solide

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zoˈliːdə ]

Silbentrennung

solide

Definition bzw. Bedeutung

  • durch gute (wissenschaftliche) Bildung und Sachkenntnis gesichert

  • durch materielle Mittel und Maßnahmen gesichert

  • moralisch und sittlich einwandfrei

  • qualitativ gut und zugleich preiswert, nicht zu ausgeschmückt

  • qualitativ ohne Makel, gut

  • so, dass es dauerhaft Beanspruchungen standhält; widerstandsfähig

  • stark und gesichert gegen Gefährdungen

  • wie es sich gehört, wie es sein sollte

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von französisch solide entlehnt, das auf lateinisch solidus „ganz, völlig“ zurückgeht

Alternative Schreibweise

Steigerung (Komparation)

  1. solide (Positiv)
  2. solider (Komparativ)
  3. am solidesten (Superlativ)

Anderes Wort für so­li­de (Synonyme)

belastbar:
stabil und widerstandsfähig genug, um ein (angemessenes) Gewicht zu tragen, eine Belastung auszuhalten
von neutraler Seite bestätigt, geprüft, gesichert, nachgeprüft, nachprüfbar
resilient (fachspr.):
fähig zur Selbstbehauptung
robust:
hartem Umgang/Einsatz standhaltend; qualitativ hochwertig
unanfällig gegen Störungen
stabil:
belastungsfähig, standhaft, (von Werten) ständig, gleichbleibend
stark:
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
taff (Anglizismus, jugendsprachlich):
salopp: nicht empfindlich, nicht leicht irritierbar; abgehärtet und widerstandsfähig
zäh:
ausdauernd; auch bildlich: unnachgiebig, widerstandsfähig
langsam, schwerfällig fließend
integer (Person):
moralisch einwandfrei
unberührt, unversehrt
man kann darauf zählen
ordentlich:
auf eine Person bezogen: ordnungsliebend
aufgeräumt und geordnet
reliabel (geh., franz., lat.):
bildungssprachlich: mit großer Sicherheit richtig; so, dass man einem Ergebnis – auch bei mehrfacher Wiederholung – trauen kann
verlässlich:
so, dass man sich darauf verlassen kann
vertrauenerweckend:
glaubhaft wirkend, einen ordentlichen Eindruck machend
währschaft (schweiz.)
zuverlässig:
so, dass man darauf oder ihm vertrauen kann
Da weiß man, was man hat. (ugs., sprichwörtlich)
dauerhaft:
lange anhaltend; auf Dauer
gediegen:
in elementarer Form (nicht als Erz) vorkommend
seltsam oder eigenartig
langlebig:
Fachsprache: eine lange Lebensdauer besitzend
längerfristig gültig/aktuell
reell:
auf angemessene Weise, in angemessenem Umfang
auf die Wirklichkeit bezogen
wertbeständig:
mit sicherem Wert, nicht in seinem Wert bedroht
werthaltig:
bestimmte Eigenschaften von (vor allem finanziellem) Wert besitzend
wertig (Neologismus):
etwas würdig sein
von guter Qualität
Hand und Fuß haben (fig.)
nicht nur so dahergesagt (sein)
überlegt (sein)
wohlüberlegt (sein):
sehr genau/gründlich/lange durchdacht

Sinnverwandte Wörter

ak­ku­rat:
genau, sorgfältig, ordentlich, mit Sorgfalt
süddeutsch, österreichisch: genau, gerade
cha­rak­ter­fest:
einen gefestigten Charakter besitzend
fest:
dauernd, zeitlich unveränderbar
energisch, vollkommen, vollständig, von hoher Intensität, Stärke, mit großer Macht, Wucht
fun­diert:
etwas, was gut untermauert, bewiesen oder sogar als gesicherte Erkenntnis gelten kann (z.B. eine Ansicht, eine Meinung, eine wissenschaftliche These)
ge­lehrt:
sehr gut akademisch ausgebildet, mit umfassenden Kenntnissen ausgestattet
hart:
mit großer Kraft
nicht von Mitleid, Mitgefühl oder Barmherzigkeit geleitet - derart, dass es an Grausamkeit grenzt.
ka­pi­tal­kräf­tig:
über ein beträchtliches (finanzielles) Vermögen verfügend; viel Kapital (Geldwerte, Sachwerte) besitzend
recht­schaf­fen:
veraltend: anständig, ehrlich
rich­tig:
den Absichten, Vorgaben oder Vorschriften entsprechend
der Wirklichkeit entsprechend, wahr, nicht falsch
rus­ti­kal:
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
strapazierfähig
ta­del­los:
ohne Fehler oder Mängel
un­be­schol­ten:
aufgrund eines untadligen Verhaltens mit gutem Ruf, frei von öffentlichem Tadel
ver­nünf­tig:
gut oder angemessen handelnd, einsichtig sein und somit die Konsequenzen einer Handlung beachtend
gut, vollwertig
vor­treff­lich:
in besonderer (zum Wohle dienender) Weise
wohl­ha­bend:
großes Vermögen besitzend

Gegenteil von so­li­de (Antonyme)

unsolide

Beispielsätze

  • Als Mechaniker hat er jetzt eine solide Beschäftigung, besser als seine komischen Tätigkeiten vorher.

  • Dieser Junge hat einen soliden Charakter.

  • Ein Buch ist und bleibt ein solides Geschenk.

  • Für diesen Job sind solide Englischkenntnisse erforderlich.

  • Die Müllers waren mit ihrem Laden solide aufgestellt.

  • Mein Küchentisch ist aus Eichenholz, der ist wirklich solide.

