schmachten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃmaxtn̩ ]

Silbentrennung

schmachten

Definition bzw. Bedeutung

  • eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)

  • seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen

  • sich schmerzlich nach jemandem oder nach etwas sehnen, vor Sehnsucht dahinwelken

Konjugation

  • Präsens: schmachte, du schmachtest, er/sie/es schmachtet
  • Präteritum: ich schmach­te­te
  • Konjunktiv II: ich schmach­te­te
  • Imperativ: schmacht/​schmachte! (Einzahl), schmachtet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schmach­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für schmach­ten (Synonyme)

(etwas) sehnlichst vermissen
(sich) verzehren nach
desiderieren (geh., lat.)
dürsten (nach) (geh., poetisch):
Durst haben
nach etwas verlangen, etwas haben wollen
fiebern nach
gieren (nach):
nach etwas heftig verlangen
lechzen (nach):
heftig nach etwas verlangen, das dringend benötigt wird
(sich) sehnen (nach):
den starken Wunsch haben, dass jemand oder etwas da ist
vergehen (nach):
(rasch) zu Ende kommen
etwas Unmoralisches tun
(inständig) verlangen (nach):
an einen Gegenstand so herankommen, das man ihn greifen kann; erreichen
etwas notwendig machen, erfordern
verschmachten (nach):
gehoben: in Sehnsucht nach etwas oder jemandem zugrunde gehen
gehoben: verhungern und/oder verdursten, an einer Entbehrung zugrunde gehen
(jemandem) zu Füßen liegen (ugs., fig.)
(jemandes) Ein und Alles (sein) (ugs.)
anbeten (ugs.):
in besonderem Maße bewundern, übertrieben verehren
Religion: einen Gott, eine höhere Macht, durch Gebet verehren
anhimmeln (ugs.):
jemanden (übertrieben) schwärmerisch lieben, verehren
jemanden schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen
anschmachten:
jemanden (oft übertrieben) schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen oder verehren
Feuer und Flamme sein (für) (ugs.)
höchste Bewunderung zollen (geh.)
idealisieren (fachspr.):
höher einschätzen oder darstellen, als der Realität entspricht
in den Himmel heben (fig.)
jemand lebt nur noch für
schwärmerisch bewundern
verehren:
jemandem etwas schenken
jemandem mit großer Hochachtung und Bewunderung begegnen
vergöttern (ugs.):
mehr als gewöhnlich, extrem stark (abgöttisch) lieben und verehren
verklären:
idealisiert darstellen, die negativen Seiten übersehen
in Aussehen oder Haltung: einen glücklichen Ausdruck bekommen
(sich) verzehren (nach) (geh.):
als Nahrung zu sich nehmen
verschwinden machen
(einen) Gieper haben (auf) (ugs.)
(einen) Jieper haben (auf) (ugs., norddeutsch)
(jemandem) (das) Wasser im Mund zusammenlaufen (beim Gedanken an) (ugs.)
(jemandem) steht der Sinn (nach)
(sehr) verlangen nach (Hauptform)
aus sein (auf)
begehren (nach) (geh.):
an einen anderen Ort zu gehen oder zu kommen wünschen
betteln
begehrlich (nach):
nach Besitz, Genuss, Freude verlangend, begehrend
begierig (auf / nach):
von intensiven Wünschen erfüllt sein, begehren nach
brennen (auf):
(Locken) mit einer Brennschere formen
brennbar sein
erpicht (auf) (geh., veraltend):
meist prädikativ: von etwas angezogen werdend, etwas zum Ziel habend, etwas besitzen wollend
(etwas) ersehnen (geh.):
sich sehr wünschen, dass eine bestimmte Situation eintrifft, etwas Bestimmtes Wirklichkeit wird
geil (auf) (ugs.):
fett, (zu) stark gedüngt
ganz hervorragend
(jemanden) gelüsten (nach) (geh.):
großes Verlangen nach etwas haben, Lust auf etwas verspüren
giepern (nach) (ugs., regional)
heiß (auf) (ugs.):
in aufregender/entscheidender Phase befindlich
paarungsbereit (bei Tieren, keine Steigerung)
(sehr) her (sein hinter) (ugs.):
räumlich: Bewegung in Richtung des Sprechenden von einem entfernteren Ort aus
verstärkend in Verbindung mit Adverbien
herbeisehnen
herbeiwünschen
hinter etwas her (sein) wie der Teufel hinter der armen Seele (sprichwörtlich)
hungern (nach) (fig.):
anhaltend an Hunger leiden, über längere Zeit hinweg nicht genügend Nahrung zu sich nehmen
heftig nach etwas verlangen, sich nach etwas sehnen
jiepern (nach) (ugs., regional)
kaum erwarten können
lange Zähne kriegen (ugs., selten)
Lust haben (auf)
nicht warten können (auf)
sehnlichst begehren
sich alle zehn Finger lecken (nach) (ugs., fig.)
sich die Finger lecken (nach) (ugs., fig.)
sich verzehren (nach) (geh.)
spitz sein (auf) (ugs.)
spitzen (auf):
erhoffen, ungeduldig erwarten, lauern
etwas heimlich, versteckt, durch eine kleine Öffnung beobachten
süchtig (nach):
an einer Sucht leidend, von etwas abhängig sein
großes, übersteigertes Verlangen nach etwas habend, versessen auf etwas sein
unbedingt haben wollen
verrückt (nach):
auffallend und unkonventionell
geistig verwirrt
versessen (auf):
etwas mit ganzem Herzen anstrebend, etwas unbedingt haben wollend
vor Lust (auf etwas) vergehen
vor Verlangen (nach etwas) vergehen
(ganz) wild (auf) (ugs.):
als Gesellschaft oder Kultur unterentwickelt; nicht zivilisiert oder gesittet
gegen das Gesetz, gegen die Ordnung verstoßend; ohne Kontrolle geschehend
darben:
unerfüllte Bedürfnisse haben oder Entbehrungen ausgesetzt sein, sehr häufig auf Nahrungsmittel und Grundbedürfnisse bezogen
Hunger leiden
hungrig sein
Kohldampf schieben (ugs.)
nichts zu essen haben

