Parlament zu verbannen, oder würde es ihr schaden?

  • Werden wir das Kind in Bangladesch aus der Armut erlösen, dem Flüchtling im Tschad Schutz gewähren, und die Geißel AIDS aus unserer Zeit verbannen?

  • Im Jahr 1902 wurde er verhaftet und nach Sibirien verbannt.

  • Erlaube nie der Wut, das Bessere aus dir zu verbannen.

  • Bei großen Unternehmungen wie bei großen Gefahren muss der Leichtsinn verbannt sein.

  • Er wurde wegen Hochverrats auf eine Insel verbannt.

  • Napoleon wurde 1814 nach Elba verbannt.

  • Welche drei Bücher würden Sie mitnehmen, wenn man Sie auf eine unbewohnte Insel verbannen würde?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch die konservative britische Regierung will die Social-Media-App Tiktok von Regierungshandys verbannen.

  • Auch von diesem durchgestylten Ort wurde das Bargeld verbannt.

  • Dass er manch einen Leistungsträger immer wieder auf die Bank verbannte, sorgte bei vielen Beteiligten ebenfalls für Irritationen.

  • Alle Versuche der Trump-Administration, die beliebte chinesische App TikTok vom US-Markt zu verbannen, scheitern bisher.

  • Aus dem Nationalteam verbannt wurde er zwar nicht – angerufen allerdings auch nicht mehr.

  • Auch bei YB wurde er in die U21 verbannt.

  • Außerdem müssten parallel die Fernseh-Einnahmen erhöht werden, ohne die Formel 1 jedoch komplett ins Pay-TV zu verbannen.

  • Als Folge der Hillsborough-Katastrophe von 1989 wurden Stehplätze per Gesetz aus Englands Fußballstadien verbannt.

  • Da muss man das, was zum Nachdenken anregen könnte, in die Nachtstunden verbannen.

  • Als Folge wurde der Begriff aus der Wissenschaft verbannt.

  • Die Armutskonferenz will „soziale Unwörter“ aus dem Sprachgebrauch verbannen.

  • Ein Spieler mit einem lukrativen Vertrag wurde zu den Amateuren verbannt, bis er "freiwillig" sein Gehalt reduzierte.

  • Branntweinhaltige Getränke wurden vom Marktplatz komplett verbannt.

  • Sie verbannen eine grosse Anzahl von Begriffen aus Radio und Fernsehen.

  • Der auf die Bank verbannte Torhüter Michael Rensing zu seiner Situation beim FC Bayern München.

Wortbildungen

  • Verbannter

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­ban­nen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­ban­nen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × B, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ver­ban­nen lautet: ABEENNNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Aachen
  6. Nürn­berg
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Berta
  5. Anton
  6. Nord­pol
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Alfa
  6. Novem­ber
  7. Novem­ber
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

verbannen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­ban­nen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­le­gat:
Person, die verbannt wurde
aus­trei­ben:
durch Beschwörung verbannen
Os­tra­kis­mos:
historisches Verfahren, durch das nach einer Wahl mit auf einer Tonscherbe geschriebene Namen unliebsame Personen verbannt wurden
Os­tra­zis­mus:
von 500 bis 417 vor Christus in Athen zum Schutz der Verfassung geschaffene Rechtsprechung durch ein eingesetztes Volksgericht, durch das missliebige Männer ohne Minderung ihres Vermögens und ihrer Bürgerrechte für zehn (in der Spätzeit für fünf) Jahre verbannt wurden
Scher­ben­ge­richt:
Verfahren im alten Griechenland, das es erlaubte, über einen Mehrheitsbeschluss ohne Angaben von Gründen einflussreiche Personen für die Dauer von zehn Jahren zu verbannen.
Ver­weis:
Disziplinarmaßnahme, die jemanden von etwas ausschließt; von einem Ort verbannt
weg­drü­cken:
nicht bewältigte Erlebnisse oder Wünsche aus dem Bewusstsein verbannen

Buchtitel

  • Der verbannte Unsterbliche Ha Jin | ISBN: 978-3-75180-095-2
  • Die verbannte Macht M. K. Lobb | ISBN: 978-3-73632-083-3

Film- & Serientitel

  • Freiwillig verbannt (Film, 1997)
  • Landauer: Gefeiert, verbannt, vergessen (Doku, 2014)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verbannen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verbannen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12310486, 11388772, 11388771, 11388770, 11090360, 7663968, 6106135, 6081889, 3421480, 3049851, 2912847, 2909403, 2466588, 1527697, 1527129 & 1414404. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. kn-online.de, 16.03.2023
  2. landbote.ch, 22.12.2022
  3. az-online.de, 05.12.2021
  4. tt.com, 13.11.2020
  5. blick.ch, 23.12.2019
  6. blick.ch, 26.07.2018
  7. tagesspiegel.de, 25.03.2017
  8. derstandard.at, 23.12.2016
  9. zeit.de, 13.01.2015
  10. tagesspiegel.feedsportal.com, 28.07.2014
  11. faz.net, 27.02.2013
  12. kurier.at, 02.12.2012
  13. idowa.de, 08.03.2011
  14. tagesschau.sf.tv, 14.07.2010
  15. express.de, 18.12.2009
  16. aachener-zeitung.de, 24.04.2008
  17. sport.ard.de, 25.10.2007
  18. sueddeutsche.de, 18.07.2006
  19. aachener-zeitung.de, 24.09.2005
  20. fr-aktuell.de, 25.06.2004
  21. welt.de, 12.06.2003
  22. sueddeutsche.de, 19.12.2002
  23. bz, 05.03.2001
  24. Junge Freiheit 2000
  25. Die Zeit (51/1998)
  26. TAZ 1997
  27. Die Zeit (11/1996)
  28. Berliner Zeitung 1995