  • Das Studium bot mir eine solide Grundlage, auf die ich später im Beruf aufbauen konnte.

  • Die Villa war durch solide Schlösser vor unerwünschten Gästen gesichert.

  • Ich hätte gerne einen Handwerker, der einfach nur solide Arbeit leistet.

  • Das hat für die Belebung des ländlichen Raums eine solide Grundlage gelegt.

  • Theater macht mir Spaß, aber meinen Eltern ist es als Studienfach nicht solide genug.

  • Die Methodik der Studie war solide.

  • Ahnungslosigkeit ist ein treffliches Fundament, auf dem sich mit Erfahrungen solide aufbauen lässt.

  • Ein solches Projekt braucht eine solide finanzielle Grundlage.

  • Die öffentlichen Finanzen sollten solide sein.

  • Der solide ausgebildete Stil des Romans wird von der zähflüssigen Entwicklung der Handlung beeinträchtigt.

  • Den solide gestalteten Stil des Romans beeinträchtigt der zähe Fluss der Handlung.

  • Es war ein hübsches kleines Haus, solide und stabil gebaut.

  • Ein solider Muttersprachunterricht nutzt allen Unterrichtsfächern.

  • Was heißt es, eine solide Architektur zu entwickeln?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber nichtsdestotrotz bin ich mit 52,1 Sekunden eine solide Zeit gelaufen.

  • Ab dem 20:13 ließen auch solide Annahme und Abwehr, wie auch direkte Punkte im Angriff die Gegnerinnen verzweifeln.

  • Alles in allem ein sehr solides System.

  • Aber alles in allem, findet Martin Fuchs, Politikberater und Blogger, war der Verlauf der Veranstaltung durchaus "solide und okay".

  • Aber wahrscheinlich wirds abgefeiert als wärs der heilige Gral, so wie Last of us und alle anderen soliden 3rd Person SP Spiele mit Budget.

  • ABB blickt auf ein solides erstes Quartal zurück.

  • Aber es ist immer gut, wenn die eigenen Auffassungen auf ein solides Wissen gegründet sind.

  • Am Dienstag gastierten in der solide besuchten Halle D des Werk 2 die Krachmacher von Lagwagon.

  • Aber bei einer halbwegs humanen Kurssetzung kann es ein solider Slalom für mich werden.

  • Aber dahinter steckt auch solide Aufbauarbeit.

  • Aber auch so braucht es eine solide Leistung, um weiterzukommen», so Enrico Schirinzi, der Schütze des 2:0 im Hinspiel.

  • Man habe eine solide Partnerschaft mit dem ÖOC begründet, die später auch bei den Winterspielen in Sotschi zum Tragen kommen werde.

  • Aareal Bank: Zu Unrecht verprügeltGünstige Bewertung und solides Geschäftsmodell: Der Schein auf die Aareal Bank hat Verdoppelungspotenzial.

  • Es müsse darum gehen, die Anreize für eine solide Finanzpolitik zu erhöhen.

  • Der neue Mazda 3 ist vielleicht nicht ganz so solide wie ein VW Golf und nicht ganz so extrovertiert wie ein Citroën C4.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas macht einen soliden Eindruck, solide Bauweise
  • solide Kenntnisse

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf so­li­de?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm so­li­de be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × O & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem O und I mög­lich.

Das Alphagramm von so­li­de lautet: DEILOS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Ingel­heim
  5. Düssel­dorf
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Ida
  5. Dora
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Oscar
  3. Lima
  4. India
  5. Delta
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

solide

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort so­li­de kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

lüt­zel:
oberdeutsch, im allgemeinen Sprachgebrauch ausgestorben: ursprünglich: klein (an Größe), gegenwärtig: zahlenmäßig gering, nicht solide, nicht in Ordnung
se­ri­ös:
gediegen, solide gefertigt (sachbezogen)
un­ter­mi­nie­ren:
etwas solide Bestehendes (Vertrauen, Ansehen, eine Position, …) oder ein Unterfangen langsam und unmerklich untergraben und zerstören
Un­ter­mi­nie­rung:
Handlung, etwas solide Bestehendes (Vertrauen, Ansehen, eine Position, …) oder ein Unterfangen langsam und unmerklich zu untergraben und zu zerstören

Buchtitel

  • Fermentation à l'état solide José Ferrer, Alberto Medina | ISBN: 978-6-20743-674-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: solide. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: solide. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10828348, 9175918, 8947429, 6324216, 3070333, 3064159, 2691967, 2691965, 2135413, 1900038 & 1746476. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. merkur.de, 31.08.2023
  3. merkur.de, 18.01.2022
  4. techstage.de, 23.12.2021
  5. focus.de, 14.05.2020
  6. 4players.de, 13.04.2019
  7. cash.ch, 19.04.2018
  8. aargauerzeitung.ch, 14.07.2017
  9. lvz.de, 03.08.2016
  10. nachrichten.at, 15.01.2015
  11. kicker.de, 31.07.2014
  12. nzz.ch, 25.07.2013
  13. tirol.orf.at, 14.08.2012
  14. finanzen.net, 17.10.2011
  15. sat1.de, 05.05.2010
  16. spiegel.de, 02.02.2009
  17. finanztreff.de, 07.03.2008
  18. chip.de, 26.04.2007
  19. aachener-zeitung.de, 30.12.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 24.05.2005
  21. Neues Deutschland 2004
  22. archiv.tagesspiegel.de, 10.05.2003
  23. Die Zeit (33/2002)
  24. Die Welt 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. BILD 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995