Beispielsätze

  • Der grausame Ritter ließ die Gefangenen monatelang im Kerker schmachten.

  • Nach dem Ausflug in die Sahara schmachtete die Reisegruppe nach Wasser.

  • Die Mägde des Fronherren schmachten gern an unserem Tisch.

  • Erni erzählte mir, er habe bei der Wanderung in der Hitze ganz schön geschmachtet.

  • Mein Kumpel behauptet, sie schmachten nach deiner Schwester.

  • Die Hitze lässt mich nach einem Eis schmachten!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wer in den ersten vier Reihen schmachten möchte, zahlt für einen Wagen mit zwei Personen 89 Euro.

  • Wir haben doch auch nach Udo, Roy, Pierre Brice und anderen geschmachtet.

  • Jede Provinz und jedes Dorf in Afghanistan schmachten ihm zufolge nach Frieden.

  • Die Girls kreischen, die Boys schmachten - und Mika lächelt.

  • Nein, diese Jungs schmachten nicht, mit Soul verbinden sie weniger Geschlechterals Klassenkämpfe.

  • Und dazu lassen sie Elvis und Dean Martin mit den samt-süffigsten Schlagern der 50er- und 60er-Jahre schmachten.

  • Sie müssen nicht länger harren und schmachten.

  • Nie zuvor wurde so heftig auf Deutsch gejammert, geschluchzt, gehaucht und geschmachtet.

  • Wir schmachten nach Fischen, aber wir müssen uns an Entsagung gewöhnen", beklagt sich Rodenberg.

  • Heute schmachten ihn die Mädels wieder an, den schönen Aram van de Rest (22) alias "Daniel" aus der RTL-Serie "Die Wache" (22.15 Uhr, RTL).

  • Und die haben s oft schwer: Im Kino sieht man nur Händchen haltende Pärchen, im Restaurant an der Ecke schmachten sich Verliebte an.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf schmach­ten?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schmach­ten be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × H, 1 × A, 1 × E, 1 × M, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten H mög­lich.

Das Alphagramm von schmach­ten lautet: ACCEHHMNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Tü­bin­gen
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Anton
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Theo­dor
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. Alfa
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Tango
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

schmachten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schmach­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schmachten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schmachten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5719553 & 3263572. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. 24vest.de, 18.06.2020
  2. solothurnerzeitung.ch, 29.11.2013
  3. feedsportal.com, 07.10.2010
  4. an-online.de, 04.11.2007
  5. spiegel.de, 14.01.2006
  6. merkur-online.de, 03.12.2005
  7. DIE WELT 2001
  8. sz, 20.11.2001
  9. Tagesspiegel 1999
  10. BILD 1998
  11. Berliner Zeitung 1998