starr

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃtaʁ ]

Silbentrennung

starr

Definition bzw. Bedeutung

  • unbeweglich, unveränderlich

  • unbewegt (bei etwas, das sich normalerweise bewegt)

Begriffsursprung

Rückbildung vom Verb starren im 17. Jahrhundert

Steigerung (Komparation)

  1. starr (Positiv)
  2. starrer (Komparativ)
  3. am starrsten (Superlativ)

Anderes Wort für starr (Synonyme)

bewegungslos:
ohne Bewegung, regungslos
erstarrt
leblos:
ohne Zeichen von Leben, tot
reglos:
ohne jede Bewegung, keine Regung zeigend
regungslos:
ohne jede Bewegung, absolut ruhig
statuenhaft
statuesk
unbewegt
wie eine Statue
wie versteinert
ortsfest:
in der örtlichen Lage unveränderbar
ruhend
ruhig:
(Leben) ohne Stress, Sorge, Kummer und so weiter
frei von Bewegung
stationär:
an einen festen Ort gebunden, ortsfest (zum Beispiel: Handel, Gewerbe, Militärbesatzung)
gleich bleibend, statisch
inflexibel
unbeweglich:
an einem feststehendem Datum
angewendet auf große Organisationseinheiten: nicht in der Lage, sich veränderten Bedingungen anzupassen
unbiegsam
unflexibel:
nicht biegbar oder biegsam
unfähig, sich auf geänderte Anforderungen und Gegebenheiten einstellen zu können
feststehend:
vorher genau bestimmt, definiert, nicht (mehr) änderbar
immobil:
sich nicht bewegen lassend
von Truppen, die nicht für den Kriegseinsatz bereit ist, oder nicht für diesen geeignet ist
rigide:
steif, streng, starr Synonymauflistung, keine Definition
statisch:
Bauwesen: die Statik eines Baues betreffend
im gleichen Zustand verharrend, unbewegt, unverändert
steif:
heftig, stark bewegt
in übertragener Bedeutung auf eine Geisteshaltung bezogen: unpersönlich, förmlich, ohne Ausstrahlung und Charisma
unveränderlich:
nicht zu verändern
fest:
dauernd, zeitlich unveränderbar
energisch, vollkommen, vollständig, von hoher Intensität, Stärke, mit großer Macht, Wucht
verkrampft
verspannt (Körper)
ausdruckslos (Gesicht):
ohne Ausdruck, nichts deutlich ausdrückend
emotionslos:
keine Emotionen und Gefühle aufweisend
erwartungslos (geh.)
maskenhaft
mit leeren Blick
roboterhaft:
wie ein Roboter, einem Roboter ähnlich
ungerührt:
keine innere Anteilnahme zeigend; emotional unbeeindruckt; gleichgültig
versteinert:
übertragen: starr vor Schreck, ohne Bewegung von Muskeln
zu Stein geworden
formalisiert
ritualisiert

Beispielsätze

  • Er stand ganz starr da.

  • Ich starre den ganzen Tag auf die Wand.

  • Im Englischen verschwinden die Bedeutungsnuancen aufgrund der starren Wortstellung.

  • Sie starren ihn an.

  • Warum nennen wir Menschen, deren Prognosen so zuverlässig sind wie das Wetter und hypnotisiert auf Wachstumszahlen starren, eigentlich Wirtschaftsweise?

  • Wir sitzen auf unseren Plätzen und starren auf unsere Bildschirme.

  • Ich bin ungeschminkt zu schüchtern, also starr bitte nicht.

  • Warum starren die mich an?

  • Warum starren sie mich an?

  • Er fing an, auf die Zimmerdecke zu starren.

  • Warum starren die uns an?

  • Maria ist starr vor Schreck, wie das Kaninchen vor der Schlange.

  • Nein, ich starre dich nicht an, ich sehe in das Reich der Glückseligkeit.

  • Der Mensch ist nicht geschaffen worden, um den ganzen Tag in der Arbeitszelle eines Großraumbüros zu sitzen und auf einen Computerbildschirm zu starren.

  • Sie starren sie an.

  • Hör auf zu starren.

  • Sie starren sich an.

  • Tom war starr vor Angst.

  • Sein Blick war starr vor Schreck.

  • Seine Hände waren starr vor Frost.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dietmar Bayer, Obmann der niedergelassenen Ärzte, präzisiert: „Bisher haben wir ein sehr starres Korsett.

  • Als Liz Truss zu später Stunde im Parlament erschien, war ihr Grinsen steif, ihr Blick starr nach vorn gerichtet.

  • Da ist ein starres System, das so nicht hält.

  • Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sagte dazu, der Plan sei nicht starr, sondern flexibel.

  • Auch manche Entscheidungswege gelten als zu starr.

  • Einer, der wach bleibt, wo andere starr vor Schock sich kaum mehr wehren.

  • Ausgewogen und abwechslungsreich erklang dieser groß angelegte Orgelzyklus im ersten Teil, ohne starr oder unflexibel zu werden.

  • Bei der Anmoderation eines Auftritts bei dem Theater- und Musicalpreis in New York wirkte Meg Ryans Gesicht maskenhaft und starr.

  • Da helfe es nicht, einfach starr an Regeln festzuhalten.

  • Dann könnte man endlich mal entspannt einrichten, statt starr nach oben glotzen zu müssen.

  • Und es war nicht starr, sondern am Fuss zu allen Seiten beweglich.

  • Danach lief er mit starrem Blick und leicht gerötetem Gesicht durch den Spielertunnel und direkt in die Kabine.

  • "Und meine Tochter ist tot", sagt sie ganz am Ende des Gesprächs, das Gesicht starr.

  • Denn nichts ist wirklich starr.

  • An den Haltestellen wurden schon 320 Kameras installiert, etwa 200 sind allerdings starr auf die Gleise gerichtet.

Übersetzungen

Was reimt sich auf starr?

Wortaufbau

Das Adjektiv starr be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von starr lautet: ARRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Aachen
  4. Ros­tock
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Anton
  4. Richard
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Alfa
  4. Romeo
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort.

starr

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort starr kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bi­b­lio­la­trie:
eine Form des Glaubens, die sich starr an das geschriebene Wort hält
bü­ro­kra­ti­sie­ren:
starr und wenig individuell und damit oft ungerecht durch eine Bürokratie verwalten
er­star­ren:
starr werden, die Beweglichkeit verlieren
Er­star­rung:
Vorgang, bei dem etwas starr wird
fest­frie­ren:
in einer bestimmten Form starr werden
fix:
starr, unveränderlich
glot­zen:
starr blicken, geistesabwesend mit weit offenen Augen vor sich hinsehen
Hack­ma­schi­ne:
Landwirtschaft: eine Maschine, an der auswechselbare Hackmesser an einem Hackrahmen starr oder gelenkig an Hebeln angebracht sind
hie­ra­tisch:
streng, starr
stie­ren:
starr blicken, starren

Buchtitel

  • Leichen, die auf Kühe starren Tatjana Kruse | ISBN: 978-3-70997-922-8

Film- & Serientitel

  • Männer die auf Handys starren (Kurzfilm, 2015)
  • Männer, die auf Ziegen starren (Film, 2009)
  • Metaller die auf Brüste starren (Doku, 2011)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: starr. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: starr. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10967516, 10305994, 10090859, 9974928, 9701438, 8925075, 8881005, 8880762, 8190618, 8091238, 7040847, 6947325, 5861194, 5691875, 4941574, 4732270, 3981316, 3483655 & 3483653. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. steiermark.orf.at, 21.06.2023
  3. sn.at, 18.10.2022
  4. radio-plassenburg.de, 19.05.2021
  5. bvz.at, 13.05.2020
  6. landeszeitung.de, 06.08.2019
  7. freitag.de, 10.03.2018
  8. derbund.ch, 16.06.2017
  9. top.de, 13.06.2016
  10. feeds.stuttgarter-zeitung.de, 12.10.2014
  11. spiegel.de, 05.09.2013
  12. blick.ch, 05.07.2012
  13. nachrichten.lvz-online.de, 20.05.2011
  14. spiegel.de, 22.01.2010
  15. heise.de, 17.01.2009
  16. ez-online.de, 18.03.2008
  17. abendblatt.de, 21.11.2007
  18. ngz-online.de, 18.02.2006
  19. welt.de, 06.09.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 19.07.2004
  21. fr-aktuell.de, 18.12.2003
  22. Die Zeit (06/2002)
  23. Die Zeit (45/2001)
  24. DIE WELT 2000
  25. Welt 1999
  26. Die Zeit (05/1998)
  27. Welt 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Welt 1995